Post-Daten: Wiener Arzt bringt Klage ein

PRESSETERMIN OeSTERREICHISCHE POST AG 'LOGISTIKZENTRUM DER ZUKUNFT - POST TESTET AUTONOME HOFLOGISTIK'
PRESSETERMIN OeSTERREICHISCHE POST AG 'LOGISTIKZENTRUM DER ZUKUNFT - POST TESTET AUTONOME HOFLOGISTIK'APA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Der Arzt will wissen, wem die Österreichische Post seine Daten verkauft hat. Das Unternehmen fühlt sich dagegen nicht verpflichtet.

In der Datenschutz-Affäre bei der Österreichischen Post hat nun ein Arzt eine Klage gegen das Unternehmen nach der Datenschutzgrundverordnung eingebracht, berichtet der "Kurier" am Donnerstag. Der Arzt will wissen, wem die Post seine Daten verkauft hat. Die Post wiederum sieht sich dazu nicht verpflichtet.

"Eine Nennung aller Datenempfänger ist laut DSGVO (Datenschutzgrundverordnung, Anm.) nicht verpflichtend", hieß es seitens der Post auf APA-Anfrage. Der Anwalt des Arztes, Robert Haupt, sieht das anders: "Wenn die Post den Empfänger kennt, muss sie ihn auch nennen."

Die Post wiederum argumentiert, bekanntgegeben zu haben, welche Kategorien von Empfängern die Daten erhalten haben, nämlich werbetreibende Unternehmen. "Das sind zum Beispiel Versandhandel und stationärer Handel, Finanzdienstleister und Versicherungen, IT- und Telekommunikationsunternehmen oder Energieversorger. Auch Vereine wie Spendenorganisationen, NGO ́s oder Parteien können Daten erhalten. Somit entsprechen die Antworten den Bestimmungen der DSGVO."

Dem Arzt reicht das nicht, er will die Namen der Post-Kunden, die diese Daten gekauft haben.

Anfang des Jahres wurde bekannt, dass die Post Daten für Werbezwecke an Kunden, darunter Parteien, verkauft hat. Nach heftiger Kritik hat die Post die Datenbank gelöscht, jedoch stets betont, rechtlich korrekt vorgegangen zu sein. Mittlerweile hat die Post bereits 15.000 Personen Auskünfte über die gespeicherten Daten erteilt.

>>> Bericht auf „Kurier.at"

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

PK OeSTERREICHISCHE POST AG: POeLZL
Geld & Finanzen

Post-Chef Pölzl: "Dass wir bespitzeln, das ist Bullshit"

Postchef Pölzl hat heute eine Erfolgsbilanz für das Jahr 2018 gezogen. Zur Datenaffäre meinte er, die rechtliche Klärung laufe.
Nach vier Jahren hat die Tochter der Deutschen Post genug vom Geschäft mit den heimischen Privatkunden.
Österreich

Amazon vertreibt DHL aus Österreich

Der Österreichischen Post gelingt ein Coup: Sie sichert sich nach dem Rückzug der Deutschen einen Großteil des Österreich-Geschäfts von DHL. Wenn die Kartellwächter zustimmen.
Österreich

Post und DHL - Kartellhüter nehmen Paketmarkt unter die Lupe

Der geplante Deal der Österreichischen Post mit Deutsche Post DHL könnte sich als kartellrechtlich problematisch erweisen. Post-Chef Georg Pölzl sieht keine Marktbeherrschung wegen der Amazon-Konkurrenz.
Geld & Finanzen

Österreichische und Deutsche Post verbünden sich im Paket-Geschäft

Die Österreichische Post hat einen Konkurrenten weniger und dafür einen Partner mehr: Sie übernimmt im Laufe des Jahres 2020 den Großteil des Zustellgeschäftes der deutschen DHL in Österreich.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.