Tablets: iPad leidet unter Billigboom

Tablets: iPad leidet unter Billigboom
Tablets: iPad leidet unter Billigboom(c) EPA (ROBERT VOS)
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Apple stellt heute neue iPad-Modelle vor. 184 Millionen Geräte sollen heuer verkauft werden.

San Francisco. Wenn Apple-Boss Tim Cook heute Abend die Bühne des Yerba Buena Center in San Francisco betritt, hält die Fangemeinde wieder den Atem an: Der US-Konzern stellt neue iPad-Modelle vor. Analysten aber wird diese Nachricht kaum in Verzückung versetzen. Das Wachstum findet nicht mehr im Premiumsegment statt– es sind die billigen Geräte, die den Tablet-Markt treiben. Erstmals schlägt sich das deutlich in den Marktzahlen nieder. Apple war im zweiten Quartal der einzige Verlierer. Man ist nach wie vor Nummer eins– im Jahresvergleich ist der Anteil aber von 60,3 auf 32 Prozent gesunken. Samsung konnte seinen Anteil hingegen von 7,6 Prozent auf 18 Prozent ausbauen.

Die neuen iPads werden den Markt im vierten Quartal noch einmal kräftig ankurbeln, sind sich Analysten von IDC und Gartner einig. 184 Millionen Geräte sollen heuer verkauft werden– ein Wachstum um 42,7 Prozent. Eine aktuelle Gartner-Studie zeigt, dass Konsumenten mittlerweile lieber zu kleinen und billigeren Tablets greifen. Apples iPad mini ist mit einem Preis ab 329 Euro nach wie vor teurer als vergleichbare Geräte von Samsung, Google/Asus oder Amazon. Was Apple unter billig versteht, zeigt außerdem das erste „Billig“-iPhone 5C, das ab 600 Euro kostet.

Nokia wittert Chance

Hier wittert offenbar auch Nokia seine Chance. Der angeschlagene finnische Konzern kündigt ebenfalls neue Geräte an. Darunter sollen ein Riesen-Smartphone und eventuell das erste Nokia-Tablet sein. Nachholbedarf hat die baldige Konzernmutter Microsoft in beiden Bereichen. Windows bringt es auf dem Tablet-Markt im zweiten Quartal laut IDC auf vier Prozent Anteil. Windows Phone schaffte im zweiten Quartal 3,7 Prozent Anteil am Smartphone-Markt. Noch ist aber nichts verloren. „Der Tablet-Markt entwickelt sich erst, und Anbieter können genauso rasch aufsteigen wie fallen“, meint Ryan Reith von IDC. Nokia müsste das bekannt vorkommen. (sg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.10.2013)

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