Hinter Minecraft-Tutorial-Apps versteckt sich oft Malware

Bloomberg
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Für das beliebte Microsoft-Spiel werden viele Apps mit Tipps und Tricks angeboten. Doch hinter vielen Angeboten stecken Betrüger.

Je beliebter eine App, umso anfälliger ist sie dafür kopiert zu werden. Das mussten in der Vergangenheit vor allem Minecraft-Fans schmerzlich feststellen. Für das beliebte "Bauklötzchen-Spiel" gibt es auch zahlreiche Programme, die dem Nutzer helfen sollen. Statt Tipps und Tricks für Minecraft holt man sich in vielen Fällen dann sogenannte Scareware auf sein Gerät. Bei dieser Software wird dem Smartphone vorgekaukelt, dass ein Sicherheitsproblem vorliegt, das behoben werden muss.

Über 30 derartige Anwendungen hat das slowakische Unternehmen im Google Play Store entdeckt. Dabei waren vor allem die Logos dem Minecraft-Vorbild zum Teil täuschend echt nachempfunden wurden. Es ist daher wenig überraschend, dass diese Apps auch über hunderttausend Mal heruntergeladen wurden. Und das in einem Zeitraum von nur neun Monaten.

Betrügereien mit System

Statt aber tatsächlich Lösungsschritte beziehungsweise Hinweise zu bekommen, tauchen Warnmeldungen über angebliche Trojaner auf. Zur Beseitigung wird ein kostenpflichtiges Antivirenprogramm zum Download angeboten. Auch ein Premium-SMS-Abo für fünf Euro pro Monat wird dem Nutzer angeboten. Inhalte für Minecraft sind nicht zu finden.

Aber eigentlich sollte derartige Software überhaupt nicht in Googles Play Store zu finden sein. Nachdem vor einigen Jahren die Anzahl der Apps eine nicht mehr überschaubare Masse erreichte, installierte das Unternehmen eine Kontrollinstanz ein. Die Software mit dem Namen Bouncer (Türsteher) sollte schädliche Anwendungen schon beim Einreichen erkennen und aussortieren.

Sicherheitsmaßnahmen unzureichend

In der Praxis stellt sich der Algorithmus als nicht unfehlbar heraus. Das liegt aber auch daran, dass Betrüger immer wieder neue Tricks finden, um den Bouncer zu umgehen. Mittlerweile sollen aber auch Entwickler die Apps auf schadhafte Inhalte kontrollieren. Bei einer Anzahl von über 1,4 Millionen Anwendungen rutschen solche Apps aber anscheinend immer wieder durch.

Eset hat die Entdeckungen bereits bei Google gemeldet, woraufhin sie umgehend aus dem Store entfernt wurden.

(Red.)

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