Großer und kleiner Bruder für Playstation 4

Guests attend a launch event for the new Sony PlayStation 4 Pro in New York
Guests attend a launch event for the new Sony PlayStation 4 Pro in New York(c) REUTERS (BRENDAN MCDERMID)
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Sony hat am Mittwochabend in New York nur drei Jahre nach der Playstation 4 zwei neue Ableger vorgestellt. Die Reaktionen auf die PS4 Slim und PS4 Pro sind gespalten.

Alle Jahre wieder präsentiert Apple im September die Geräte, die dann ein paar Monate später unter dem Christbaum liegen sollen. Andere Hersteller wie LG, Samsung und Sony bringen innerhalb eines Jahres mehrere Topmodelle auf den Markt. Im Vergleich dazu war der Konsolenmarkt bis dato gemäßigt. Zwischen den Konsolen lagen durchschnittlich sechs Jahre. Doch auch diese Zeiten scheinen vorbei.

Am Mittwochabend ging es in den USA Schlag auf Schlag, denn direkt auf Apples Keynote in San Francisco folgte die Pressekonferenz von Sony Playstation, direkt am New Yorker Times Square. Mit der Playstation 4 Pro und der Playstation 4 Slim will der japanische Hersteller seinen Vorsprung zur Konkurrenz weiter ausbauen. Microsoft hat die leistungsfähigere und kleinere Xbox One S mit zwei Terabyte vor einem Monat auf den Markt gebracht, und sie verkauft sich Analysten zufolge sehr gut. In den USA, wo sie schon länger erhältlich ist, war sie US-Medienberichten zufolge im Juli als auch im August die meistverkaufte Konsole.

Microsoft auf Aufholjagd. Sonys Vorsprung ist dennoch beachtlich, denn laut Spielehersteller Electronic Arts wanderten bereits 36 Millionen der Sony-Konsole über den Ladentisch. Dem gegenüber stehen 19 Millionen verkaufte Xbox One von Microsoft. Weit abgeschlagen auf den dritten Platz liegt Nintendo. Der Hersteller konnte nur knapp drei Millionen der Wii seit 2013 absetzen.

Mit der Playstation 4 Pro nimmt Sony vor allem ein Leistungs-Update vor, das 4K-Inhalte problemlos wiedergeben soll und auch mit der latenzfreien Wiedergabe von Virtual-Reality-Spielen keine Probleme haben soll. Ein PS-4-Ableger, der vor allem die Bedürfnisse von Hardcore-Gamern befriedigen soll. Auf Twitter häufte sich nach der Präsentation die Kritik. Viele Nutzer stellten sich ein- und dieselbe Frage, darunter auch Twitter-User Tauriq Moosa: „Wozu brauche ich eine PS4 Pro“, denn die Übertragung von 4-K-Inhalten mache ja auch nur dann Sinn, wenn man einen ebensolchen Fernseher besitzt.

Auf diese Frage sollte Sony schleunigst eine Antwort finden, denn bereits im November soll die Konsole für 400 Euro auf den Markt kommen. Dann bleibt ja noch die Slim-Variante. Eine, wie der Name schon sagt, schlankere und energieeffiziente Konsole. Ein Gerät, von dem sich vor allem Neueinsteiger angesprochen fühlen sollen. Bereits ab September ist die PS4 Slim ab 300 Euro erhältlich.

Und ewig locken die Sonderangebote.Schnäppchenjäger haben bei Elektrofachhändlern die Möglichkeit, „so lange der Vorrat reicht“ zwei Sony-Konsolen zum Preis von einer zu erhalten. Somit käme eine Playstation 4 auf ca. 175 Euro. Laut „Trend“ will Saturn die vorherrschenden Theorien über einen Lager-Ausverkauf nicht direkt bestätigen, aber ihnen offensichtlich auch nicht widersprechen.

Nebendarsteller wird zur Hauptfigur. Doch an diesem 7. September wurden Sony und Nintendo zu unfreiwilligen Nebenfiguren, denn die Hardware wurde durch eine Spiele-Ankündigung in den Schatten gestellt. Nintendo wird den 30 Jahre alten Klassiker Super Mario auf das Smartphone bringen, und zwar exklusiv auf Apples iOS-Geräte iPhone und iPad. Es ist das erste Mal, dass Nintendo aus der eigenen Gerätesphäre tritt. Und das war erst der Anfang, weitere Spiele sollen folgen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.09.2016)

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