Sicherheitslücke in LTE macht Nutzer überwachbar

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„Die Datenübertragung ist für die Netzbetreiber teuer, und der Integritätsschutz wurde für verzichtbar gehalten", lautet das Urteil der IT-Forscher aus Ruhr-Universität, die die Lücke entdeckt haben.

Long Term Evolution oder LTE oder 4G ist der schnellere Mobilfunkstandard-Bruder von 3G und mittlerweile Standard in Smartphones. Und das nun seit mehr als fünf Jahren. Das iPhone 5 war mitunter eines der ersten Geräte, das ein LTE-Modul verbaut hatte. Nun haben IT-Experten der Ruhr-Universität eine massive Sicherheitslücke entdeckt. Und Gegenmaßnahmen kann man derzeit nur teilweise setzen.

Den Forschern zufolge sind alle Geräte mit LTE betroffen. Egal ob Smartphone, Smartwatch, Tablets oder vernetzte Haushaltsgeräte. „Ein Angreifer kann den verschlüsselten Datenstrom verändern und dafür sorgen, dass die Nachrichten an einen eigenen Server umgeleitet werden, ohne dass das dem Nutzer auffällt“, erklärt David Rupprecht von der Uni. Zwar sind die Daten zwar verschlüsselt, werden aber nicht auf ihre Integrität überprüft. Ein Umstand, der auch beim nächsten Mobilfunkstandard 5G vorhanden sein soll.

Schützen kann man sich nicht. Man kann nur hoffen, dass das Sicherheitsprotokoll HTTPS in Webseiten oder Apps richtig konfiguriert ist. Damit sind Nutzer zumindest vor Umleitungen geschützt. Ausspioniert kann man trotzdem noch werden. Angreifer können Webaktivitäten überwachen.

Um das zu verhindern, läge die Verantwortung den Forschern zufolge bei den Netzbetreibern. An alle Nutzdaten müssten vier zusätzliche Byte angehängt werden. Laut IT-Forscher Thorsten Holz werde das aber nicht gemacht, weil es zu teuer ist: „Die Datenübertragung ist für die Netzbetreiber teuer, und der Integritätsschutz wurde für verzichtbar gehalten.“

>>> Hier geht's zur Mitteilung der Ruhr-Universität.

(bagre)

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