Dell bringt Mini-Notebook zum Dumping-Preis

,
, "Dell E"(c) Dell
  • Drucken

Der 8,9-Zöller soll rund 100 Dollar weniger kosten als die Konkurrenz. Ein Markstart könnte noch diesen Sommer erfolgen.

Schon im August könnte Dell ein eigenes Mini-Notebook auf den Markt für Low-Cost-Geräte werfen und diesen Markt mit seinem Gerät so richtig aufmischen. Denn das Gerät soll rund ein Viertel billiger sein als das selbst bereits vergleichsweise günstige Acer Aspire One, berichtet der taiwanesische Branchendienst Digitimes unter Berufung auf Marktinsider. Geschätzte zwei bis drei Mio. Stück des Dell-Modells könnten noch in diesem Jahr über die Ladentische wandern.

"Nachdem die Industrie gesehen hat, welchen Erfolg der EeePC hat, haben viele Anbieter Produkte angekündigt", meint Eszter Morvay, Senior Research Analyst bei IDC. Dass auch Dell nachziehen werde, sei absolut wahrscheinlich - nicht zuletzt, da Michael Dell schon mit einem eigenen Mini-Notebook gesehen wurde (Ende Mai auf der All Things Digitial D6 Konferenz). Mitte Juni sprach das Technikportal Engadget erstmals von einem 8,9-Zoll-Gerät namens "Dell E". Dieser Name wird auch jetzt genannt, in Verbindung mit einer preislichen Kampfansage. Mit rund 300 Dollar sollen die Kosten noch um 100 Dollar niedriger liegen als beim Aspire One - seinerseits ein 8,9-Zoll-Gerät, das im Vergleich zu Asus-EeePC-Modellen entsprechender Größe mit einem günstigen Preis punkten kann.

Niedrigerer Preis - schlechte Technik?

"In Großbritannien gibt es einen Anbieter, der ein Mini-Notebook um 99 Pfund (125 Euro) anbietet", so Morvay. Das zeige, dass Billigst-Notebooks möglich sind, gehe in diesem Fall aber auf Kosten der technischen Spezifikationen. Hersteller Elonex positioniert sein Gerät jedoch als Produkt für Kinder und somit nicht in direkter Konkurrenz mit EeePC und Co. "Es braucht ordentliche Spezifikationen, um dort Erfolg zu haben", meint die IDC-Analystin. Doch seien neben technischen Einschränkungen andere Möglichkeiten, die Hardware-Kosten zu reduzieren, denkbar. Das umfasse Kooperationen mit Mobilfunkbetreibern oder die Produktion sehr hoher Stückzahlen.

Das Dell-Gerät wird vom taiwanesischen Zulieferer Compal Electronics gefertigt und soll im August starten, so Digitimes. Das käme rechtzeitig zum Schulbeginn und sei daher durchaus vorstellbar, so Morvay. Skeptisch gibt sie sich dagegen angesichts eines geschätzten Verkaufs von bis zu drei Mio. Geräten in knapp fünf Monaten. "Dell ist ein Spätstarter im Mini-Notebook-Feld", betont die IDC-Analystin. Ein dermaßen starker Start sei daher unabhängig vom Preis nicht wirklich wahrscheinlich. Asus könne im Laufe des Jahres wohl fünf Mio. Einheiten des EeePCs und vielleicht mehr verkaufen, vergleicht Morvay.

(pte)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.