ÖSV-Kombinierer im Teamsprint nur Siebente

Bernhard Gruber
Bernhard GruberAPA/EXPA/ JFK
  • Drucken

Bernhard Gruber und Sepp Schneider vergaben schon im Springen ihre Medaillenchance. Frankreich verteidigte seinen Titel.

Zwei Tage nach dem Gewinn des Weltmeistertitels ist Bernhard Gruber im Team-Sprint der Nordischen Ski-WM chancenlos gewesen. Der Salzburger Kombinierer und sein Partner Sepp Schneider kamen am Samstag in Falun nach schwachen Sprüngen über den siebenten Platz nicht hinaus. Titelverteidiger Frankreich feierte durch Jason Lamy Chappuis und Francois Braud einen Start-Ziel-Sieg vor Deutschland.

So stark Gruber im Einzelbewerb (133 m) und auch noch am Samstag im Probedurchgang (134 m) gesprungen war, so sehr misslang der Versuch im letzten WM-Bewerb. "Trainer Eugen hat bei mir von Genie oder Wahnsinn gesprochen. Heute war es Wahnsinn", meinte der enttäuschte Gasteiner nach der Landung bei nur 117 m. Weil Schneider nur auf 114,5 m kam, war Edelmetall für das ÖSV-Duo angesichts von 1:11 Minuten Rückstand auf Rang drei schon zur Halbzeit außer Reichweite.

Selbst Sturz kann Franzosen nicht bremsen

Im Langlauf kam Lamy Chappuis sogar einmal zu Sturz, doch er hielt auf der letzten seiner sechs 1,25-km-Runden den heranstürmenden Johannes Rydzek mit letzter Anstrengung auf Distanz. Der dreifache Champion von 2013 jubelte in Falun nach zweimal Bronze über seinen insgesamt fünften WM-Titel. Braud (Zweiter im Einzel) avancierte nach starker Laufleistung erstmals zum Champion.

Rydzek verpasste seine dritte Goldmedaille in Falun knapp, gemeinsam mit Eric Frenzel lag er schließlich 2,7 Sekunden zurück. Norwegen holte durch Haavard Klemetsen, dem bei der letzten Übergabe der Stock brach, und Magnus Moan Bronze (+19,4).

Gruber, der 2013 bei der Premiere dieses Bewerbs mit Wilhelm Denifl Vize-Weltmeister geworden war, und Schneider hatten nicht weniger als 1:20 Minuten Rückstand auf die Medaillenränge. Vor allem der groß gewachsene Gruber hatte in der extrem tiefen Spur Probleme.

Gruber: "Spritzigkeit hat gefehlt"

"Bei mir war heute Fasche leer. Es hat die Spritzigkeit gefehlt, es war total zäh. Man hat fast nicht mehr laufen können, ich bin nur noch herumgestapft", meinte der total ausgepumpte 32-Jährige. "Das war eines meiner härtesten Rennen."

Der erste ÖSV-Weltmeister in der Nordischen Kombination spürte am WM-Ende die Strapazen. "Ich habe viel investiert in die WM, jetzt brauche ich ein paar Tage zur Regeneration. Aber Gold glänzt sehr schön", sagte Gruber.

Schneider musste von Beginn an Löcher stopfen, er hatte auf der zweiten Rennhälfte zweimal als Sechster übergeben. "Wir haben alles probiert, aber es war nichts zu holen", erklärte der 23-jährige WM-Debütant. Der Vorarlberger war mit Gruber bei der WM-Generalprobe im Val di Fiemme Weltcup-Dritter gewesen war.

ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen musste mitansehen, wie sein Duo vergeblich kämpfte. "Nach dem Springen war es schwierig. Sepp ist gut gelaufen, die schweren Leute wie Magnus Moan und Berni haben sich schwer getan", sagte Eugen. Gruber habe auf ihn schon einen etwas müden Eindruck gemacht. "Es ist passiert, aber er ist Weltmeister, da kann ich es ihm verzeihen."

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.