Gaming: Die Hersteller sind gefordert

„Mafia 3“ (7. 10.) lässt auf spannende Stunden hoffen.
„Mafia 3“ (7. 10.) lässt auf spannende Stunden hoffen.(c) APA/AFP/FREDERIC J. BROWN
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Die Gaming-Community ist im Wandel. Microsoft und Sony kündigen nach nur drei Jahren Nachfolgemodelle auf der E3 an. Virtual Reality wird zur Herausforderung.

Mit Virtual Reality, spektakulären neuen Spielen und günstigeren Preisen buhlen die großen Spieleentwickler und -Konsolenhersteller um die Gunst der Gamer. Bei der wichtigsten Branchenmesse des Jahres, E3 in Los Angeles, präsentierten die Unternehmen die Blockbuster für 2017. Die Technologien haben sich rasch geändert. Technisch müssen Hersteller nachziehen. Alle paar Jahre eine neue Konsole auf den Markt zu bringen, reicht nicht mehr aus. Virtual-Reality-Inhalte sind für die derzeit erhältlichen Konsolen kaum machbar.

Auch aus diesem Grund hat Microsoft eine kleinere und billigere Version der Xbox One vorgestellt. Zum Jahresende soll zudem ein weiteres Modell mit Virtual-Reality-Funktionen folgen. Die schmalere Xbox-Version soll laut Microsoft im August auf den Markt kommen. „Das ist erst der Anfang“, betonte Xbox-Chef Phil Spencer. Denn pünktlich für das diesjährige Weihnachtsgeschäft soll eine weitere Version der Konsole mit dem Arbeitstitel „Project Scorpio“ folgen, die den Spieler virtuelle Realitäten erleben lässt und eine besonders brillante Grafik bietet. Microsoft hat zudem angekündigt, dass künftig alle Xbox-One-Spiele auch auf Computern anwendbar sein werden.

Konkurrenzdruck nimmt zu. Microsoft hinkt dem Konkurrenten Sony in der Konsolenwelt deutlich hinterher. Deren PS 4 verkauft sich besser. Seit der Präsentation der neuesten Playstation Ende 2013 ging sie nach Unternehmensangaben mehr als 40 Millionen Mal über den Ladentisch. Microsoft nennt für die etwa gleich alte Xbox One keine aktuellen Zahlen, Branchenkenner gehen aber davon aus, dass sie nur rund halb so oft verkauft wurde wie die Playstation 4. Hinzu kommt, dass Sony eine eigene Virtual-Brille entwickelt hat, und diese soll im Oktober auf den Markt kommen. Deutlich günstiger als die Modelle der Konkurrenz. Außerdem hat Sony das richtige Ökosystem im Rücken und viele Entwickler an der Hand, um Virtual-Reality-Spiele erfolgreich für den Massenmarkt etablieren zu können. Mehr als 50 Spiele für die neuen VR-Funktionen würden in den folgenden Monaten herausgebracht, unter anderem aus den Reihen „Resident Evil“ und „Star Wars“ teilte Sony während der Pressekonferenz mit.

Obwohl Spielefans zunehmend auf Smartphones, Tablets und nicht zuletzt am Computer zocken, sehen die Branchengrößen den Konsolenmarkt noch nicht verloren. Den Untergang vorauszusagen wäre auch verfrüht. Hat doch Sony mit über 40 Millionen verkauften Einheiten der PS4 bewiesen, dass Nachfrage besteht. Wer Virtual Reality nicht zwingend braucht, aber den Kauf einer Konsole erwägt, sollte warten. Denn durch die neuen Versionen werden die jetzigen Modelle sicher günstiger.

Warten auf die Spiele. Die Spielemesse erfreut sich immer großer Beliebtheit, und der Andrang ist groß. Typisch amerikanisch eben. Aber der große Nachteil ist, dass viele Hersteller ihre neuen Blockbuster nur anteasern, vorstellen beziehungsweise umreißen können. Der Release-Termin ist meist Monate, wenn nicht sogar ein ganzes Jahr entfernt. Einer Auswertung zufolge ist bislang nur jedes dritte Spiel, das 2015 auf der E3 präsentiert wurde, tatsächlich auch schon erhältlich. 62 Prozent der Titel lassen noch auf sich warten. Aber für all jene, die die E3 bereits 2009 mitverfolgt haben: Das damals angekündigte Spiel „The Last Guardian“ kommt jetzt wirklich bald in den Handel.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.06.2016)

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