Das iPhone 6 sorgt bei Apple wieder für starke Gewinnzuwächse. iPad-Besitzer dürften weniger oft zu neuen Modellen greifen.
Wenn Apple ein neues iPhone vorstellt füllen sich die Second-Hand-Portale mit älteren Modellen und die iPhone-Fans stehen vor den Geschäften Schlange. Jedes neue iPhone sorgt für Rekordabsätze. Bei iPads scheint sich das anders zu verhalten. Trotz neuer Modelle sind die Verkäufe der Apple-Tablets weiterhin rückläufig - das dritte Quartal in Folge. Der iPad-Absatz sank im Jahresvergleich um 12,5 Prozent auf 12,3 Millionen Geräte, wie aus den aktuellen Quartalszahlen hervorgeht.
Am Donnerstag präsentierte Apple in Cupertino, San Francisco, seine neuen iPads. Auch ein neuer 27 Zoll großer iMac sowie der Mac Mini wurden vorgestellt. Das Event fand in einem deutlich kleineren Rahmen statt als noch die Vorstellung der iPhones. Bevor es aber tatsächlich an die Produktpräsentation ging, gab es einen ausführlichen Einblick in die Software von iOS 8 beziehungsweise die neueste iOS-Version 8.1 und auch Mac OS X Yosemite. Die Mac-Software steht seit Donnerstag Abend zum kostenlosen Download zur Verfügung. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Seit der Verfügbarkeit von iOS 8 und den nachfolgenden Versionen gab es zahlreiche Berichte darüber, dass es die am langsamsten verbreitete iOS-Version in der Unternehmensgeschichte ist. Das wollte man auf der Präsentation anscheinend nicht so stehen lassen. Mittlerweile haben über 48 Prozent der iOS-Nutzer die eine der iOS 8 Versionen installiert. Im direkten Vergleich zu Android natürlich mehr als respektable Zahlen, denn die aktuellste Version Android 4.4.x Kitkat ist lediglich bei einer Verbreitung von 25 Prozent angelangt. Kitkat wurde aber bereits 2013 veröffentlicht und nicht wie iOS 8 erst vor knapp einem Monat. Im Vorjahr kam iOS 7 nach vier Wochen auf eine Nutzergemeinde von über 70 Prozent. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Auch die Apple Watch stand wieder im Mittelpunkt des Interesses und weitere Funktionen der Smartwatch wurden gezeigt. So kann diese als Fernbedienung genutzt werden, um Apple TV zu steuern. Hinsichtlich der Akkulaufzeit sowie auch dem Verkaufsstart hüllte sich das Unternehmen in Schweigen. Nach wie vor heißt es, dass es Anfang 2015 so weit ist. Einen genauen, offiziellen Termin gibt es aber immer noch nicht. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Stolz präsentierte man aber das Titelblatt der chinesischen Vogue. Dort erregte die Apple Watch als Mode-Accessoire Aufsehen. Es ist nicht das erste Mal, dass Wearables und Mode eine Symbiose eingehen. Auch die Datenbrille Google Glass war auf der New York Fashin Show Bestandteil einer Modeschau. Und auch das Galaxy Alpha von Samsung war in Wien auf der Vienna Fashion Week präsent. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Tim Cook setzte am Donnerstag zu einem gewagten Vergleich an. Statt die Verkaufszahlen von Tablets anderer Betriebssysteme mit denen der iPads zu vergleichen, setzte er sie in Kontext mit PCs. Es ist ein Vergleich von Birnen mit Äpfeln, denn die Nutzungsszenarien sind gänzlich unterschiedlich. Hinzu kommt, dass der PC-Markt seit einiger Zeit schwächelt. Zwar erleben die Verkaufszahlen aufgrund dessen, dass Windows XP nicht länger Updates erhält und somit eingestellt wurde, einen leichten Aufschwung, kann aber nicht mit den Zahlen zu den iPads mithalten. Über 225 Millionen iPads wurden seit der Vorstellung des ersten Apple-Tablets im Jahr 2010 verkauft. Das erklärte Tim Cook gestern während der Präsentation. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Das iPad Air 2 ist der Nachfolger des im Vorjahr vorgestellten iPad Air. Schon damals hieß es, dass es "unglaublich dünn" sei. Der augenfälligste Unterschied liegt darin, dass es nochmals um 18 Prozent verschlankt wurde. Erste Kritiker unkten bereits und vermuten ein neuerliches "Bentgate". Ob sich das Gerät aber wie auch beim iPhone 6 Plus auch unter Druck verbiegen lässt, bleibt abzuwarten. Das Display des iPad Air 2 bietet eine Auflösung von 2048 x 1536 Pixel und wurde zudem dahingehend verbessert, dass es bei Sonneneinstrahlung weniger spiegelt als frühere Geräte. Das iPad wird mit iOS 8.1 ausgeliefert. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Das 9,7 Zoll große Gerät bringt insgesamt 437 Gramm (WiFi-Version) beziehungsweise 444 Gramm (4G-Version) auf die Waage. Im Gegensatz zum iPhone war aber im iPad Air trotzdem genug Platz, um die Kamera plan mit dem Gehäuse zu verbauen. Phil Schiller nannte die Kamera im iPad als eines der beliebtesten Merkmale. Woher man diese Behauptung bezieht, ist unklar. Nichtsdestotrotz hat Apple eine mit acht Megapixel auflösende Hauptkamera im iPad Air 2 verbaut. Bei der rückwärtigen sowie auch bei der Frontkamera setzt das Unternehmen auf iSight. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Mit der Kamera können auch Bilder mit 43 Megapixel gemacht werden. Der Sensor in den Kameras wurde überarbeitet und auch zahlreiche Funktionen der iPhone-Kamera-App wurden beim iPad Air 2 integriert. So ist neben Burst-Mode auch Time Lapse mit an Bord. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Das 6,1 Millimeter schlanke iPad Air kommt zudem mit verbessertem, neuen Wlan-Standard 802.11AC. Apple verspricht damit schnellere Netzanbindung. Auch beim Prozessor wurde ordentlich nachbestückt. Hier kommt der auf 64-bit basierende CPU für ordentlich Leistung sorgen.Wie im Vorfeld schon vermutet hat Apple bei seinen iPads auch den Fingerprint-Scanner und damit Apple Pay integriert. Damit ist es künftig möglich, auch via iPad seine Einkäufe zu bezahlen. Der mobile Bezahldienst Apple Pay ist vorerst nur in den USA erhältlich. Seit der Vorstellung des neuen Dienstes im Zuge der iPhones hat Apple über 500 Banken als neue Partner gewinnen können. Wann Apple Pay auch in Europa starten wird, ist unklar. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Das iPad Air 2 gibt es in insgesamt sechs verschiedenen Ausführungen und drei Farbvarianten. Das lediglich über Wlan-Konnektivität verfügende Gerät gibt es in der 16 Gigabyte-Version ab 499 Dollar. Für 599 Dollar gibt es das Tablet mit 64 Gigabyte und mit 128 Gigabyte schlägt das iPad mit 699 Dollar zu Buche. Das LTE-fähige Gerät ist in den gleichen Speichervarianten erhältlich und startet bei einem Preis von 629 Dollar. Die teuerste Version (128 GB) kostet 829 Dollar. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Das iPad Mini 3 war während der gestrigen Vorstellung ein wenig das Stiefkind unter den neuen Produkten. Tatsächlich gezeigt wurde es nicht. Nur bei der Zusammenfassung und der Bekanntgabe der Preise tauchte das 7,9 Zoll große Gerät auf. Dieses ist ebenfalls in den Farben Silber, Weiß und Gold erhältlich. Der Preis des Wlan-fähigen Gerätes startet in der 16 Gigabyte-Version bei einem Preis von 399 Dollar. Mit 64 Gigabyte internem Speicher setzt Apple einen Preis von 499 Dollar an und die 128 Gigabyte Variante nochmals 100 Dollar mehr. Wie auch das iPad Air 2 gibt es ebenfalls ein LTE-fähiges iPad Mini 3. Dieses startet mit einem Preis von 529 Dollar. Für die Version mit dem größten Speicher von 128 Gigabyte werden 729 Dollar fällig. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Doch nicht nur die iPads erhielten eine Auffrischung. Und auch bei den Macs gibt es ein neues Produkt. Aus Sicht einiger Analysten scheint dieses Gerät der Höhepunkt der gestrigen Präsentation gewesen zu sein. Das 27 Zoll große Display bietet eine Auflösung von 5120 x 2880 Bildpunkten. Dabei handelt es sich um eine vier Mal höhere Auflösung als beim Vorgänger. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Das Gehäuse ist insgesamt nur fünf Millimeter dick. Auf der Rückseite sind insgesamt vier USB 3.0 Anschlüsse, die mit USB 2.0 kompatibel sind. Der interne Speicher ist standardmäßig mit einem Terabyte ausgestattet, kann aber bis zu drei Terabyte noch aufgestockt werden. Das All-in-One-Gerät hat auch seinen Preis. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Für knapp 2600 Euro wird das Gerät hierzulande von Apple verkauft und enthält zusätzlich eine kabellose Tastatur, Apples Magic Mouse. Bestellen kann man den iMac mit 5K-Display bereits. Das Unternehmen gibt eine Lieferzeit von drei bis fünf Tagen an. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Nach der Präsentation konnten die Anwesenden die Geräte noch eingehends betrachten. Bereits bei den Bildern zeigt sich, dass die Bildqualität enorm ist. Dennoch, bereits bei 4K (2560 x 1440 Pixel) wird diskutiert ob das menschliche Auge die Informationen noch verarbeiten kann und durch die hohen Auflösungen für den Nutzer besteht. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Nicht nur kleiner, sondern auch günstiger ist der Mac Mini. Der Apple-Rechner ist mit einem 1,4 GHz Dual-Core Intel Core i5 für 499 Euro erhältlich. Die nächststärkere Version hat einen 2,6 GHz Prozessor verbaut und kostet 200 Euro mehr. Der leistungsstärkste 2,8 GHz Mac Mini schlägt mit 999 Euro zu Buche. (c) Hersteller Auf der Leinwand zeigt sich das gesamte Sortiment Apples. Angefangen von der Apple Watch bis hin zum iMac 5K. Die Geräte werden über den Erfolg des Unternehmens in den nächsten Monaten entscheiden. Zwar konnte Apple bei den iPhones alte Verkaufsrekorde einstellen, aber bei den iPads waren die Absatzzahlen in den letzten sechs Monaten rückläufig. Ob sich das durch iPad Air 2 und iPad Mini 3 ändern wird, müssen die nächsten Monate zeigen. (c) REUTERS (� Robert Galbraith / Reuters) Neue iPads und Macs präsentiert Apple-Boss Tim Cook versucht zu beschwichtigen. Er sehe hier keinen allgemeinen Trend, meint er in einer Stellungnahme. Die Märkte seien keineswegs gesättigt - in den verkaufsstärksten Ländern seien teilweise mehr als 50 Prozent der Käufer Erstkäufer. Im Unterschied zu Smartphone-Besitzern scheinen Tablet-Nutzer jedoch länger bei ihrem Gerät zu bleiben und nicht jährlich auf ein neues Modell umzusteigen. Wie lange dieser Zyklus ist, wisse man noch nicht, sagte Cook. Das iPad sei immerhin erst seit vier Jahren am Markt.
Grund zur Sorge besteht freilich keineswegs. Das iPhone 6 hat Apple dennoch ein starkes Quartal mit erneut gestiegenen Milliardengewinnen beschert. Der kalifornische Konzern verdiente im vergangenen Vierteljahr 8,47 Milliarden Dollar (6,61 Mrd. Euro). Das waren 12,7 Prozent mehr als im Vorjahresquartal - das stärkste Wachstum seit fast zwei Jahren. Der Umsatz stieg um 12,4 Prozent auf 42,12 Mrd. Dollar. Die Werte übertrafen die Markterwartungen.
Mehr teurere Modelle Nun hat sich Apple also doch getraut. Jahrelang hat uns der Konzern eingeredet, ein zu großes Display sei nicht mit einer guten Bedienbarkeit des Touchscreens vereinbar. Die 4 Zoll des iPhone 5S (links) sind die Grenze. Dann kam der überraschende Erfolg der anfangs belächelten Android-Riesen. Samsung hat begonnen und alle Hersteller sind gefolgt. Seit zwei Jahren sind Displays über 5 Zoll für Android-Nutzer Alltag. Als "Mini" werden 4,5-Zoll-Geräte bezeichnet. Und jetzt ist auch Apple aufgesprungen: 4,7 Zoll hat das iPhone 6 (Mitte) und 5,5 Zoll das iPhone 6 Plus. DiePresse.com hat sich angesehen, wie Apple den Spagat zwischen Bedienbarkeit und den Vorteilen des größeren Bildschirms meistert. Text: sg/bg (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die beiden Neuen sind auch dünner als ihr Vorgänger. Vor allem beim iPhone 6 Plus ist es angeblich in den USA bereits passiert, dass sich das Gerät in einer Hosentasche verbogen hat. Wir wollten das Gerät nicht zerstören, aber auch auf ein wenig festeren Druck konnten wir das große iPhone nicht in eine unerwünschte Yoga-Pose zwingen. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Das Design hat sich im Vergleich zu iPhone 5/5S stark verändert. Die scharfen Kanten sind sanften Rundungen gewichen, was den besonders schlanken Eindruck verstärkt. Die matte Aluoberfläche kennt man von anderen Apple-Produkten. Sie ist schön anzusehen und noch viel angenehmer anzugreifen. Während das kleine schwarze Testgerät optisch dezent und elegant ist, wirkt das große goldene iPhone 6 Plus ein wenig kitschig. Das goldglänzende Apple-Logo und die auffälligen weißen Linien an der Rückseite erinnern an so manche iPhone-Kopie aus China. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Will man besonders kritisch sein, kann man auch anmerken, dass das große iPhone durch das abgerundete, flache und glatte Gehäuse nicht unbedingt fest in der Hand liegt. Wer dazu neigt, sein iPhone aus der Hand rutschen zu lassen, ist mit dem 6 Plus vermutlich noch stärker gefährdet. Die kleinere Version wurde geschickt gebaut. Den Größenunterschied im Vergleich zum iPhone 5S merkt man nur in der direkten Gegenüberstellung. Das Gerät liegt gut in der Hand und fühlt sich auch hochwertig an. Dennoch hat man das Gefühl, dass es aufgrund seiner glatten Oberfläche allzu leicht unfreiwilligen Bodenkontakt aufnehmen könnte. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Aufgrund der Größe ist der Einschaltknopf an die Seite gewandert. Beim größeren "Plus" ist er dort für Rechtshänder sehr gut erreichbar. Will man anschließend den Home-Button drücken, erfordert das allerdings bereits einen Wechsel der Handhaltung oder die zweite Hand. Hier ist die Anordnung beim iPhone 6 besser. Das ist aber vor allem seiner Größe geschuldet. Ein Umgreifen ist nicht notwendig. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Das sehr große Display hat Apple erstmals dazu bewogen, auch den Startbildschirm im Querformat anzubieten. Das hat Vorteile, wenn man zwischen Apps wechselt, die man primär beidhändig im Querformat verwendet. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Bei der kleineren Version hätte es auch seine Vorteile gehabt. Apple hat sich aber gegen diese Funktion beim Startbildschirm entschieden. In den Apps selbst funktioniert die Nutzung im Querformat schon. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Dass große Bildschirme auch einen großen Nachteil haben, nämlich nicht mit einer Hand bedienbar zu sein, ist nicht nur Apple aufgefallen. Andere Hersteller bieten für diesen Fall spezielle Modi an, die in der Regel die Anzeige oder das Tastenfeld an den rechten oder linken Bildschirmrand schieben, wo sie mit dem Daumen besser erreichbar sind. Bei Apple ist die Lösung etwas merkwürdig ausgefallen. Durch ein doppeltes sanftes Tippen auf den Home-Button rückt der gesamte Bildschirminhalt in die untere Displayhälfte. Der obere Bereich bleibt ungenutzt - Samsung-Nutzer wollen hier instinktiv eine zweite App anzeigen lassen. Bei Apple geht das aber nicht. Zudem bleibt das Problem, das der rechte Bildschirmrand für den Daumen nahezu unerreichbar bleibt, nicht gelöst. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Wie wenig der Einhand-Modus von Apple durchdacht ist, zeigt sich etwa bei der Telefon-App. Die unteren Tasten werden nicht angezeigt und man muss während des Nummerwählens zwischen Vollbild und Einhand wechseln. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Bei der Tastatur nutzt Apple den gewonnen Raum schlau aus. Sie bietet im Querformat zusätzliche Optionen für markierten Text (rechts) wie Ausschneiden, Markieren, Kopieren, Fett und Rückgängig. Nicht alle dieser Funktionen können in jeder App verwendet werden. Mit iOS8 gibt es erstmals auch die Möglichkeit alternative Tastaturen aus dem App Store zu verwenden. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Das Schreiben von Nachrichten ist auch bei dem kleineren Modell im Querformat möglich. Auf die Extras wie im iPhone 6 Plus muss man aber verzichten. Aufgrund der schmalen Bauweise liegen die Tasten im Vergleich zur größeren Version sehr dicht beieinander. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Im Gegensatz zu manchen Android-Geräten sind die Startbildschirme nicht mit vorinstallierten Anwendungen überladen. Hier hält sich Apple auf angenehme Weise zurück. Entfernt können sie aber nicht werden. Weniger angenehm ist aber die Preisgestaltung Apples. Je mehr Speicher, umso teurer das Gerät. Das iPhone 6 mit 128 Gigabyte verbautem Speicher schlägt mit 899 Euro zu Buche. Bei der iPhone 6 Plus Version mit ebenfalls 128 Gigabyte muss man noch tiefer in die Tasche greifen und gar knapp 1000 Euro auf den Tisch legen. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Mit dem "Plus" bietet Apple erstmals ein Full-HD-Display an. Größe und Auflösung machen das neue iPhone zu einem wesentlich besseren Gerät für Filme und Filmchen als das iPhone 5S. Die Darstellung ist klar und die Farben natürlich. Es ist ein sehr gutes Display, es gibt aber auch einige bessere wie etwa die QHD-Bildschirme von Samsungs Note 4 oder LGs G3. (c) Presse Digital (Sara Grasel) "Health". Wie andere Hersteller bietet Apple nun eine eigene App für Gesundheits- bzw. Fitnessdaten an. Gesammelt werden etwa Schritte - wobei das iPhone automatisch zwischen Gehen und Laufen unterscheidet. Dafür sorgt ein eigener Ko-Prozessor (M8), der Bewegungen erfasst. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Durch Wischen vom oberen Bildschirmrand nach unten, kommt man in das seit iOS 7 verfügbare Benachrichtigungszentrum. Man kann auch direkt in der Übersicht einstellen, welche Anwendungen angezeigt werden. Neu ist, dass man direkt im Benachrichtigungszentrum auf SMS antworten kann. (c) Presse Digital (Sara Grasel) In den Einstellungen hat man die Möglichkeit das Gerät zu individualisieren. So kann man zum Beispiel auch unter "Mitteilungen" den Apps verschiedene Töne zuweisen, aber auch einstellen, ob man überhaupt Benachrichtigungen erhalten möchte und wenn ja, an welcher Stelle sie auf dem Display angezeigt werden. In den Einstellungen kann auch nachträglich der Fingerprint-Scanner aktiviert und mehrere Fingerabdrücke gespeichert werden. In den USA bietet Apple mit iOS 8 auch einen Bezahldienst an, der in Verbindung mit der Touch ID funktioniert. Ob und wann dieser Service auch hierzulande verfügbar sein wird, ist noch unbekannt. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die Kamera steht erstmals hervor. Das ist der schlanken Bauweise geschuldet. Wenn das Gerät am Tisch liegt, lässt es sich aber trotzdem ohne Wackeln bedienen. Lediglich im linken oberen Drittel macht sich die Unebenheit bemerkbar. Die Kamera bietet wie auch schon das iPhone 5 und das iPhone 5S eine Auflösung von 8 Megapixel. Im Vergleich zur Konkurrenz ist das verhältnismäßig wenig. So bietet das Galaxy Note 4 zum Beispiel bereits 16 Megapixel und Sony geht bei seiner Xperia Z Reihe noch einen Schritt weiter und verbaut in seinen Geräten eine 21 Megapixel Kamera. Der Qualität der Fotos ist aber dennoch gut, aber auch nicht überragend. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Bei den Einstellungen in der Kamera-App hat Apple nachgebessert und bietet zahlreiche Filter und Aufnahme-Modi an. Auch die Videofunktionen wurden einer Auffrischung unterzogen. Neu ist hier die "Slo-Mo"-Funktion. Dabei wird die Videoaufnahme automatisch verlangsamt. Die Wiedergabe ruckelt an manchen Stellen und macht den Eindruck noch nicht final zu sein. Eine nette Spielerei ist es aber allemal. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die Zoom-Funktion in der Kamera-App präsentiert sich im besten Licht. Manch anderer Hersteller könnte sich da eine Scheibe abschneiden. Auch bei maximalem Zoom ist das Motiv noch zu erkennen. Neu ist auch ein optischer Bildstabilisator, der vor allem bei schwachem Licht gute Aufnahmen garantiert, da der Sensor stabilisiert wird und es so weniger leicht zu Verwacklungen kommt. Bildstabilisatoren sind jedoch in der Android-Welt auch lange keine Seltenheit mehr. Die App selbst ist übersichtlich und nicht überladen. Die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten lassen sich im Querformat bequem mit den Daumen erreichen und machen ein Umgreifen unnötig. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Auch die Frontkamera muss sich nicht verstecken. Trotz der geringen Pixelanzahl von 1,2 Megapixel ist die Bildqualität gut und kann problemlos für "Selfies" und Videotelefonie genutzt werden. Auch das Umschalten zwischen der Haupt- und Frontkamera funktioniert reibungslos. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die meisten iPhone-Nutzer beschäftigt wohl vor allem eine Frage: Wie lange hält der Akku durch? Im Vergleich zu bisherigen iPhones gibt es tatsächlich Gutes zu berichten. Das große iPhone 6 Plus hielt auch bei intensiver Belastung (1,5 Stunden HD-Video, verschiedene Spiele, Multitasking, Telefonie, mehrere Downloads und gelegentliches Social-Media-Netzwerken) einen vollen Tag durch. Abends lag der Akkustand bei knapp 20 Prozent. Es gibt Geräte, die deutlich länger durchhalten (etwa Sonys Xperia Z3), aber für Apple ist das eine sehr gute Leistung.Der Akku des kleineren iPhone 6 ist ebenfalls ausdauernder als man es von früheren Apple-Smartphones gewohnt ist. Nach knapp eineinhalb Tagen durchschnittlicher Nutzung hat der Akku noch knapp 40 Prozent. Knapp zwei Tage sind ein ordentlicher Wert, auch im Vergleich mit anderen Smartphones. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Insgesamt stehen drei Speichervarianten beim iPhone 6 und iPhone 6 Plus dem Nutzer zur Auswahl: 16, 64 und 128 Gigabyte. Bei der vorliegenden Testversion handelt es sich um das iPhone 6 mit dem geringsten Speicher. Insgesamt stehen dem Nutzer von den 16 Gigabyte auch "nur" 11,3 Gigabyte zur Verfügung. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Das iPhone 6 ist im Vergleich zum iPhone 5S keine große Steigerung. Es bringt ein paar nützliche Verbesserungen, aber ein Umstieg auf die neue Version ist nicht zwingend. Das Smartphone fällt in erster Linie durch seine Größe und das neue Gewand auf. Bei der Leistung sind aber im Alltag kaum Steigerungen festzustellen. iPhone-Nutzer, die schon lange auf einen größeren Bildschirm warten, haben nun mit dem 6 Plus die eigentlich einzige Alternative. Das größere Neue ist auch für Akku-geplagte Nutzer eine Überlegung wert. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Apples Großes und Größeres im Test Den Ausschlag für die überraschend guten Zahlen gaben vor allem der Rekordstart des iPhone 6 knapp zwei Wochen vor Quartalsende. Apple verkaufte im vierten Quartal des Geschäftsjahres rund 39,3 Millionen iPhones. Allein am ersten Verkaufswochenende der beiden größeren neuen Modelle waren mehr als zehn Millionen Geräte abgesetzt worden. Im Vorjahresquartal mit dem Start des iPhone 5s hatte Apple noch 33,8 Millionen Telefone verkauft. Das Umsatz stieg noch deutlich stärker als der Absatz - das heißt, es wurden mehr teurere Modelle verkauft.
Firmenchef Tim Cook sprach vom besten Verkaufsstart eines iPhone-Typs überhaupt. Die beiden neuen iPhones sind seit September im Handel, seit vergangener Woche auch in China. Mit den Smartphones erzielt Apple mehr als die Hälfte seines Umsatzes. Apple will im hart umkämpften Geschäft vor allem dem Rivalen Samsung Marktanteile abjagen, weswegen die neue iPhone-Serie auch deutlich größere Bildschirme hat. Große Smartphones waren bisher Domäne der Südkoreaner.
Überraschungs-Hit Mac Einen überraschend kräftigen Sprung gab es beim Absatz der Mac-Computer. Ihre Verkäufe stiegen von 4,57 Millionen Geräten vor einem Jahr auf 5,52 Millionen. Das war ein Rekord. Der bisherige Bestwert von 5,2 Millionen Mac-Computern liegt mehrere Jahre zurück. Mit dem Absatzplus von 21 Prozent im Jahresvergleich baute Apple den Marktanteil im immer noch schwächelnden PC-Markt stark aus.
(APA/dpa/Reuters/Red. )
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