Bernhard Gruber siegte nach einer taktischen Meisterleistung in der Loipe vor Francois Braud (FRA) und Johannes Rydzek (GER).
Immer wieder riss Bernhard Gruber die Fäuste in die Höhe und schrie seine Freude hinaus. Als dann bei der Flower Ceremony zum ersten Mal bei dieser WM die österreichische Bundeshymne erklang, kamen ihm die Tränen. Was Felix Gottwald oder Mario Stecher verwehrt geblieben ist, gelang dem Salzburger in Falun: Er eroberte sensationell das erste Einzelgold in der nordischen Kombination für Österreich. „Ein Traum ist wahr geworden, das ist eine besondere Ehre. Ich habe nur noch Gänsehaut“, sagte der sichtlich gerührte Weltmeister nach der perfekten Wiedergutmachung für die beiden Nullnummern in den Kleinschanzen-Bewerben.
Nach einem 133-Meter-Satz von der Großschanze war Gruber als Führender in die 10-km-Loipe gegangen. Dort lieferte er sich lange Zeit ein enges Duell mit dem Franzosen Francois Braud, ehe er am letzten Anstieg mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit davon zog. „Das haben wir im Training so oft geübt, bis ich mir fast selbst auf die Zunge gestiegen bin. Wenn das dann im Wettkampf aufgeht, ist das der Lohn“, erklärte der 32-Jährige, der immer schon ein guter Springer war und in den vergangenen Jahren sehr viel in den Langlauf investiert hat. Mit dem klaren Sieg vor Braud (+11,9 Sekunden) und dem Deutschen Johannes Rydzek (+14,9) erfolgte für den zweimaligen Team-Weltmeister (2011) und zweifachen Silbergewinner (Team und Einzel/Großschanze) schließlich die große Krönung.
„Er hat die Bernie-Bombe gezündet. Oft ist er Genie und Wahnsinn, diesmal war er Genie. Wie er das Schlussstück rauf ist, das war schon einzigartig“, lobte Cheftrainer Eugen Freund. Mit der Medaillenentscheidung nichts zu tun hatten Sepp Schneider (13.), Christoph Bieler (19.) und Lukas Klapfer (21.) – sie vergaben ihre Chance bereits im Springen.
(red)