BMW lässt Googles Alphabet (noch) kalt

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Der deutsche Autohersteller will aktuellen Meldungen zufolge keine Schritte gegen die neue Dachgesellschaft Googles einleiten.

Man könnte meinen, dass Google vor einer Firmengründung den gewählten Namen prüfen lässt. Vor allem hinsichtlich der Tatsache, dass es selbst die größte Suchmaschine der Welt betreibt, wäre es ein leichtes gewesen herauszufinden, dass Alphabet oder eine Abwandlung davon 103 Mal (alleine in den USA) als Marke registriert ist. Die meisten sind zwar kleinere Unternehmen und werden Google nicht vorgehen. Doch der deutsche Autobauer BMW könnte das sehr wohl.

Derzeit sieht man die Umbenennung des Internetkonzerns Google in Alphabet aber gelassen. Die gleichnamige BMW-Tochter betreut unter dieser Marke Pkw-Flotten anderer Unternehmen. "Wir werden prüfen, ob es markenrechtliche Implikationen gibt", sagte eine BMW-Sprecherin. Rechtliche Schritte gegen Google seien derzeit jedoch nicht vorgesehen.

Verwechslungsgefahr gering

Eine Verletzung von Markenrechten läge vor, wenn eine Verwechslungsgefahr zwischen den beiden Unternehmen besteht. Das scheint jedoch unwahrscheinlich, denn das selbstfahrende Auto an dem Google derzeit arbeitet und das in den USA im Straßenverkehr unterwegs ist, wird nicht unter dem Firmennamen Alphabet vermarktet. Die Idee hinter der neuen Firmenstruktur bei Google ist, dass die einzelnen Abteilungen nun als eigenständige Unternehmen geführt werden sollen. Damit ergibt sich kein direkter Zusammenhang mit Alphabet und dem "Google Car".

Sollte sich das eines Tages ändern, drohen dem Internetkonzern Auseinandersetzungen mit zahlreichen Unternehmen. Allein in den USA ist das Wort "Alphabet" oder eine Abwandlung davon 103 Mal als Marke registriert.

Nachdem Google seinen großen Konzernumbau mit der neuen Dachgesellschaft Alphabet ankündigte, hatten am Dienstag viele Internet-Nutzer die Website unter der Adresse Alphabet.com gesucht. Die gehört jedoch einer Tochter des deutschen Autobauers BMW. Die Firma, die ebenfalls Alphabet heißt, ist auf Mobilitätslösungen für Unternehmen spezialisiert und bietet unter anderem Fuhrparkservices und Leasing an.

Ein BMW-Sprecher sagte, routinemäßig würden in solchen Fällen markenrechtliche Auswirkungen geprüft. BMW fühle sich in der Auswahl des Namens für sein Fuhrpark- und Flottenmanagement bestätigt.

Die Sparten verschmelzen

BMW und Google sind in mancher Hinsicht Rivalen: Der Autobauer kaufte zusammen mit Audi und Daimler die Landkarten-Sparte von Nokia, die mit Google Maps konkurriert. Zudem testet der Internet-Konzern eigene selbstfahrende Elektroautos, die in Konkurrenz zu Fahrzeugen der traditionellen Autobranche stehen.

Zum neuen Namen Alphabet hat Google zunächst die kuriose Internetadresse https://abc.xyz/ lanciert, auf der eine Erklärung von Google-Mitbegründer Larry Page zum Konzernumbau zu lesen war.

(APA/Reuters/dpa/Red.)

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