Es geht in die richtige Richtung

A computer screen shows features of the Windows 10 operating system at the Microsoft store at Roosevelt Field in Garden City, New York
A computer screen shows features of the Windows 10 operating system at the Microsoft store at Roosevelt Field in Garden City, New York REUTERS
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Vorbei die Zeiten von Ärger und Frust, denn mit Windows 10 bringt Microsoft nach Windows 8 wieder ein gutes und zuverlässiges Betriebssystem auf den Markt.

Am 29. Juli war es so weit, und Microsoft begann mit der offiziellen Verteilung des neuen Betriebssystems. Mit Windows 10 geht das seit 40 Jahren bestehende Unternehmen unter der Leitung von Satya Nadella neue Wege und bedient sich dabei erfolgreicher Geschäftsmodelle der Konkurrenz. Mit Windows 10 werden Updates nicht gesammelt, sondern ausgespielt, sobald sie fertig sind. Ähnlich machen es auch Google und Apple. Neue Funktionen werden einfach eingebaut, und der User kann sie unmittelbar nutzen. Dieser Schritt ist keinesfalls schlecht, sondern begrüßenswert. Ob im Lauf der Zeit gewisse Funktionen nur gegen Aufpreis erhältlich sein werden, ist bislang noch nicht bestätigt, aber zu erwarten, denn immerhin ist es das Kerngeschäft des Unternehmens.

Was kann Windows 10, und lohnt sich ein Umstieg?, sind wohl die Fragen, die den meisten Nutzern unter den Nägeln brennen. Über 14 Millionen Nutzer haben innerhalb der ersten 24 Stunden das Upgrade installiert. Es wird die wohl am schnellsten verbreitete Windows-Version werden, die es je gab. Berechtigt? Ja, denn Microsoft ist hier tatsächlich eine deutlich spürbare Verbesserung zu Windows 8 gelungen.


Problemlos und ohne Allüren. In der Vergangenheit hat bereits die Installation des neuen Betriebssystems das Frustlevel in die Höhe getrieben, aber nicht bei Windows10. Knapp eine Stunde und zwei Neustarts später präsentiert sich das Testgerät (ein Surface 3 von Microsoft) in neuem Glanz. Dazu gehört auch das Startmenü, wobei Kacheln auch hier zu finden sind. Diese lassen sich aber individuell anpassen und platzieren. Die Grundfunktion der „Schaltzentrale“, wie man sie seit Windows 95 kennt, ist zum Teil erhalten geblieben. Mit den Kacheln kann man sich zudem seine eigene Echtzeitinfotafel erstellen, mit Informationen zu aktuellen Schlagzeilen oder zum Wetter. Die Handhabung per Touch-Eingabe funktioniert jetzt ebenso fließend wie mit der Maus. Doch das ist nicht die einzige Verbesserung. Denn auch Snap Assist, um gleichzeitig vier Fenster auf dem Bildschirm anzeigen zu lassen, oder der abgespeckte und damit deutlich schnellere Browser Edge zählt dazu.

Eine gute Zuhörerin. Cortana zählt ebenso zu den Verbesserungen in Windows 10. Der Dienst funktioniert auf Englisch besser als auf Deutsch. „Ich habe einen Termin um 15 Uhr“ wird von Cortana umgehend in den Terminkalender eingetragen. Als Zuhörerin erweist sich der Assistent als zuverlässig und verständnisvoll. Bei schriftlichen Eingaben kommt es aber zu Schwierigkeiten. Ähnlich verzögert beziehungsweise stolpernd öffnen sich manchmal Apps. Hier sind Verzögerungen von einigen Sekunden feststellbar.

Das ist die Kehrseite von „Windows as a service“. Denn es wirkt unfertig und wird auch nie fertig sein. Einige Baustellen gibt es noch. Dazu zählt die Tatsache, dass „Einstellungen“ und „Systemsteuerung“ idente Inhalte bergen, jedoch in anderem Gewand (Touch oder Maus) angeboten werden. Das ist mühsam und sorgt unnötig für Verwirrung und Orientierungsverlust.

Die deutlichen Verbesserungen in der Handhabung und in der Benutzeroberfläche lassen darüber hinwegsehen. Und wer mit Microsoft-Account arbeitet, kann überall und jederzeit seine Geräte auf den gleichen Stand bringen. Bereits bestehende Konten (Skype, Xbox und Co.) können in nur einem Schritt zusammengelegt werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2015)

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