Ski-WM: Schörghofer holt Bronze im Riesenslalom

SkiWM Schoerghofer holt Bronze
SkiWM Schoerghofer holt Bronze(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Österreichs schwer dezimiertes Team darf sich dank Philipp Schörghofer über eine Medaille freuen. Der ÖSV-Athlet gewinnt mit 0,06 Sekunden Vorsprung Bronze. Gold geht an Ted Ligety.

Obwohl Österreich mit Marcel Hirscher, Benjamin Raich und Hannes Reichelt fast eine ganze Mannschaft mit hochkarätigen Namen vorgeben musste, gab es im WM-Riesenslalom trotzdem eine Medaille: Philipp Schörghofer, der zur Halbzeit schon auf Platz zwei lag, gewann Bronze - mit 0,06 Sekunden Vorsprung auf den viertplatzierten Aksel Lund Svindal, der nach dem ersten Lauf noch Erster war. Der 28-jährige Salzburger, der bei der WM-Generalprobe in Hinterstoder seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hatte, eroberte damit die sechste ÖSV-Medaille dieser WM.

Gold ging an den Amerikaner Ted Ligety, Zweiter wurde der Franzose Cyprien Richard.

Schörghofers "unglaubliche Wochen"

"Die letzten zwei Wochen waren unglaublich, ich möchte mich bei allen bedanken, die mir auf dem langen Weg geholfen haben", sagte Schörghofer, der nach Silber im Teambewerb seine zweite Medaille in Garmisch-Partenkirchen eingefahren hatte.

Schörghofer musste bis zum Schluss zittern, er saß auf Rang drei und damit dem Schleudersitz, als der zur Halbzeit führende Aksel Lund Svindal ins Rennen ging. Doch der Kombi-Weltmeister aus Norweger verpasste auf dem von ÖSV-Riesentorlauf-Trainer Andreas Puelacher gesteckten Kurs Bronze um 6/100 Sekunden. "Es war brutal im zweiten Durchgang, Ligety ist ein verdienter Weltmeister", meinte Schörghofer zum Rennausgang. Der Halbzeitdritte Ivica Kostelic aus Kroatien wurde 13..

Ligety hat drei Saisonrennen gewonnen, auch der sonst sehr coole US-Läufer war angespannt in die Entscheidung gegangen. "Ich habe gewusst, dass ich schnell bin. Ich war ziemlich nervös, aber es ist weniger nervenaufreibend, wenn man Vierter ist nach dem ersten Durchgang. Ich musste alles geben, das ist gelungen", meinte der 26-Jährige, der sich um 8/100 vor Cyprien Richard durchgesetzt hatte. "Ich bin auch schon einmal Vierter gewesen und wollte unbedingt aufs Podest. Morgen werde über die acht Hundertstel vielleicht nachdenken, ich bin aber auch sehr froh mit Silber", sagte der Franzose. Schörghofer hatte als Dritter bereits 0,43 Sekunden Rückstand.

Von 18 auf 11 verbesserte sich Romed Baumann, dem es im Finale nicht gelang, auf dem "toten Schnee" richtig Gas zu geben. "Der zweite Lauf war eine ganz gute Leistung. Ich bin zufrieden damit", meinte der Tiroler, der im Teambewerb Silber erobert hatte, in seinen Einzelrennen aber nicht in die Medaillenränge gekommen war. "Da war das Glück nicht ganz auf meiner Seite mit einem vierten und einem sechsten Platz. Ich hoffe, dass ich bei der nächsten WM um eine Einzelmedaille mitfahre."

Björn Sieber und Stephan Görgl, die Last-Minute-Tickets für das Rennen bekommen hatten, mussten sich mit 22 und 23 begnügen. "Sportlich war das zu wenig, aber es war eine tolle Erfahrung", meinte der Steirer Görgl, der in den vergangenen Wochen von Rückenprobleme geplagt worden war, aber bei der WM ohne Schmerzmittel fuhr. "Mein WM-Resümee ist positiv. Für mich war es sensationell, dass ich noch einmal starten durfte. Das war für mich ein wichtiger Schritt an die Spitze", sagte der 21-jährige Sieber, der auch in der Super-Kombi einen Einsatz erhalten hatte (13.)

WM-Riesenslalom, Endstand:

  1. Ted Ligety USA 2:10,56
  2. Cyprien Richard FRA 2:10,64
  3. Philipp Schörghofer AUT 2:10,99
  4. Aksel Lund Svindal NOR 2:11,05
  5. Kjetil Jansrud NOR 2:11,29
  6. Thomas Fanara FRA 2:11,32
  7. Carlo Janka SUI 2:11,48
  8. Didier Cuche SUI 2:11,49
  9. Gauthier de Tessieres FRA 2:11,50
  10. Marcus Sandell FIN 2:11,66
  11. Romed Baumann AUT 2:11,77
  12. Bode Miller USA 2:11,83
  13. Ivica Kostelic CRO 2:11,90
  14. Justin Murusier SUI 2:11,90
  15. Fritz Dopfer GER 2:11,97
  16. Leif Kristian Haugen NOR 2:12,06
  17. Manfred Mölgg ITA 2:12,17
  18. Matts Olsson SWE 2:12,19
  19. Ondrej Bank CZE 2:12,39
  20. Davide Simoncelli ITA 2:12,51
  21. Marc Berthod SUI 2:12,58
  22. Björn Sieber AUT 2:12,62
  23. Stephan Görgl AUT 2:12,65

(Red./APA)

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