Die Funktion, ein Smartphone mit Gesichtserkennung zu entsperren, lässt sich auch mit Samsungs neuem Spitzenmodell aushebeln. Kurioserweise aber auch Geschwister, wenn die Ähnlichkeit groß genug ist.
Der Iris-Scanner hat im Galaxy S10+ keinen Platz gefunden. Als sichere Entsperrmethoden bewirbt Samsung die Gesichtserkennung und den Fingerprint-Sensor. Doch eben jene Gesichtserkennung lässt sich schnell aushebeln, wie in mehreren Tests nun bewiesen wurde.
In Videos zeigen The Verge und Unbox Therapy wie mit Hilfe eines zweiten Smartphones, die Gesichtserkennung ausgetrickst werden kann. Dabei wurde ein kurzer Film dem S10+ vorgespielt. Ähnlich gut klappte es auch bei einem Geschwisterpaar. Der Bruder sicherte das S10+ mit seinem Konterfei. Die Schwester konnte es problemlos entsperren. Die Ähnlichkeit reichte offensichtlich aus, um das Gerät zu entsperren.
Samsung bietet im Galaxy S10 eine Schnellerkennung, die auf Kosten der Sicherheit geht. Darauf weisen die Südkoreaner auch hin. Das dürfte auch in den meisten Fällen der Grund für die leichte Umgehung gewesen sein.
Samsung präsentierte 2009 sein erstes Smartphone mit Googles Betriebssystem Android. Während gerade Android 9.0 "Pie" ausgerollt wird - die 16. Version des Betriebssystems, lief auf dem 3,2 Zoll großen Galaxy Gt gerade einmal Android 1,5 "Cupcake". Text und Bild: Barbara Steinbrenner Disclaimer: Die Reise nach London findet auf Einladung von Samsung statt. Die Berichterstattung erfolgt in redaktioneller Unabhängigkeit. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Zehn Jahre später präsentiert Samsung in London und San Francisco das Galaxy S10. Insgesamt präsentierte Samsung fünf verschiedene S10-Modelle: S10, S10+, S10 Keramik/1TB, S10e und das S10 5G. "Die Presse" konnte bereits einen Blick auf das neue Flaggschiff und seine Ableger werfen. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Das Galaxy S10 bekommt seinen gewohnt größeren Bruder mit ausgefeilterer Kamera und stärkerem Akku. Das S10+ wird es auch als Keramik-Version geben, das mit einem ein Terabyte großen Speicher sowie 12 Gigabyte RAM ausgestattet ist. Zudem lässt sich der Speicher aller vorgestellten Modelle mit einer SD-Karte um bis zu 512 Gigabyte erweitern. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner 2015 warf Samsung sein traditionelles Design über Bord und setzte erstmals auf Glas, Aluminium. Das Galaxy S6 und S6 Edge waren ein Erfolg auf ganzer Linie. Damit verabschiedete sich Samsung aber auch davon, zig Variationen eines Modells auf den Markt zu bringen. Das Galaxy S5 gab es als Active, Zoom, Plus, Neo, Mini und Sport. Mit dem S10 kehrt man zu diesem Prinzip ein wenig zurück. Das S10e ist kleiner, unterscheidet sich aber nur in wenigen Punkten vom S10. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Das S10e bietet ein 5,8 Zoll großes Display. Der Akku bietet eine Kapazität von 3100 mAh. Es kommt in zwei Speichervarianten auf den Markt. Entweder mit sechs Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Speicher oder mit acht GB RAM und 256 GB Speicher. Mit 750 Euro (128 GB) ist es das günstigste S10-Modell. Dafür muss man aber auch Abstriche machen. Denn im Gegensatz zu Sony ist eine Compact- oder Mini-Version mit einer schwächeren Ausstattung verbunden. Leider, denn der Wunsch nach Geräten, die sich tatsächlich mit einer Hand bedienen lassen, wird wieder größer. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Statt nur noch mehr an der Preisschraube zu drehen, versuchen die Koreaner viele Bedürfnisse in vielen verschiedenen Modellen zu befriedigen. Die Preise variieren beim S10 zwischen 750 und 1600 Euro. Während bei Apple die Preise festgeschrieben sind, kann man davon ausgehen, dass sich nach Verkaufsstart (8.März) die Preise nach unten regulieren werden. Analysten gehen davon aus, dass die Geräte dann zwischen 200 und 300 Euro weniger kosten werden. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Was alle Geräte unabhängig von ihrem Preis gemeinsam haben, ist, dass Samsung als nahezu letzte Bastion dem Klinkenstecker-Anschluss für Kopfhörer treu bleibt. Ebenso treu bleibt Samsung aber auch seinem Hardware-Button für Bixby. Der befindet sich nach wie vor auf der linken Seite unter dem Lautstärke-Regler. Ein Deaktivieren ließ sich in der ersten Begutachtung erneut nicht finden. Der Arbeitsspeicher beträgt bei allen Varianten außer dem S10e 8 GB RAM und ist entweder mit 128 oder 512 Gigabyte Speicher erhältlich. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Das S10 teilt gerne, auch seine Akku-Kapazität. Unter dem Namen "Wireless Power Share" lanciert Samsung die Fähigkeit seiner Smartphones andere Geräte aufzuladen. Bei Huawei heißt das Reverse Charging. Im Gegensatz zu Huawei bietet Samsung aber auch ein praktisches Anwendungsszenario. Die Galaxy Buds (dazu mehr ab Bild 25) können damit unterwegs aufgeladen werden. Auch ältere Geräte, die kabelloses Laden unterstützen (Galaxy Watch) können diese Funktion nutzen. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Ausgangspunkt für alle neuen Galaxy-Geräte ist das S10. Am auffälligsten ist natürlich das kleine Loch auf der rechten Seite des Displays. Statt eines Notch, die Aussparung des Displays am oberen Bildschirmrand, setzt Samsung auf eine dezente, platzsparende Lösung, um die Frontkamera unterzubringen. Die Kamera löst mit 10 Megapixel auf und lässt kaum Wünsche offen. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Damit sichert sich Samsung ein Bildschirm-Gehäuse-Verhältnis von 93,1 Prozent. Aus Nutzersicht ist das durchaus von Vorteil beim Spielen oder beim Schauen von Videos. Mehr Fläche ist nie schlecht. In der Praxis wird sich aber zeigen, ob der runde Fleck am oberen Displayrand stört. Er wirkt ungewohnt und zieht automatisch den Blick auf sich. Positiv ist, dass Samsung die Anzeige von Akku (3400 mAh), Empfang und Co. zur Seite geschoben und nicht eingespart hat. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Beim Galaxy S10+ lachen einem sogar zwei Kameras auf der Frontseite entgegen. Dabei kommt die gleiche 10-Megapixel-Kamera mit einer Blende von f1.9 wie im S10 zum Einsatz. Zusätzlich kommt eine Super-Weitwinkel mit einer Blende von 2.2 zum Einsatz. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Ansonsten unterscheidet sich das S10+ noch in Displaygröße und Akku-Kapazität vom S10. Das +-Modell ist wie gewohnt einen Hauch größer und bietet eine Bildschirmdiagonale von 6,4 Zoll (ein Plus von 0,3 Zoll). Der Akku bietet dafür eine Kapazität von 4100 mAh. Das ist dann doch deutlich mehr als beim S10. Inwiefern ein Unterschied spürbar ist, wird sich erst in einem ausführlichen Praxistest zeigen. Angenehm ist, dass es deutlich leichter ist. Das S10+ bringt 175 Gramm auf die Waage, das Mate 20 Pro knapp 200 Gramm. Es wirkt dadurch ausbalancierter. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Beim S10 und S10+ hat Samsung drei Kameras auf der Rückseite untergebracht. Jede von ihnen erfüllt eine bestimmte Aufgabe: Es gibt eine Haupt-, eine Weitwinkel-, eine Zoom- und eine Portrait-Linse, die allesamt mit unterschiedlicher Auflösung Fotos aufnehmen. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Samsung verspricht "DLSR-Qualität in der Hosentasche". Dafür sollen die drei verbauten Kameras sorgen. Dafür ist die 16 Megapixel Kamera für den Super-Weitwinkel mit 123 Grad genau so wie die Standard-Kamera mit 12 Megapixel und die 13-Megapixel-Tele-Kamera zuständig. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Abgesehen davon, dass in den Räumlichkeiten die Kameras aufgrund der Lichtbedingungen nicht vollständig ihr Können zeigen konnten, zeigt sich, dass hier nochmal ein Sprung im Vergleich zum S9 gemacht wurde. Ob Samsung mit Huawei mithalten kann, wird sich erst zeigen, wenn die Geräte ausführlich getestet werden. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Die Kamera-App bietet einige neue Spielereien. Angenehm ist, dass man den unteren Bereich des Bildschirms nun transparent machen kann und man schon vor der Aufnahme sieht, wie das Bild in seiner vollen Pracht aussehen wird. Der "Scene Optimizer" (ein animierter blauer Wirbel) erkennt das Motiv und verbessert automatisch das Bild. Personen kennt die Kamera gut. Bei Obst hapert es aber noch. Die Funktion lässt sich aber deaktivieren. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Die Keramik-Version, die in Schwarz und Weiß erhältlich sein wird, besticht vor allem durch den Speicher. Mit 12 Gigabyte großen Arbeitsspeicher ist das S10+ Keramik sicherlich besser ausgestattet als so mancher Laptop. Zudem ist der interne Speicher mit einem Terabyte alles andere als knapp bemessen. Denn das Keramik machte im Vergleich zum Glas-Gehäuse keinen Unterschied in der Hand. Beides ist rutschig und "schmiegt" sich nicht wirklich an. Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Glas ist hingegen bewiesen. Mit 93,1 Prozent Display an der Front bleibt aber der größte Knackpunkt weiterhin bestehen. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Und Displayfolien, wenn sie nicht von Samsung selbst kommen, könnten zum Problem werden. Denn die Koreaner haben es wie auch Huawei nun geschafft, den Fingerprint-Sensor ins Display zu verbauen. Der befindet sich direkt am unteren Rand des Bildschirms. Das Einrichten funktionierte gewohnt zuverlässig und entsperrte auch nach einem Fehlversuch das Gerät. Statt auf 2D setzt Samsung auf 3D. Somit soll es nicht möglich sein, mit einem Abbild des Abdrucks das Gerät zu entsperren. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Angekündigt, aber erst für Sommer, wurde auch das Galaxy S10+ 5G. Das 200 Gramm schwere Gerät kommt mit einem irren Display von 6,7 Zoll. Neben der Tatsache, dass es den neuen Mobilfunkstandard unterstützen wird (auch wenn das dann schlussendlich vom Provider abhängt) bietet das riesige Gerät einen Akku von 4500mAh. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Die Geräte wirken wie gewohnt hochwertig und die abgerundeten Bildschirmränder sind über die Zeit so dezent geworden, dass es überhaupt erst im Vergleich mit dem S10e, das dieses Feature vermissen lässt, auffällt. Jedes Modell hat sein eigenes Verkaufsargument. Sei es der günstigere Preis, die Kamera, die Größe oder das Keramik-Gehäuse inklusive Speicher. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Dabei neigt man dazu vergessen, dass der Unterschied zum S9 nur gering ausfällt. Zumindest optisch. Größter Negativpunkt ist, dass die Geräte dermaßen glänzen, dass man beim Fotografieren vorrangig mit Putzen beschäftigt ist. Das hat Huawei beim Mate 20 Pro deutlich besser hinbekommen. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Das S10e kommt in Schwarz, Weiß, Grün und in Tweetie-Gelb auf den Markt. Der Preis für die 128-Gigabyte-Version liegt bei 750 Euro. Das S10 wird ebenfalls in den Farben Schwarz, Weiß, Grün angeboten werden und beginnt bei einem Preis von 899 Euro (128 GB). Die 512-Gigabyte-Variante schlägt mit 1149 Euro zu Buche. Das S10+ startet bei 999 Euro mit 128 Gigabyte Speicher und sechs Gigabyte RAM. S10+ Keramik (Weiß und Schwarz) schlägt mit 1 Terabyte Speicher mit knackigen 1599 Euro zu Buche. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Im Vergleich zu den Gear Icon X sind die Galaxy Buds um knapp 30 Prozent kleiner. Zumindest die Ladeschalen. Der Preis liegt bei knapp 150 Euro. Samsung zieht mit dem Galaxy S10+ mit dem Huawei Mate 20 Pro gleich. Welches Gerät dann tatsächlich die Nase vorne hat, lässt sich nicht anhand der Spezifikationen am Papier entscheiden. Das muss ein Praxistest zeigen. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Die Kopfhörer sind in Zusammenarbeit mit dem durch Harman übernommenen Audio-Spezialisten AKG entwickelt worden. Wie auch schon die Gear Icon X verfügen sie über einen internen Speicher, weswegen beim Sport das Smartphone nicht mitgenommen werden muss. Die Kopfhörer sind in den Farben Gelb, Schwarz und Metallic-Weiß erhältlich. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Der Vorverkauf des S10, S10e und S10+ startet am 20. Februar. In den regulären Verkauf gelangen die Geräte dann am 8. März. Vorbesteller erhalten als "Goodie" zum bestellten Gerät die Galaxy Buds gratis. (c) diepresse.com/Barbara Steinbrenner Samsung setzt auf das Schrotkugelprinzip Lediglich die italienischen Tester von Smart World erklärten gegenüber Android Police, dass jenes Feature im Vorfeld deaktiviert wurde.
(bagre)
Lesen Sie mehr zu diesen Themen: