Ausrüstung für den Krieg der Nerds

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Mit der „Star Wars“-Kollektion der Nerf-Guns können junge und jung gebliebene Fans den Krieg der
weit, weit entfernten Galaxis ins Wohnzimmer holen.

Zugegeben, pädagogisch wertvoll sind die Nerf-Guns nicht. Und der technische Innovationsgrad hält sich in Grenzen. Mit der neuen „Star Wars“-Kollektion hat Hersteller Hasbro dennoch den Nerv vieler Nerds getroffen.

Wer sie nicht kennt: Nerf-Guns sind Spielzeugwaffen, die mit Luftdruck harmlose Bolzen aus Schaumstoff („Darts“) verschießen. Eine kinderzimmertaugliche Paintball-Vorstufe, die auch auf jung gebliebene Erwachsene einen gewissen Reiz ausüben kann. Das fantasymäßige Design der „Waffen“ dämpft dabei allzu martialische Assoziationen.

Das gilt auch für die „Star Wars“-Kollektion, die sich – wie könnte es anders sein – im Design an den kommenden Kinofilm anlehnt. Zur Auswahl stehen eine Pistole und ein Gewehr aus Imperiumsbeständen sowie eine Armbrust, die Fans sofort Chewbacca zuordnen. Wobei die Ähnlichkeit mit den aus Trailern bereits bekannten Originalrequisiten zwar unverkennbar ist, sich die Nerf-Macher im Detail aber aus praktischen Gründen Freiheiten erlaubt haben. Auch wirkt das Plastik zwar stabil, aber eindeutig wie Kinderspielzeug – „Star Wars“-Sammler gehören also eher nicht zur Zielgruppe. Die Waffen im Einzelnen:

Die Pistole: Ein Schuss, ein Treffer – der Stormtrooper Blaster ist das simpelste der drei Gadgets. Hinten spannen, Nerf-Dart vorn aufstecken, abdrücken. Gute fünf Meter fliegt der Bolzen (halbwegs) geradeaus, dann beginnt die Flugbahn ballistisch zu werden, trägt aber noch mehr als doppelt so weit – was im Wesentlichen auch für die anderen „Star Wars“-Guns gilt.

Das Gewehr: Der Stormtrooper Blaster Deluxe ist wohl die beeindruckendste und kampfstärkste der drei Waffen. Das Magazin fasst zwölf Schüsse, die dank Pumpgun-Mechanismus in relativ rascher Folge verschossen werden können – sofern sich kein Dart verklemmt, was mitunter vorkommt. Ladehemmungen können mit Seitentürchen im Lauf behoben werden, im Test genügte es meist, einen zweiten Dart nachzuschießen. Der Kolben ist abnehmbar und für Erwachsene zu kurz, um damit anzulegen – eine dezente Erinnerung daran, für welche Altersgruppe das Spielzeug gedacht ist. Die Griffe sind aber auch für Erwachsenenhände noch ausreichend groß.

Die Armbrust: Anspruchsvoller in der Handhabung ist die Armbrust Chewbacca Bowcaster, die mit Gummizug anstatt mit Luftdruck funktioniert. Spannen und Einlegen des Pfeils erfordern etwas Übung, und man hat nur einen Schuss. Im Wettstreit zwischen Geschwistern ist die Armbrust eine Option, um Altersvorteile auszugleichen.
Allen gemeinsam ist, dass das jeweilige Visier reine Dekoration ist und leicht abmontiert werden kann. Wobei man bezüglich Präzision an die Schaumstoffbolzen ohnehin keine allzu hohen Erwartungen haben darf. Für ernsthaftere Nerf-Spieler dürfte es zudem stärkere Modelle als diese Kollektion geben. Deren Reiz liegt in dem trotz Plastik recht authentischen „Star Wars“-Flair. Zudem imitieren die farbigen Darts – mit etwas Fantasie und gutem Willen – recht gut die „echten“ Laserschüsse im Film.

Abschließend der Sicherheitshinweis: Auch wenn Verletzungen unwahrscheinlich scheinen, ist beim Spiel gegeneinander ein Augenschutz ratsam. Wer seinen Sprösslingen die Skibrille nicht als Weltraumausrüstung verkaufen kann, findet etwa im Hasbro-Sortiment stilgerechte Stormtrooper- oder Darth-Vader-Masken.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.11.2015)

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