25 Euro für einen Luxusschlitten

(c) "Forza 6"
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Im Rennspiel "Forza 6" halten Mikrotransaktionen Einzug. Statt Spielfortschritt kann man sich neue Autos und Mods einfach mit Token kaufen.

Trotz der großen Kritik beim Vorgänger der Rennspiel-Serie sind seit Kurzem auch bei „Forza 6“ Mikrotransaktionen möglich. Das bedeutet, dass man sich nun nicht mehr Autos und Mod-Pakete erspielen muss, sondern sie einfach auch für echtes Geld kaufen kann.

Wie das Entwicklerstudio Turn 10 in einem Blogeintrag mitgeteilt hat, können die dafür notwendigen Token direkt über das eingeblendete Menü erworben werden. Sollte man die Kaufaufforderung nicht andauernd sehen wollen, kann man sie im Menü deaktivieren. Sichtlich hat das Team rund um „Forza“ aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.

Doch wirklich notwendig ist der Einsatz von echtem Geld nicht, obwohl der rasche Zugang zu den Nobelkarossen durchaus verlockend klingt. Aber mit wenig Zeitaufwand werden auch durch das Spielen und Gewinnen von Rennen neue Level freigeschaltet. Außerdem gibt es vor dem Aufstieg noch eine Lotterie, die mit Autos, Geld und Mods aufwarten kann. Dabei schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe, denn einerseits spielt man „Forza 6“, und deswegen hat man es ja auch gekauft, und da man andererseits aufgrund der nicht wirklich schwierigen Voraussetzungen neue Wagen freigeschaltet bekommt, spart man 25 Euro pro Auto, denn so viel soll die virtuelle Neuanschaffung kosten.

Faszination Mods. Sogenannte Mods, beziehungsweise Modifikationen hingegen sind deswegen so beliebt, weil sie neue Herausforderungen mit sich bringen. Diese Erweiterung findet sich bei „Forza 6“ in drei verschiedenen Ausprägungen wieder. Bei den Dare Mods muss jeweils eine Aufgabe erledigt werden, aber entweder startet man aus einer extrem schlechten Position, oder die Motorleistung wird reduziert. Dafür gibt es aber dann wiederum mehr Credits. Die Crew- und Boost-Mods sorgen ebenfalls für verschärfte Bedingungen auf der Rennstrecke. Beim Superiour Payout bekommt man bei erfolgreicher Absolvierung der Strecke zudem 60 Prozent mehr Credits. Das Rennen hat es dann aber auch in sich. Ebenfalls zu den Modifikationen zählt die dauerhafte Sicht aus dem Cockpit – eine sehr gelungene Weiterentwicklung im Spiel.

Alles in allem hat sich das Entwicklerteam Gedanken bei „Forza 6“ gemacht. Nicht nur, dass Kritik der Nutzer aus der vorangegangenen Version aufgegriffen und das Spiel entsprechend verbessert wurde. Lediglich bei den Ladezeiten könnte man noch nachbessern. Aber dafür hat man ein ein sehr realistisches Spiel geliefert, das angefangen bei den Reifen über die Einstellungen der Bremsen ein sehr detailreiches Fahrerlebnis liefert. Die Eigenheiten der einzelnen Autos machen sich auch in Kollisionen und auf der Strecke bemerkbar. Besonders gefällt aber die Szenerie und der Ansatz, dass man eben nicht nur bei den besten Wetterbedingungen auf realen und erdachten Rennstrecken um den Sieg fährt. Als Herausforderung ist auch der neue Nachtmodus anzusehen, der aber nicht bei jedem Kurs verfügbar ist.

„Forza 6“ ist eine deutliche Steigerung gegenüber der Vorgängerversion, und viele Wünsche bleiben nicht offen. Schade ist nur, dass der Nachtmodus unverändert bleibt und sich die Lichtverhältnisse nie ändern. So realistisch und detailgetreu das Spiel bei den Rennstrecken und Autos auch mittlerweile ist, hier kann man nachbessern.

Das 60 Euro teure Spiel ist exklusiv für die Xbox One erhältlich. Es ist ebenso über Xbox Live zu bekommen, nimmt aber dabei knapp 13 Gigabyte in Anspruch. Hinsichtlich einer Altersbeschränkung muss man sich auch keine Gedanken machen. Es hat keine gesonderte Freigabe, und Gewalt findet sich in „Forza 6“ nicht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2015)


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