Hirscher: "Fühle mich wie mit 18"

ALPINE SKIING - FIS Ski WC Vail/ Beaver Creek 2015
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Salzburger nähert sich der von ihm herbeigesehnten Lockerheit - Am Sonntag bietet sich die große Chance auf die vierte Medaille in den USA

Zweimal Gold, einmal Silber - Marcel Hirscher fährt bei der alpinen Ski-WM in den USA weiterhin auf der Erfolgswelle. Nach seinen Triumphen in der Kombination und im Teambewerb konnte der Salzburger mit Silber im Riesentorlauf hinter US-Lokalmatador Ted Ligety sehr gut leben. Für den abschließenden Slalom am Sonntag versprach der 25-Jährige noch einmal vollen Angriff.

Schließlich geht Hirscher derzeit mit so viel Spaß wie schon lange nicht an seine Aufgaben heran. "Ich fühle mich fast wieder wie mit 18. Ich will einfach nur geil skifahren. Und wenn es nicht klappt, kann ich sagen: 'Was wollt's von mir?' Schön langsam nähere ich mich punkto Selbstvertrauen und Lockerheit wieder diesem Gefühl. Es macht sich eine gewisse Genugtuung in mir breit", sagte Hirscher.

Diesen Zustand möchte sich Hirscher möglichst lange bewahren. Zunächst galt es für ihn aber, die Strapazen der vergangenen Tage aus den Knochen zu bekommen. Wenige Stunden nach dem Riesentorlauf hatte der Annaberger erschöpft gemeint: "Ich habe mich selbst noch nicht im Spiegel gesehen, aber anscheinend soll ich nicht so gut ausschauen. Jetzt heißt's gut essen und gut schlafen. Auf 3.000 Metern Höhe zwei Wochen volles Programm zu absolvieren, das ist nicht easy."

Angesichts des entfesselten zweiten Durchgangs im Riesentorlauf von Ligety meinte Hirscher: "Meine Fahrt war sehr gut. Die Fahrt von Ted war aber sehr, sehr gut. Ich habe immer und überall gesagt, dass Ted in Beaver Creek fast unschlagbar ist. Das hab ich nicht gesagt, weil ich ihn unter Druck setzten wollte, sondern weil es die Wahrheit ist."

Den Riesentorlauf am Freitag bezeichnete Hirscher als "eines der härtesten Rennen, das ich jemals gefahren bin". Dementsprechend glücklich war er mit seiner Ausbeute. "Wenn man Silber holt, dann gibt es keinen Grund zu weinen. Ich bin superhappy, denn ich hab mein absolutes Maximum gegeben."

Auch für den Slalom, in den er als Titelverteidiger geht, sieht sich Hirscher nicht als Goldfavorit Nummer eins. Diese Rolle schiebt der dreifache Gesamt-Weltcup-Gewinner dem Deutschen Felix Neureuther zu. "Wenn das Wetter so warm bleibt, dann wird es sicher schwierig für mich. Aber ich bin auf jeden Fall schwer motiviert. Allzu viel würde ich jedoch nicht auf eine Medaille für mich setzen."

Hinter Neureuther sieht Hirscher nämlich einen extrem großen Kreis an Medaillenanwärtern. "Es ist unglaublich, wie viele Leute derzeit einen sensationell schnellen Slalomschwung fahren. Es wird ganz schön spannend werden."

Zu den Männern mit dem schnellen Schwung zählen u.a. auch der für Deutschland fahrende Tiroler Fritz Dopfer, die Italiener Stefano Gross und Giuliano Razzoli. Dazu kommt der Russe Alexander Choroschilow, der Schwede Mattias Hargin sowie der Norweger Henrik Kristoffersen.

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