Ski-WM: Feuz stellt im ersten Abfahrtstraining Bestzeit auf

Beat Feuz
Beat FeuzAPA/AFP/DIMITAR DILKOFF
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Als bester Österreicher klassierte sich Romed Baumann als Neunter. Marcel Hirscher fuhr sich für den Super-G ein.

Gut präparierte Piste, schönes Wetter, schnelle Schweizer: Die Gastgeber durften mit dem ersten Abfahrtstraining der Herren bei der alpinen Ski-WM in St. Moritz zufrieden sein, die Österreicher hingegen haben nun einiges zu kiefeln. Schnellster war der nicht für den Super-G berücksichtigte Tiroler Romed Baumann, der als Neunter 0,71 Sekunden Rückstand auf Beat Feuz hatte.

Das Exklusivtraining der Eidgenossen auf der WM-Strecke im Vorfeld der Welttitelkämpfe scheint sich bezahlt zu machen. Hinter dem Franzosen Brice Roger (0,21) war Patrick Küng Dritter (0,22), Mauro Caviezel war auf Rang acht zu finden (0,70) und Carlo Janka ex aequo mit Baumann auf neun. Vincent Kriechmayr hatte 0,78 Rückstand, Hannes Reichelt 1,30, Max Franz 1,37, Matthias Mayer 1,98, Frederic Berthold 2,65 und Marcel Hirscher 3,20.

"Es war keine Besichtigungsfahrt, ich weiß schon, um was es geht und dass man sich mit jeder guten Zeit empfiehlt und selber aufstellen kann. Es schadet einmal nicht, vor meinen Teamkollegen zu sein", sagte Baumann, der weggesteckt hat, dass er beim Super-G zuschauen muss. "Ich wusste, die einzige Chance war das gestrige Abfahrtstraining, dass ich zeigen kann, dass mir der Schnee liegt. Ich sehe das sportlich, nach der Absage war die Chance gestorben. Ich fokussiere mich auf die Abfahrt, das ist mein großes Ziel."

Noch nicht am Limit

Vollgas habe er sich noch nicht vorgenommen gehabt für das Training, aber eine technisch saubere Fahrt. "Cool, wenn du da halbwegs dabei bist, auch wenn du noch nicht am Limit bist." Die Piste habe sich seit der Besichtigung am Vortag überraschend gut entwickelt. "Man muss fein fahren, den Ski brutal laufen lassen. Du schwingst ab und hast das Gefühl, du könntest noch eine Minute länger fahren. Es kostet irgendwie nicht viel Kraft da runter."

Nach Platz 13 meinte der ebenfalls um einen Startplatz kämpfende Kriechmayr, dass es noch sehr weich gewesen sei und noch schneller werden wird. "Dann sind für uns und die Zuschauer die Sprünge viel interessanter."

Ärger darüber, dass im Vorfeld nur die Schweizer die Strecke getestet haben, verspürt er keinen. "Sie haben ihren Vorteil gut ausgenützt, sie haben das absolut richtig gemacht. Wenn wir in Österreich sind und die Möglichkeit haben, wäre es auch gescheit, wenn wir das auch so ausnützen. Wir werden uns beim zweiten Training näher herantasten. Wir werden uns anschauen, was die da anders gemacht haben von der Linie her. Der wenigste Weg da runter ist der Schnellste und den gilt es zu finden."

Mayers Experiment geht nicht auf

Für Mayer war es die erste Fahrt von ganz oben, er hatte noch dazu die Startnummer eins. "Es war ein bisschen eine Besichtigung über die Sprünge, der Rückstand ist trotzdem ein bisschen groß. Ich habe was probiert beim Ski, das hat halt nicht so funktioniert." Der Start "Freier Fall", zu dem man 187 Stufen hochgehen muss, sei etwas Besonderes. "Da geht es gleich einmal extrem weg, das taugt mir. Es war schon ein bisschen eine Überwindung dabei, muss ich sagen."

Über die Schweizer meinte Mayer: "Sie sind ein paar Passagen eine ganz andere Linie gefahren als das restliche Fahrerfeld, da haben sie brutal viel Zeit rausgeholt. Von dem her war das vorherige Training hier sicherlich ein Vorteil. Das kann man sich abschauen."

Reichelt meinte, an die Strecke müsse er sich in Richtung Abfahrt noch gewöhnen, für den Super-G habe er die Sache ganz gut beinander. Die Schweizer hatte er sich so erwartet, er glaubt aber, dass sich das mit dem nächsten Training schon relativieren könnte. "Mit jeden Mal runterfahren schrumpft der Vorteil der Schweizer."

Franz: "Von Tag zu Tag herantasten"

Franz haderte mit der Passage Felsen-Ausfahrt, er habe sich schon fast auf dem Kreuz gesehen. "Ist noch mal gut ausgegangen. Oben war es schon ganz brauchbar, den unteren Teil kann man nicht hernehmen. Von Tag zu Tag Herantasten, ein gutes Gefühl bekommen, Vertrauen bekommen, dass du da von oben bis unten andrücken kannst." Bei den Schweizern sehe man, dass sie ganz anders da runterfahren. Aufgrund des offenen Geländes fehlt es an Anhaltspunkten. "Aber nach einmal runterfahren hat sich das eingebrannt, jetzt heißt es noch, die richtige Linie zu finden."

Hirscher gab keine Interviews, er hatte am Vortag einen fünfstündigen Medien-Marathon absolviert. Zwei Super-G-Läufe auf der Einfahrpiste und Damen-Super-G-Anschauen vor dem Fernseher standen für ihn noch auf dem Programm.

Die letzten paar Läufer, darunter auch der Österreicher Marco Schwarz, durften wegen des folgenden Damen-Super-G nicht mehr bis ins Ziel fahren, sie wurden nach dem Rominger-Sprung abgewunken. Grund für die Verzögerung war die Bergung eines kasachischen Athleten nach einem Sturz. Bei der letzten Zwischenzeit hatte Schwarz 8,16 Rückstand.

(APA)

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