Für neue Suchfunktionen zapft Google Userdaten an

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Zu den Neuerungen an der Suchmaschine gehören "Activity Cards", die Ergebnisse früherer Recherchen zusammenstellen. Google will die Nutzer damit noch länger auf seinen Seiten halten.

Aktivitätskärtchen, Sammlungen und eine schlauere Bildersuche: Der Internetkonzern Google hat neue Funktionen für seine Suchmaschine präsentiert. Mit Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen werde man daran arbeiten, Informationen weiter zu personalisieren und jedem zugänglich zu machen, sagte Ben Gomes, einer der Verantwortlichen für die Suchmaschine, am Montag in San Francisco.

Vorgestellt wurden die Neuerungen anlässlich des 20. Geburtstags von Google. "Die Suche ist nicht perfekt und wir machen uns darüber keine Illusionen", sagte Gomes. Er gab aber das Versprechen ab, "jeden Tag" daran zu arbeiten, dass sie besser werde. Besser bedeutet in der Welt von Google: Nutzer sollen Antworten auf Fragen bekommen, die sie gar nicht gestellt haben - die sie aber trotzdem interessieren dürften. Möglich wird das mit Künstlicher Intelligenz, lernenden Maschinen und einer ganzen Menge an Daten der jeweiligen Nutzer.

Zu den Neuerungen an der Suchmaschine, die in den kommenden Wochen nach und nach eingeführt werden sollen, gehören zum Beispiel "Activity Cards". Diese Aktivitätskärtchen stellen relevante Ergebnisse einer früheren Suche samt gefundener Internetseiten zusammen, sodass eine vor Tagen gestartete Suche direkt wieder aufgenommen werden kann. Ähnlich funktionieren die sogenannten Sammlungen - hier können Nutzer Inhalte zusammenfügen und Google schlägt weiteres passendes Material vor.

Bildersuche bei fotografierten Objekten

Wer also eine Hunderasse sucht, könnte sich gleichzeitig dafür interessieren, wie man das Tier pflegt und wo es zu haben ist. Wer Infos zu einem Land sucht, soll noch bessere Tipps für Flüge und Hotels bekommen - so das Kalkül des Internetkonzerns, der die User auf diese Weise noch länger auf seinen Seiten halten will. Die Bildersuche soll künftig zum Beispiel fotografierte Objekte identifizieren können.

Der Konzern steht angesichts der vielen Daten, mit denen die Nutzer ihn versorgen, immer wieder in der Kritik. Es gibt Bedenken, dem Konzern könnte es wichtiger sein, die Daten der Nutzer zu Geld zu machen, als ihre Privatsphäre zu schützen. Sein Geld verdient Google weiterhin vor allem mit Online-Werbung. In der EU geriet Google wiederholt ins Visier der Wettbewerbshüter, die dem Internetriesen das Ausnutzen seiner Marktmacht vorwerfen.

(APA/AFP)

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