Apple bemüht alle Rechtsmittel, um die richterliche Anordnung das iPhone des mutmaßlichen San-Bernardin-Schützen zu entsperren, abzuwenden.
Noch sieht Apple Chancen das Smartphone des mutmaßlichen San-Bernardino-Schützen nicht entsperren zu müssen, trotz richterlicher Anweisung. Einerseits versucht man sich auf der ersten Zusatzartikel der US-Verfassung zu berufen, während man andererseits eine Aufhebung der Anordnung beantragt hat. Dann wäre es Angelegenheit des US-Kongresses.
Apple-Chef Tim Cook hatte zudem angekündigt, sich mit allen Mitteln gegen die verlangte Entsperrung wehren zu wollen. Er kündigte an, mit US-Präsident Barack Obama über die Angelegenheit zu sprechen. Cook bekam auch Schützenhilfe von unerwarteter Seite, nämlich von Experten des NATO-Zentrums zur Abwehr von Cyberangriffen in Tallinn. Sie warnten davor, dass die Aushebelung der iPhone-Sperre zu Missbrauch durch Kriminelle führen könnte.
Es geht nicht nur um ein iPhone
"Es geht nicht nur um ein einzelnes iPhone", betont Apple im Antrag um die Annullierung der FBI-Forderung. Apple lehnt die Entsperrung des iPhones ab, weil es einen missbräuchlichen Einsatz der Entsperrungstechnologien durch die Sicherheitsorgane befürchtet. "Wenn die Schleusen einmal geöffnet sind, können sie nicht mehr geschlossen werden." Stimmt das Gericht dem FBI-Antrag zu, könnte vielleicht bald verlangt werden, "dass wir einen Code schreiben, damit das Mikrofon zu Überwachungszwecken eingeschaltet wird".
FBI-Direktor James Comey hatte zuvor im US-Kongress gesagt, dass diese Angelegenheit nicht zu einem Präzedenzfall für eine breitangelegte Überwachung und Kontrolle von iPhones werde. Der Kongress kündigte am Donnerstag an, Vertreter von Apple und FBI zu einer Anhörung in dem Fall laden zu wollen.
(APA/Reuters/AFP)