Astronauten-Assistant Cimon auf ISS im Einsatz

(c) IBM/Cimon
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Der in Deutschland entwickelte und gebaute Astronauten-Assistent Cimon (Crew Interactive Mobile CompanioN) hat seine Feuertaufe im All bestanden. Er und der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst haben rund 90 Minuten im Columbus-Modul der Internationalen Raumstation ISS miteinander gearbeitet.

Zweieinhalb Jahre wurde der Assistent auf seine Arbeit im All vorbereitet. Nach dem Software-Upload zur ISS und einem Software-Update von CIMON selbst, einem Audio-Check und einem Test der Navigations-Kamera nahm Alexander Gerst seinen neuen künstlichen Mitbewohner auf der Raumstation in Betrieb. 90 Minuten lang dauerte die Weltpremiere, das erste „Rendezvous“ zwischen dem deutschen ESA-Astronauten und dem sich autonom fortbewegenden Assistenten, der wie ein kleiner Kopf aussieht.

Nachdem Alexander Gerst seinen künstlichen Helfer aus seiner Box im Columbus-Modul der ISS geholt hatte, weckte er ihn mit den Worten „Wach auf, CIMON!“ woraufhin prompt die Antwort„Was kann ich für Dich tun?“ folgte.

Für die ersten Flugversuche wurde der Assistent von Gerst selbst navigiert. Daraufhin folgte die autonome Navigation mit mehreren Drehungen und Bewegungen in alle Richtungen und Cimon war in der Lage, das Gesicht von Alexander Gerst zu suchen und Augenkontakt aufzunehmen. Als Demonstration seiner Assistenzfähigkeiten zeigte er auf seinem „Gesicht“, einem Display in der Mitte der Kugel, die Anleitung für ein Schüler-Experiment zur Kristallbildung und spielte einen Musiktitel ab. Er nahm mit seinen integrierten Kameras ein Video und ein Foto von Alexander Gerst auf.

Zur Datenübertragung nutzte CIMON das WLAN auf der Internationalen Raumstation und stellte über Satellitenverbindung per Bodenstationen eine Internetverbindung zur IBM Cloud her. Was dann in Cimon abläuft, erklärt Matthias Biniok, IBM-Projektleiter, so: „Wird CIMON eine Frage gestellt oder mit ihm gesprochen, wandelt die Watson KI dieses Audiosignal zunächst in Text um, der von der KI verstanden bzw. interpretiert wird. Dabei kann IBM Watson die Inhalte nicht nur in ihrem Kontext verstehen, sondern ebenso die damit verbundene Intention. Das Resultat ist eine passgenaue Antwort, die wiederum in Sprache umgewandelt und wieder an die ISS zurückgeschickt wird. So ist ein natürlicher, dynamischer Sprach-Dialog möglich.“

(Red.)

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