IBM-Umsatz sinkt das zwölfte Quartal in Folge

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Neben hausgemachten Faktoren belastet auch die Dollar-Stärke. Die Erlöse sanken zum Jahresauftakt um zwölf Prozent auf 19,6 Mrd. Dollar.

Beim weltgrößten IT-Dienstleister IBM setzt sich der Umsatzrückgang inmitten des Konzernumbaus in Richtung Cloud-Computing weiter fort. Die Erlöse sanken zum Jahresauftakt um zwölf Prozent auf 19,6 Milliarden Dollar und damit das zwölfte Quartal in Folge, wie der SAP-Rivale SAP am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Neben hausgemachten Faktoren belastet auch die Dollar-Stärke die Bilanz und wird im Gesamtjahr noch deutlicher als bisher schon befürchtet durchschlagen. IBM-Aktien notierten nachbörslich kaum verändert, nachdem sie im regulären Handel 3,4 Prozent zugelegt hatten.

Der Nettogewinn sank im Auftaktquartal ebenfalls - um zwei Prozent auf 2,33 Milliarden Dollar. Pro Aktie verdiente IBM ohne Sonderkosten aber 2,91 Dollar und damit elf Cent mehr als von Analysten erwartet. Auch der Umsatz fiel nicht stärker als vorhergesagt. Gegenwind bekommt IBM weiter vom starken Dollar, der US-Produkte im Ausland verteuert und damit die Nachfrage schwächt. Im zweiten Quartal würden die negativen Währungs-Einflüsse auf den Umsatz wohl neun Prozentpunkte betragen, hieß es. Im Gesamtjahr 2015 würden sieben Prozentpunkte erwartet nach bislang geschätzten fünf bis sechs. IBM erwirtschaftet mehr als die Hälfte seines Umsatzes im Ausland.

Sicherheitssoftware und Cloud-Dienste

Firmenchefin Virginia Rometty treibt den Wandel vom weniger lukrativen Hardware-Geschäft zu mutmaßlich gewinnträchtigeren Bereichen wie Sicherheitssoftware oder Cloud-Diensten voran. Sie will ab 2018 mit der Datenverarbeitung im Internet sowie anderer Bereiche wie etwa der Erfassung und Verwertung von Datenmengen (Big Data) jährlich 40 Milliarden Dollar umsetzen - 60 Prozent mehr als 2014. Der Umbau geht aber langsam voran und verlangt von den Aktionären Geduld: Der IBM-Aktienkurs ist in den vergangenen zwölf Monaten um 13 Prozent gefallen, während die US-Börsen von Rekord zu Rekord geeilt waren.

Auch Hewlett-Packard, Oracle und Cisco setzen auf Cloud-Computing, bei dem Kunden Speicher- und Softwaredienstleistungen von eigenen Rechenzentren ins Netz verlagern. Der deutsche Firmensoftware-Weltmarktführer SAP steckt ebenfalls im Umbruch. Kunden wollen Software zunehmend nach Bedarf über das Internet nutzen, statt teure Lizenzen zu kaufen und die Programme fest zu installieren. SAP baut das Cloud-Geschäft mit milliardenschweren Zukäufen seit 2012 massiv aus. 2014 setzte SAP mit Cloud-Programmen 1,1 Milliarden Euro um - das Lizenzgeschäft war aber noch vier Mal so groß.

(APA/Reuters)

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