Apple-Zahlen: Sorgenkind iPad, Musterschüler iPhone

A new iPad is seen follownig a presentation at Apple headquarters in Cupertino
A new iPad is seen follownig a presentation at Apple headquarters in Cupertino(c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters)
  • Drucken

Das iPhone 6 sorgt bei Apple wieder für starke Gewinnzuwächse. iPad-Besitzer dürften weniger oft zu neuen Modellen greifen.

Wenn Apple ein neues iPhone vorstellt füllen sich die Second-Hand-Portale mit älteren Modellen und die iPhone-Fans stehen vor den Geschäften Schlange. Jedes neue iPhone sorgt für Rekordabsätze. Bei iPads scheint sich das anders zu verhalten. Trotz neuer Modelle sind die Verkäufe der Apple-Tablets weiterhin rückläufig - das dritte Quartal in Folge. Der iPad-Absatz sank im Jahresvergleich um 12,5 Prozent auf 12,3 Millionen Geräte, wie aus den aktuellen Quartalszahlen hervorgeht.

Apple-Boss Tim Cook versucht zu beschwichtigen. Er sehe hier keinen allgemeinen Trend, meint er in einer Stellungnahme. Die Märkte seien keineswegs gesättigt - in den verkaufsstärksten Ländern seien teilweise mehr als 50 Prozent der Käufer Erstkäufer. Im Unterschied zu Smartphone-Besitzern scheinen Tablet-Nutzer jedoch länger bei ihrem Gerät zu bleiben und nicht jährlich auf ein neues Modell umzusteigen. Wie lange dieser Zyklus ist, wisse man noch nicht, sagte Cook. Das iPad sei immerhin erst seit vier Jahren am Markt.

Grund zur Sorge besteht freilich keineswegs. Das iPhone 6 hat Apple dennoch ein starkes Quartal mit erneut gestiegenen Milliardengewinnen beschert. Der kalifornische Konzern verdiente im vergangenen Vierteljahr 8,47 Milliarden Dollar (6,61 Mrd. Euro). Das waren 12,7 Prozent mehr als im Vorjahresquartal - das stärkste Wachstum seit fast zwei Jahren. Der Umsatz stieg um 12,4 Prozent auf 42,12 Mrd. Dollar. Die Werte übertrafen die Markterwartungen.

Mehr teurere Modelle

Den Ausschlag für die überraschend guten Zahlen gaben vor allem der Rekordstart des iPhone 6 knapp zwei Wochen vor Quartalsende. Apple verkaufte im vierten Quartal des Geschäftsjahres rund 39,3 Millionen iPhones. Allein am ersten Verkaufswochenende der beiden größeren neuen Modelle waren mehr als zehn Millionen Geräte abgesetzt worden. Im Vorjahresquartal mit dem Start des iPhone 5s hatte Apple noch 33,8 Millionen Telefone verkauft. Das Umsatz stieg noch deutlich stärker als der Absatz - das heißt, es wurden mehr teurere Modelle verkauft.

Firmenchef Tim Cook sprach vom besten Verkaufsstart eines iPhone-Typs überhaupt. Die beiden neuen iPhones sind seit September im Handel, seit vergangener Woche auch in China. Mit den Smartphones erzielt Apple mehr als die Hälfte seines Umsatzes. Apple will im hart umkämpften Geschäft vor allem dem Rivalen Samsung Marktanteile abjagen, weswegen die neue iPhone-Serie auch deutlich größere Bildschirme hat. Große Smartphones waren bisher Domäne der Südkoreaner.

Überraschungs-Hit Mac

Einen überraschend kräftigen Sprung gab es beim Absatz der Mac-Computer. Ihre Verkäufe stiegen von 4,57 Millionen Geräten vor einem Jahr auf 5,52 Millionen. Das war ein Rekord. Der bisherige Bestwert von 5,2 Millionen Mac-Computern liegt mehrere Jahre zurück. Mit dem Absatzplus von 21 Prozent im Jahresvergleich baute Apple den Marktanteil im immer noch schwächelnden PC-Markt stark aus.

(APA/dpa/Reuters/Red. )

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.