Gold im Team: Österreich wird seinem Ruf gerecht

Eva-Maria Brem zeigte sich beim Teambewerb in guter Form. Sie siegte in all ihren Duellen.
Eva-Maria Brem zeigte sich beim Teambewerb in guter Form. Sie siegte in all ihren Duellen.APA/EPA/JOHN MABANGLO
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Österreich setzt sich in einem spannenden Teambewerb bei der Ski-WM im Finale gegen das Überraschungsteam aus Kanada durch.

Viel war um die Relevanz des Team-Bewerbs in den letzten Tagen diskutiert worden. Fakt ist: Österreich holt das vierte Gold der Ski-Weltmeisterschaft in Vail/Beaver Creek. Fakt ist auch: Der Fis ist erneut ein spannender Bewerb für Publikum und Teilnehmer gelungen. Im Finale konnte sich das österreichische Team mit Christoph Nösig, Michaela Kirchgasser, Marcel Hirscher und Eva-Maria Brem gegen Kanada durchsetzen und verteidigte seinen Titel von Schladming aus dem Jahr 2013. Das Überraschungsteam aus Kanada hatte gut mitgehalten. Nösig, als Spezialist für den im Mittelteil schwieriger zu fahrenden roten Kurs, setzte sich im letzten Duell des Tages aber knapp gegen Philip Trevor durch - Endstand 3 zu 1.

Österreichs Besetzung war in allen vier Runden dieselbe. Nicole Hosp und Philip Schörghofer blieben Zuseher bei dem Event, dürfen sich aber dennoch eine Goldmedaille abholen. Im Kampf um Bronze setzte sich Schweden gegen die Schweiz durch.

Ohne Probleme ins Finale

Österreichs Weg ins Finale war ohne gröbere Schwierigkeiten verlaufen. Argentinien in der ersten Runde war kein allzu schwer zu schlagender Gegner. Auf dem Parallel-Kurs blieb es aber schwierig, sich deutlich abzusetzen. Österreich entschied alle Läufe für sich. Auch im Viertelfinale gegen Norwegen blieb Österreich in selber Besetzung souverän. Nur Christoph Nösig musste sich Sebastian Foss-Solevaag knapp geschlagen geben.

Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher hielt auch im Halbfinale gegen die Schweiz an der Team-Aufstellung fest und wurde nicht enttäuscht. Nösig hielt dem Druck im vierten Lauf gegen Justin Murisier stand, nachdem sich Kirchgasser der starken Schweizerin Wendy Holdener geschlagen geben musste, und sicherte Österreich den Aufstieg ins Finale mit einem Punktestand von 3:1.

Deutschland in erster Runde out

Silbermedaillen-Gewinner Kanada war das Überraschungsteam des Tages. Zuerst setzten sich Erin Mielczynski, Phil Brown, Candace Crawford und Trevor Philp gegen Deutschland durch, im Viertelfinale wurde dann Italien aus dem Bewerb geworfen, im Halbfinale Schweden besiegt. Die US-amerikanischen Gastgeber mit Mikaela Shiffrin und ohne Lindsey Vonn waren im Viertelfinale an den ebenfalls starken Schweden gescheitert.

Die Enttäuschung der Deutschen nach dem Erstrundenaus war groß. "Ich bin einen ganz ordentlichen Lauf gefahren", sagte der Star des Teams, Felix Neureuther, nach dem Rennen. Er hätte um fünf Hundertstel schneller sein müssen, um dank der Zeitregel sein Team noch eine Runde weiter zu bringen. "Man merkt einfach, dass eine Slalomfahrerin ein bisserl gefehlt hat. Wir haben uns sehr viel vorgenommen, von dem her ist es sehr, sehr schade."

Die zwei parallel gesetzten Kurse wurden mit Slalom-Torabständen (11 bis 11,5 Meter) gesetzt, die Athleten gingen mit Slalom-Skiern an den Start. Zwei kleine Sprünge waren ebenfalls zu bewältigen, FIS-Renndirektor Markus Waldner hatte allen Teams unbedingt das Tragen von Schienbeinprotektoren empfohlen.

Teambewerb - Die Regeln

Die besten 16 Läner des Nationencups dürfen starten. Jedes Land darf maximal sechs Starter nominieren, davon müssen mindestens zwei Frauen und zwei Männer sein.

Gefahren werden vier K.o.-Duelle. auf einem Parallel-Riesenslalom-Kurs. Wer ein Duell gewinnt, erhält einen Punkt. Das Team mit den meisten Punkten nach vier Fahrten kommt eine Runde weiter. Bei einem Unentschieden werden die Zeiten des jeweils schnellsten Mannes und der jeweils schnellsten Frau eines Teams addiert. Jenes Land mit den kürzeren Laufzeiten steigt auf.

In der Eröffnungsrunde (=Achtelfinale) fährt die Mannschaft auf Platz 1 im Nationen-Weltcup gegen die Mannschaft auf Rang 16 (2 gegen 15, usw.).

(klepa)

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