Bankomatkarten mit NFC-Chip ab April in Österreich

Bankomatkarten mit NFC-Chip ab April in Österreich
Bankomatkarten mit NFC-Chip ab April in Österreich(c) EPA
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Die Technologie ermöglicht kontaktloses Bezahlen ohne Eingabe eines PIN-Codes. Die Banken wollen die Technologie noch heuer forcieren.

Manche Kreditkarten bieten schon die Möglichkeit, heuer sollen aber auch Bankomatkarten mit NFC-Chips für kontaktloses Bezahlen ausgestattet werden. Statt die Karte einzustecken und einen PIN-Code eingeben wird man diese in Zukunft einfach nur an die entsprechende Gegenstelle an der Kassa halten müssen. Bei der Erste Bank sollen entsprechende Bankomatkarten bereits ab April 2013 erhältlich sein, berichtet die Futurezone. Bis 2015 sollen alle Karten damit ausgestattet sein. Raiffeisen will im zweiten Quartal starten. Bawag PSK und Bankaustria werden Mitte des Jahres NFC auf ihre Bankomatkarten bringen.

Alle Karten werden zwei Funktionen unterstützen, heißt es in dem Bericht. Einerseits das von MasterCard initiierte PayPass und andererseits Quick-Kontaktlos. Letzteres funktioniert wie die bereits verfügbare Quick-Funktion, bei der sich ein bestimmter Betrag auf die Karte aufladen lässt. Statt die Karte einzustecken wird es aber (eine passende Gegenstelle vorausgesetzt) in Zukunft reichen, sie einfach hinzuhalten.

NFC wird Standard auf Bankomatkarten

Nur die Bawag PSK wird ihren Kunden die Wahl zwischen Bankomatkarten mit und ohne NFC lassen. Alle anderen befragten Geldinstitute werden die Karten in Zukunft standardmäßig mit PayPass ausliefern. Die Funktion kann aber auf Kundenwunsch deaktiviert werden. Bis Ende 2013 wird erwartet, dass vier Millionen Bankomatkarten mit NFC im Umlauf sein werden. Trotz Mehrkosten in der Herstellung aufgrund der nun benötigen Antennen in der Karte sollen sich die Gebühren allerdings nicht erhöhen.

Da die Sicherheitsabfrage über den PIN-Code entfällt, sind NFC-Bankomatkarten leichter auslesbar. Kritiker befürchten, dass Diebe etwa in der U-Bahn mit einem entsprechenden Gerät ohne Wissen ihrer Opfer Geld abbuchen, wenn sie nahe genug an das Geldbörserl mit der Karte darin herankommen. Um den möglichen Schaden zu minimieren, sollen maximal vier Abbuchungen direkt hintereinander mit einem Höchstbetrag von 100 Euro möglich sein. Und unter den Schlagworten "RFID", "wallet" und "secure", beziehungsweise den deutschen Pendants "Brieftasche" und "sicher" finden sich bereits zahlreiche Hersteller, deren Produkte unbefugtes Auslesen angeblich verhindern.

Schon mehrere Anläufe

NFC wird bereits seit Jahren als die kommende Technologie für eine neue Art des Bezahlens angepriesen. Neben den Kreditkartenunternehmen und Banken haben auch die Mobilfunkunternehmen Interesse an der Technologie. T-Mobile Deutschland hatte bereits 2011 ein Pilotprojekt gestartet, auch A1 hat hier schon Feldversuche unternommen. Bisher gab es aber keine flächendeckende Nutzung der Technologie. Durch die Initiative der Banken könnte NFC-Bezahlung in Österreich heuer tatsächlich Realität werden. Allerdings müssen auch die Händler mitspielen und entsprechende Gegenstellen an ihren Kassen installieren.

NFC

Near Field Communication (NFC) ist ein Standard zur drahtlosen Übertragung von Daten über eine Strecke von maximal zehn Zentimetern. Das System kommt vor allem bei drahtlosen Bezahldiensten oder bei Zugangskontroll-Systemen per Handy zum Einsatz. Bisher gibt es noch sehr wenige Geräte, die NFC unterstützen. Die Technologie basiert auf RFID-Standards.

(Red.)

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