„Mehr Privatsphäre“: Facebook verspricht besseren Datenschutz

„Die Zukunft ist privat“, verkündete Zuckerberg bei der Entwicklerkonferenz F8 im kalifornischen San José.
„Die Zukunft ist privat“, verkündete Zuckerberg bei der Entwicklerkonferenz F8 im kalifornischen San José.APA/AFP/AMY OSBORNE
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„Die Zukunft ist privat“, sagt Konzernchef Zuckerberg.

Menlo Park. Facebook-Chef Mark Zuckerberg verspricht nach den Datenskandalen der vergangenen Monate, den Schutz der Privatsphäre in den Mittelpunkt des Online-Netzwerks zu stellen. „Die Zukunft ist privat“, verkündete Zuckerberg bei der Entwicklerkonferenz F8 im kalifornischen San José. „Privatsphäre gibt uns die Freiheit, wir selbst zu sein“, sagte er.

Mit der zunehmenden globalen Vernetzung würden solche Rückzugsräume besonders wichtig, so Zuckerberg. Damit legte der Facebook-Gründer bei seinen bisherigen Ankündigungen nach, die Plattform stärker auf verschlüsselte private Kommunikation auszurichten. Das Online-Netzwerk war zuletzt nach Datenschutzskandalen und Datenpannen massiv unter Druck geraten.

Er verstehe deshalb, dass viele nicht glaubten, dass Facebook es damit ernst meine, räumte Zuckerberg ein. „Wir haben derzeit nicht die beste Reputation, was den Schutz der Privatsphäre angeht, um es freundlich zu formulieren“, sagte er. Aber Facebook habe in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt, dass das Online-Netzwerk sich verändern könne. Die Neuausrichtung werde auch Änderungen erfordern, wie das Unternehmen geführt werde. In den vergangenen Jahren hatte Zuckerberg noch gesagt, es sei die Mission von Facebook, die Welt stärker zu vernetzen. Jetzt spricht er davon, dass sich Menschen online sowohl in öffentlichen als auch in strikt privaten Räumen bewegen wollten.

Ein zentrales Element der neuen Strategie sind Facebooks Chatdienste WhatsApp und der Facebook Messenger. Hier will Zuckerberg stärker die Kommunikation der Nutzer mit Freunden und Familie organisieren. Auch Messenger wird nun auf Komplettverschlüsselung umgestellt.

WhatsApp, der andere Chatdienst von Facebook, hat bereits seit Langem die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der grundsätzlich nur Absender und Empfänger die Inhalte sehen können. Beim Messenger verzichtete Facebook darauf – unter anderem, um die Plattform besser für die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden öffnen zu können, wie es hieß. Für die Übermittlung vertraulicher Informationen konnte man aber bereits in einen abgesicherten Modus gehen.

Der Messenger hat 1,3 Milliarden aktive Nutzer im Monat, 410 Millionen davon verwenden auch den Videochat auf der Plattform. Zwischen Unternehmen und ihren Kunden würden 20 Milliarden Nachrichten pro Monat verschickt. Facebook hat mit WhatsApp und dem Messenger eine starke Position bei Chatdiensten. Größter Konkurrent ist iMessage von Apple, das aber nur auf Geräten des iPhone-Konzerns läuft. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.05.2019)

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