Volles Programm auch ohne GIS-Gebühren

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Für "empfangsfähige Geräte" sind GIS-Gebühren zu entrichten. Es gibt aber Möglichkeiten, seinen smarten Fernseher von einem Fachmann ein bisschen dümmer machen zu lassen.

Mehr als 320.000 Menschen haben das ORF-Volksbegehren unterschrieben und sich für eine Abschaffung der GIS-Gebühren ausgesprochen. Dabei geht es nicht nur um Kritik am ORF und seinem Angebot, sondern auch um jene, die dem analogen Fernsehen schon längst abgeschworen haben. Wer nur mehr online Serien, Filme und Nachrichten konsumiert, hat schon länger Möglichkeiten, sich die Gebühren zu sparen. 

Streaming ersetzt zunehmend analoges Fernsehen. Anbieter wie Amazon und Netflix dominieren den Markt. Weltweit ist Netflix bereits für mehr als 15 Prozent des Internet-Traffics zuständig. Dennoch, wer fernsehen will, muss hierzulande GIS zahlen. So die weitläufige Meinung. Denn konkret lautet das Gesetz rund um die Rundfunkgebühren, dass man ein "empfangsfähiges Gerät" braucht. Das bedeutet, dass "ein Gerät, das Rundfunktechnologien verwendet", meldepflichtig ist.
Für rein internetbasierten Konsum darf die GIS keine Gebühren einheben. Wer die TVthek auf seinen Geräten wie Smartphone, Tablet oder Computer nutzt, ist dennoch gebührenbefreit. Sofern bei diesen Geräten kein TV-Modul verbaut ist, oder als Zusatzgerät vorhanden.

Vom Fernseher zum Monitor

Fernseher, die keinen Tuner und auch keine Antenne verbaut haben, sind im Prinzip Monitore und daher GIS-befreit. Und eben solche Geräte gibt es bei Andreas Hackl und Thomas Höfinger zu kaufen. Unter dem Namen Nogis vertreiben sie seit 2015 ihre Geräte online. Da kein Sat/Kabel-Anschluss vorhanden ist, gelten sie als "Public Viewing Display".

Statt eines Neukaufs gibt es auch Möglichkeiten, seinen bestehenden Fernseher zu einem Monitor umzufunktionieren. In dem man den Tuner ausbaut, wird das Gerät zu einem "Public Viewing Display". Das sollte man aber von einem Fachmann machen lassen. Es gibt zahlreiche Geschäfte, die dieses Service bereits anbieten. Die Kosten dafür liegen zwischen 100 und 200 Euro.

Zwei Dinge sollte man dabei aber auf jeden Fall beachten. Die GIS verlangt eine Bestätigung für den Ausbau des Tuners. Erst dann wird das Gerät als nicht empfangsfähig akzeptiert. Außerdem sollte man beim Fachmann nachfragen, ob auch ein Test nach dem Ausbau vorgenommen wird. Viele smarte Fernseher spielen nach dem Ausbau einen Software-Fehler aus.

"Der Empfangstuner sitzt meist am Mainboard – Das Gerät wird (wie bei einem PC) beim Einschalten alle Baustufen abfragen und nach dem fehlenden Tuner mit einer Fehlermeldung (Schutzschaltung) seinen Dienst möglicherweise verweigern", heißt es auf Nachfrage bei einem Techniker, der namentlich nicht genannt werden will.

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