10 Millionen Dollar Anwaltskosten: Kim Dotcom angeblich pleite

(c) Bloomberg (Brendon O´Hagan)
  • Drucken

Die Anwaltskosten sollen 10 Millionen Dollar verschlungen und ihn damit in den Ruin getrieben haben. Er muss voraussichtlich wieder in U-Haft.

Der umstrittene Internet-Unternehmer Kim Schmitz - besser bekannt als "Kim Dotcom" - ist nach eigenen Angaben pleite. Der dreijährige Kampf gegen eine Auslieferung in die USA habe sein Vermögen aufgebraucht, erklärte der gebürtige Kieler am Dienstag via Telefonzuschaltung auf der Digitaltechnik-Konferenz unBound in London.

"Meine Anwälte haben die Zusammenarbeit aufgekündigt, weil mir das Geld ausgegangen ist, nachdem ich zehn Millionen Dollar in meine Verteidigung gesteckt habe", sagte Schmitz. Er sei nun pleite. Schmitz war mit seinem ausschweifenden Lebensstil einst eine der schillerndsten Figuren der deutschen Internet-Szene und ist in Neuseeland gegen Kaution auf freiem Fuß. Die US-Behörden werfen ihm vor, mit der Tauschbörse Megaupload die Film- und Musik-Branche um eine halbe Milliarde Dollar geschädigt zu haben.

Dotcom muss vielleicht wieder in U-Haft

Am Donnerstag muss er wieder vor einem neuseeländischen Gericht erscheinen. Dann soll auch entschieden werden, ob Schmitz gegen die Kautionsauflagen verstoßen hat und er wieder in Untersuchungshaft muss. Seine Anhörung in dem Auslieferungsverfahren wurde auf Mitte 2015 verschoben. Schmitz hat stets argumentiert, legal gehandelt zu haben. Seine Anwälte verglichen Megaupload mit Diensten wie YouTube. Die 2012 geschlossene Börse soll mit 150 Millionen Nutzern einer der weltgrößten Umschlagplätze für Raubkopien aus der Film- und Musikbranche gewesen sein.

Die Miete für die imposante Villa in Auckland, Neuseeland, soll bis Mitte 2015 bezahlt sein. Das auf den Namen "Dotcom Mansion" getaufte Anwesen verfügt neben zahlreichen Zimmern über einen Pool, ein privates Tonstudio und einen Videospielraum. Via Twitter lässt er seine "Follower" an seinen Aktivitäten in Freiheit folgen. Er selbst sieht wohl eine große Gefahr darin, dass er wieder in U-Haft muss.

"Man liebt deutsche Bösewichte"

Via Skype teilt er den anwesenden Personen in London mit, dass er vor allem auch deswegen gejagt wird, weil er Deutscher ist: "Schon in James-Bond-Filmen sieht man, dass alle einen deutschen Bösewicht lieben". Und auf seinen andauernden Rechtsstreit über eine Auslieferung an die USA erklärt er: Es ist so wie beim Irakkrieg und den angeblichen Massenvernichtungswaffen - die US-Regierung missbraucht ihre Macht, sie hat keine Ethik."

(Reuters/Red. )

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.