Nicole Hosp: Bronze glänzt für sie fast wie Gold

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Mit Edelmetall in Schladming ging für die Bichlbacherin, 29, die Zeit des Leidens endgültig zu Ende. Alle Verletzungen sind vergessen.

Schladming. Hinter dieser Medaille steckt viel Arbeit. Bronze in der Super-Kombination von Schladming ist für die Tirolerin Nicole Hosp, 29, das siebente Edelmetall bei Großereignissen. Zugleich ist es aber auch das erste seit sechs Jahren. Und dieser Erfolg war nur möglich, weil die ehrgeizige Sportlerin und einstige Allrounderin kürzergetreten ist und sich auf ihre Stärken besonnen hat.

Die am 6. November 1983 geborene Hosp stellt sich schon früh auf Rennski. Vater Hans steht der Bichlbacherin als großer Förderer stets zur Seite, er ist auch bei fast allen Rennen vor Ort. Ihre Vorbilder waren Größen wie Petra Kronberger, Anita Wachter oder später Renate Götschl – doch seit dem 26. Oktober 2002 ist die Skifahrerin aus dem Außerfern selbst eine Siegerin. Wenige Tage vor ihrem 19. Geburtstag feierte sie im Sölden-Riesentorlauf den ersten Weltcupsieg.

Mittlerweile hat Nicole Hosp elf Rennen gewonnen, fünf im Riesentorlauf, vier im Slalom, einen im Super-G und einen in der Kombination. Zudem kann sie 51 Podestplätze vorweisen.

Ihren größten Triumph feierte sie als Weltcupgesamtsiegerin in der Saison 2006/2007. In derselben Saison gewann sie auch die kleine Kristallkugel für die RTL-Wertung. Geht es um Erfolge bei einer Ski-WM, steht RTL-Gold von Åre 2007 für Hosp weiterhin über allem.

Aber auch wilde Stürze prägten die Karriere von Nicole Hosp, die 2007 zu Österreichs „Sportlerin des Jahres“ gewählt wurde. 2009 zog sie sich bei einem Sturz in Zagreb einen Riss des inneren Seitenbandes im linken Knie, einen Einriss des vorderen Kreuzbandes und eine Impressionsfraktur im Schienbeinkopf zu. Im Oktober des gleichen Jahres riss in Sölden das vordere Kreuzband im rechten Knie.

Seitdem fuhr der Skorpion im Weltcup viermal auf das Podest, jeweils in der Super-Kombination. Hosp gilt nun als Spezialistin in dieser Disziplin. Bronze in Schladming ist für sie daher ein besonderer Lohn. Die Zeit des Leidens ist vergessen. Sie sagt: „Man muss Geduld haben, bis der Knopf beim Rennen aufgeht.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.02.2013)

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