Hotelschlüssel: Das nächste Opfer der Smartphones

The Lockitron by Apigy Inc. is displayed during the Consumer Electronics Show in Las Vegas
The Lockitron by Apigy Inc. is displayed during the Consumer Electronics Show in Las Vegas(c) REUTERS (� Steve Marcus / Reuters)
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Mit Hilton und Starwood rüsten zwei große Hotelketten die Zimmertüren mit Bluetooth aus. Gäste können künftig komplett ohne Rezeption auskommen.

Der Smartphone-Boom hat einige Geräte in Bedrängnis gebracht: digitale Kompaktkameras, tragbare Spielkonsolen und Wecker sind nur einige Beispiele. In den nächsten Jahren könnte sich das Smartphone eine besonders große Trophäe holen: die Hotelrezeption. Zimmerwahl, Check-In und Check-Out können schon heute bei vielen Hotels über eine Smartphone-App durchgeführt werden. Jetzt beginnen mit Hilton und Starwood zwei große Hotelketten ihre Zimmerschlösser mit Bluetooth auszurüsten. Dann wird selbst die Übergabe eines Schlüssels an den Hotelgast nicht mehr notwendig sein. Der entsprechende Code wird einfach auf das Smartphone geladen.

Bluetooth für jede Türe

Die Hilton-Gruppe will bis 2016 den Großteil seiner mehr als 4000 Standorte für Smartphone-Schlüssel aufgerüstet haben, schreibt das Wall Street Journal am Montag. Dazu muss jede einzelne Türe technologisch neu ausgestattet werden und zwar mit "Bluetooth Low Energy". Dabei handelt es sich um eine Bluetooth-Technologie, die besonders wenig Energie braucht und etwa auch für die Verbindung zu Smartwatches verwendet wird. Das bedeutet allerdings, dass nur neuere Smartphones als Zimmerschlüssel infrage kommen. Hilton lässt sich die Umstellung gut 550 Mio. Dollar kosten. Bis Ende des Jahres soll zumindest der digitale Check-In und Check-Out umgesetzt sein.  

Auch die Starwood-Gruppe, zu der unter anderem LeMeridien, Sheraton und Westin gehören, testet gerade ein entsprechendes System. Mitglieder des "Preferred Guest"-Clubs können sich auf der Website für das Smartphone-Schlüssel-Projekt vorregistrieren. Ab wann welche Standorte zur Verfügung stehen, ist noch unklar. InterContinental und Marriott haben noch keine entsprechenden Ankündigungen gemacht, bieten allerdings bereits eine App für den Check-In an.

Neue Sicherheitsbedenken

Für Hotels könnte sich die Investition langfristig lohnen, da die Kosten für die zahlreichen verlorenen oder zerstörten Plastikkarten entfallen, bei der Rezeption Einsparungen möglich werden und Gästen über die App gezielt zusätzliche Leistungen schmackhaft gemacht werden können. Auf der Schattenseite stehen die massiven Sicherheitsbedenken, da Smartphones immer wieder Ziel von Hackern sind und über unsichere Apps Schadcode auf die Geräte gelangen kann. Es wird also umso wichtiger, die Software zu warten und aktuell zu halten. Probleme die Diebstahl oder Verlust des Smartphones mit sich bringen können, kann vorgebeugt werden, indem der Code für den Schlüssel beispielsweise erst dann geladen wird, wenn sich der Gast dem Zimmer nähert.

>> Bericht des Wall Street Journals

(sg)

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