Wieder Slalom-Gold an Shiffrin - ÖSV-Damen ohne Medaille

USA ALPINE SKIING WORLD CHAMPIONSHIPS 2015
USA ALPINE SKIING WORLD CHAMPIONSHIPS 2015APA/EPA/GEORGE FREY
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Mikaela Shiffrin bleibt im Slalom eine Macht, nach WM 2013 und Sotschi 2014 gewann die Amerikanerin, 19, erneut. Kathrin Zettel wurde Fünfte.

Spät aber doch kommen die US-Ski-Stars bei ihrer Heim-WM in Vail/Beaver Creek voll in Fahrt. Nur 24 Stunden nach dem Riesentorlauf-Sieg von Ted Ligety triumphierte Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin im Slalom. Die 19-Jährige gewann nur wenige Autominuten von ihrer Haustür in Eagle-Vail entfernt 0,34 Sekunden vor der Schwedin Frida Hansdotter. Bronze ging an die Tschechin Sarka Strachova (+0,77 Sek.)

Österreichs Damen gingen in ihrem fünften und letzten Einzelbewerb in den USA erstmals leer aus. Die Niederösterreicherin Kathrin Zettel wurde Fünfte, auf Bronze fehlten ihr 0,25 Sekunden. Die Kärntnerin Carmen Thalmann landete in ihrem erstem WM-Einzelrennen auf Rang sieben. Die Salzburgerin Michaela Kirchgasser, die zur Halbzeit Vierte war, schied im zweiten Durchgang genauso wie die Tirolerin Nicole Hosp aus.

Die Bilanz der Truppe von Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum kann sich dennoch mehr als sehen lassen, Anna Fenninger und Co. fuhren zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze sowie die Teamgoldene ein.

Shiffrin setzte damit ihre eindrucksvolle Serie im Slalom fort. Der US-Jungstar gewann 2013 und 2015 WM-Gold sowie 2014 Olympia-Gold, zudem hat Shiffrin bereits zweimal den Slalom-Weltcup gewonnen.

Shiffrin: "Hätte es besser machen können"

"Ich war zwischendurch einige Male weit von meinem besten Skifahren entfernt, aber zum Glück habe ich den Sieg ins Ziel gebracht", meinte Shiffrin, die selbst im Augenblick des großen Heimsieges voller Ehrgeiz meinte: "Ich bin schon sehr gespannt auf die Videoanalyse, denn ich hätte sicher einiges besser machen können."

Die Lokalmatadorin gestand, dass sie extrem nervös war, versuchte dies aber so gut wie möglich zu verdrängen. Zwischen den beiden Durchgängen nahm Shiffrin auf einer Couch im Zielgelände Platz, gönnte sich eine Pizza, machte ein kleines Nickerchen und surfte mit ihrem Handy im Internet.

In den Minuten vor dem Start zum Finale saß Shiffrin zunächst lange im Schnee, um angesichts der neuerlich hohen Temperaturen in Colorado kühlen Kopf zu bewahren. "Ich hab dann noch den Lauf von Frida gesehen und mir gedacht: 'Das kann ich schneller'", berichtete Shiffrin, die es dann aber spannend machte und erst im unteren Teil so richtig aufdrehte.

Handotter: "Bin über Silber superhappy"

Die Schwedin Hansdotter, die aktuell die Nummer eins im Slalom-Weltcup ist, meinte nach dem dramatischen Finale: "Kurz durfte ich sogar auf Gold hoffen, aber unten ist Mikaela dann hervorragend gefahren. Ich bin über Silber superhappy." Für die drittplatzierte Strachova, der 2012 ein gutartiger Gehirntumor entfernt wurde, war es bereits Medaille fünf bei einem Großereignis.

Zettel beendete die WM mit den undankbaren Rängen sieben, sechs und fünf. Im zweiten Slalom-Durchgang zeigte die Niederösterreicherin noch einmal ihre Klasse, ein kleiner Schnitzer kurz vor dem letzten Flachstück kostete dann aber wohl die Medaille. "Leider habe ich es bei dieser WM nicht zusammengebracht, in einem Rennen zwei starke Läufe zu zeigen. Trotzdem war's eine coole Zeit, ich habe alles probiert", bilanzierte Zettel.

Thalmann landete zwar im Spitzenfeld, das war für die 25-Jährige aber nur ein schwacher Trost. "Ich wollte es wahrscheinlich zu sehr erzwingen, ich bin schon ein bisschen enttäuscht von mir", sagte Thalmann.

Kirchgasser: "Bin mit WM zufrieden"

Für Kirchgasser dauerte die Medaillenjagd im zweiten Lauf nur wenige Sekunden. "Mir hat's den linken Ski weggezupft. Es ist sehr schnell gegangen und war sehr komisch", berichtete die Filzmoserin, die Gold aus dem Teambewerb und Kombi-Bronze mit nach Hause nehmen darf. "Ich bin absolut zufrieden mit meinen zwei Wochen hier in den USA", sagte Kirchgasser.

Hosp hatte zur Halbzeit nur Rang zwölf belegt, ihr Generalangriff im zweiten Durchgang endete mit einem Ausfall. Die Tirolerin darf sich jedoch mit Silber in der Kombination und Gold im Teambewerb trösten. "Ich hab alles riskiert und wollte einen Bombenlauf hinlegen. Bei einer Welle war ich dann ein bisschen zu gerade und es ist sich nicht mehr ausgegangen. Aber mit zwei Medaillen im Gepäck darf ich mehr als positiv bilanzieren."

Für Hosp war Vail/Beaver Creek wohl die letzte WM ihrer Karriere "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich in zwei Jahren bei der WM wieder am Start bin", erklärte die 31-Jährige.

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