Vitalik Buterin: „Blockchain erlaubt uns zu tun, was wir wollen“

Science-Fiction-Fan Buterin benannte Ethereum nach einem fiktiven Element Ether.
Science-Fiction-Fan Buterin benannte Ethereum nach einem fiktiven Element Ether.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Dieser Code stellt die bisherigen Machtstrukturen auf den Kopf: Die Blockchain verspricht Unternehmen ohne Chefs, Geld ohne Zentralbanken, Gerichte ohne Richter. Und das ist erst der Anfang, sagt Mit-Erfinder Vitalik Buterin zur "Presse".

Als Vitalik Buterin die Idee seines Lebens hatte, war der gebürtige Russe erst 19 Jahre alt. Vier Jahre später ist der junge Programmierer drauf und dran, unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung auf völlig neue Beine zu stellen. Wer das schlaksige Wunderkind trifft, glaubt kaum, dass der scheue College-Abbrecher in T-Shirt und Jeans gerade reihenweise Notenbanker, Konzernbosse und Politiker ins Schwitzen bringt. Doch sie wissen: Es ist seine Software, die ihnen einst den Job kosten könnte: die Blockchain Ethereum.

Ursprünglich wurde die Blockchain als Technologie hinter virtuellen Währungen wie Bitcoin bekannt. Doch Buterins Programm kann mehr als digitale Münzen von A nach B zu transferieren. Sie lässt Menschen Währungen ohne Zentralbanken erschaffen, Firmen ohne Chefs gründen oder Strom ohne Energiekonzerne liefern (siehe rechts). Als „Vertrauensmaschine“ lobt sie der britische „Economist“. Wo bisher Notare, Anwälte, Banken oder der Staat für den vertrauensstiftenden Kitt zwischen Fremden gesorgt haben, soll künftig die Blockchain einspringen. Sie ist im Grunde nicht mehr als ein digitaler Kontoauszug, in dem alle Transaktionen fälschungssicher und dezentral in einer langen Kette gespeichert sind. Während Konzernchefs mit ihr einmal mehr Kosten senken wollen, träumt die libertäre Blockchain-Fangemeinde vom Ende aller Institutionen.

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