Brasilianische Forscher haben eine Kamera entwickelt, die telefonierende Autofahrer erkennt. Unklar ist, ob Autobauer das Verfahren aufgreifen.
Jeder zweite Autolenker telefoniert laut einer Verkehrsstudie der mobilkom austria während einer Autofahrt trotz Verbot mit seinem Handy. Ein gefährlicher Spaß, der vielleicht schon bald vorbei sein könnte. Forscher der Santa Catarina State University in Brasilien haben eine Kamera entwickelt, die automatisch bemerkt, ob der Autofahrer während der Fahrt telefoniert.
Dafür wird eine Kamera direkt vor dem Fahrer am Amaturenbrett des Autos montiert. Diese erfasst die Bewegungen des Fahrers und errechnet die Wahrscheinlichkeit, dass der Lenker gerade telefoniert. Eine Hand am Ohr, den Blick starr nach vorne gerichtet, weniger Aufmerksamkeit für den Rand der Straße - all das sind Zeichen, die der Computer automatisch verarbeitet. Kommen mehrere dieser Anzeichen zusammen, wird Alarm gegeben um den Autofahrer vom Telefonieren abzuhalten. Wie dieser Alarm am besten klingen soll, ist noch unklar. Vorstellbar wären Alarmtöne wie sie bereits bei nicht angelegtem Sicherheitsgurt eingesetzt werden.
Ganz ausgereift ist das Verfahren noch nicht. In knapp neun von zehn Fällen wurde das Verhalten der Fahrer zwar richtig eingeordnet, für den serienmäßigen Einsatz ist das jedoch noch zu ungenau. Zudem ist unklar, ob von Seiten der Autohersteller Interesse an dem Verfahren besteht. Zu groß könnten die Vorbehalte von Kunden sein, sich während der Fahrt durchgehend filmen zu lassen.
(Red.)