In Wien werden Kameras um Millionen versteigert. Der deutsche Kamerahersteller Leica übernimmt die Mehrheit und will das Modell exportieren.
Wien. Das Wiener Auktionshaus Westlicht versteigert analoge Kamera-Raritäten zu weltweiten Höchstpreisen. Jetzt soll die Einrichtung international zum Vorbild werden. Der deutsche Kamerahersteller Leica Camera AG hat mit 75 Prozent die Mehrheit der Peter Coeln GmbH übernommen, die zwei Leica Shops für gebrauchte und neue Analogkameras und das Auktionshaus „Westlicht Photographica Auction“ umfasst.
Operativ wird sich in Wien nicht viel ändern, betont Peter Coeln im Gespräch mit der „Presse“. Die Leica AG wird die Erfahrungen mit Sammlerobjekten aus Wien nutzen, um die Leica-Geschäfte in anderen Ländern auszubauen. Dabei geht es vor allem um An- und Verkauf historischer Kameras, erklärt Coeln. Aber auch das erfolgreiche Auktionshaus, das zum Vorbild werden soll. Westlicht hält unter anderem den Rekord für die teuerste jemals verkaufte Kamera, eine Leica 0-Serie aus dem Jahr 1923, die um 2,16 Mio. Euro versteigert wurde. Leica hat mehrere Niederlassungen in Europa, in den USA, Asien und Australien.
Lebenstraum Fotomuseum
Über finanzielle Details zu dem Deal herrscht stillschweigen. Für Coeln bedeutet er aber auch die Sicherung des Weiterbestandes der Leica Shops und des Auktionshauses. Das erste Geschäft hat er selbst vor 23 Jahren gegründet und das Auktionshaus kam vor rund zwölf Jahren dazu. Coeln will sich nun einem neuen großen Projekt widmen. „Ein Fotomuseum in Wien wäre die Erfüllung eines Lebenstraumes“, sagt er. Zu diesem Zweck hat er das Fotomuseum Westlicht mit einer bedeutenden Sammlung historischer Fotografien und Kameras aus dem Deal ausgenommen. Die Sammlung wird mit der Fotogalerie Ostlicht zusammengeführt, deren Schwerpunkt zeitgenössische Fotografie ist. Beides soll später die Basis für ein mögliches Wiener Fotomuseum bilden. (sg)
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