Österreichische Autotunnel bekommen „Ohren“

GERMANY TUNNEL TEST
GERMANY TUNNEL TESTEPA
  • Drucken

Ein akustisches Überwachungssystem soll für mehr Sicherheit sorgen. Bis 2019 sollen 32 Tunnel ausgerüstet werden.

Reifenplatzer, ein Auto, das gegen die Tunnelwand kracht oder das Quietschen von Bremsen können Hinweise auf einen Unfall sein. In Zukunft soll ein akustisches Sicherheitssystem des Autobahnbetreibers Asfinag diese Geräusche erkennen und die Einsatzkräfte alarmieren. Dafür werden in den Tunnel Mikrofone montiert, die alle Geräusche an eine Datenbank senden. Eine eigens entwickelte Analysesoftware wird daraufhin eingesetzt, um Unfalllärm automatisch von normalem Straßenlärm zu unterscheiden.

In der Praxis erprobt wurde das neue System im Kirchdorftunnel auf der Brucker Schnellstraße (S35) in der Steiermark. Für den Test wurden insgesamt 49 Mikrofone in gleichmäßigen Abständen im Tunnel montiert. Mit Erfolg: Laut Experten der Asfinag wurden kritische Ereignisse in weniger als einer Sekunde erkannt. Dies ist um bis zu zweieinhalb Minuten schneller, als es beim bisher eingesetzten Videosystem der Fall sei. Auch in Extremfällen wie einem Brand im Tunnel hat das System Vorteile. Selbst bei starkem Rauch, wo Videoanlagen nahezu blind sind, konnten Unfallopfer aufgespürt werden.

Die Asfinag wird vorerst 32 ihrer rund 150 Tunnel im Autobahnnetz auf diese Weise ausrüsten. Bis 2015 sollen der Bosruck-Tunnel und im Anschluss vier Tunnel der Nordumfahrung Klagenfurt an das System angeschlossen werden. Bis 2019 sollen schließlich der Arlberg-, der Karawanken- und der Gleinalmtunnel folgen. Laut Asfinag belaufen sich die Kosten der Aufrüstung auf knapp 16 Millionen Euro.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.