Mobile GPS: So funktionieren "Navi-Handys"

(c) Nokia
  • Drucken

Das Handy als Alleskönner. Nach Foto, Video und Internet erobert das Mobiltelefon die Welt der mobilen Navigation. Damit das Telefon den richtigen Weg findet, muss es ein wenig aufgerüstet werden.

Handys werden immer schlauer. Die neuesten Modelle sorgen sogar für gute Orientierung: Ausgerüstet mit GPS und Navigationssoftware wissen Mobiltelefone immer, wo sie gerade sind und was der kürzeste Weg zum Ziel ist.

Gegenüber klassischen Navigationsgeräten haben Handys einen entscheidenden Vorteil: Sie haben bereits einen Rückkanal eingebaut, über den aktuellste Daten angefordert werden können. So kann mittels "Assisted GPS" (A-GPS) die Zeit überbrückt werden, die der GPS-Empfänger benötigt, um die Position der Satelliten zu ermitteln.

Bei der Displaygröße und der Akkuleistung hinken die Navi-Handys klassischen Geräten hinterher. Eine Lösung für dieses Problem bieten die neuesten Smartphones: Sie verfügen wegen der zahlreichen Anwendungen über einen besonders leistungsstarken Akku und haben auch noch ein Display von 6 bis 7 cm Bilddiagonale.

GPS im Handy


Wie kommt das GPS überhaupt in das Handy? Grundsätzlich lässt sich jedes Mobiltelefon mit GPS ausstatten. Dazu ist, wie auch bei PDAs, ein zusätzliches Gerät notwendig, das die Signale der Satelliten empfängt. Diese "GPS-Maus" muss immer mitgeführt werden, was vor allem für Fußgänger unpraktisch ist. Dieses Problem haben Handyhersteller längst erkannt und ihre neuesten Modelle mit integrierten GPS-Chips ausgestattet. Nokia hat mit seinem N95 und dem 6110 Navigator den Stein ins Rollen gebracht. Weitere prominente Vertreter sind etwa das X1 von Sony Erricson, oder das Blackberry Pearl 8110. Auch Navigationsgeräte-Hersteller Garmin hat den Trend mitlerweile erkannt und will ein eigenes Handy auf den Markt bringen: Das "Nüviphone" speichert beim Fotografieren sogar die Geo-Daten des Fotos ("Geotagging"). Die Navigations-Handys kosten ohne Vertrag zwischen 400 und 500 Euro.

Navigationssoftware


Damit das Handy mit GPS-Chip oder -Maus auch etwas anzufangen weiß, braucht es noch Navigationssoftware. Bei den neuen Navigations-Handys ist das in der Regel kein Problem: Die Software ist entweder schon installiert, oder kann direkt beim Handyhersteller bestellt werden. Blackberry und Nokia bieten eigene Software an, in der Regel wird aber Standard-Navi-Software, wie etwa TomTom installiert. Blackberry bietet seit neuestem auch an, Google Maps zu verwenden. Diese müssen aber jedes Mal mühsam aus dem Netz geladen werden - das Blackberry "Curve" verfügt nicht einmal über WLAN, oder UMTS.

Alte Handys nachrüsten


Wer ein Smartphone ohne GPS-Chip besitzt und dennoch möglichst schnell in den Genuss des mobilen Navigierens kommen will, kann auch auf feritige "Nachrüst-Pakete" zurückgreifen. Der "activepilot" von Falk besteht etwa aus einem GPS-Empfänger mit Bluetooth und einer Navigationssoftware. Das Paket kostete 100 Euro. Für jede berechnete Route fallen weitere 99 Cent an - abgesehen von den Datenübertragungskosten des Providers.

Glossar

Assisted GPS

Ermittelt die Position des Navi-Handys auf Basis des Mobilfunknetzes. Dafür werden aus dem Handynetz Hilfsdaten geladen. Gemeinsam mit den Positionsdaten aus der Funkzelle des Mobiltelefons, kann die Position des Handys relativ präzise berechnet werden. So wird die Zeit, bis der GPS-Empfänger die Satelliten gefunden hat überbrückt.

Geotagging

Bilder, Videos und andere Informationen werden mit geographischen Koordinaten versehen, um sie auf einer Karte lokalisieren zu können. Geokodierung wird zum Beispiel von Google-Maps verwendet, um Inhalte mit bestimmten Standorten zu verknüpfen.

GPS

Unter "Global Positioning System" versteht man die Standortberechnung auf Basis von Satellitensignalen. GPS-Empfänger können so ihre Position auf etwa 15 Meter genau berechnen.

Rückkanal

Ermöglicht Daten über das Mobilfunknetz zu senden und zu empfangen. Das kann entweder per SMS, oder über einen eigenen UMTS-Kanal passieren.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.