Pioneer stellt Flachbildfernseher-Produktion komplett ein

Susumu Kotani
Susumu KotaniAP (Suou Takekuma)
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Wegen Krise und mangelnder Nachfrage wird das Traditionsfirma keine Plasma- und LCD-Geräte mehr herstellen. In Zukunft wird man sich mehr auf Audiogeräte konzentrieren.

Die Wirtschaftskrise hat mit Pioneer ein weiteres prominentes Opfer gefunden. Bis März 2010 will sich der japanische Elektronikkonzern vollständig aus der Fertigung von Plasma- und LCD-Fernsehern zurückziehen. Neuentwicklungen wird es auch nicht mehr geben. In Zukunft will sich das Unternehmen mehr auf Car-Entertainment, Navigation, HiFi und Heimkino konzentrieren. Für bereits verkaufte Fernsehgeräte soll aber weiterhin ein Kundendienst geführt werden.

Bereits 2008 hatten die Japaner keine eigenen Plasma-Panels mehr produziert, sondern welche von Panasonic eingekauft. Pioneer hatte jahrelang ausschließlich Plasma-TVs produziert und war erst 2008 in die LCD-Produktion eingestiegen. Die ebenso verlustreiche Produktion von DVD-Playern soll in ein Joint-Venture mit Sharp ausgelagert werden.

Zurück zum Ursprung

Pioneer kehrt mit dem Fokus auf HiFi und Car-Entertainment wieder zu seinen Wurzeln zurück. Im Jahr 1937 entwickelte Firmengründer Nozomu Matsumoto einen dynamischen Lautsprecher und gründete im darauf folgenden Jahr die Fukuin Shokai Denki Seisakusho, das Vorgängerunternehmen von Pioneer. Im Juni 1962 stellte Pioneer die erste Stereoanlage vor, bei der die Lautsprecher in separaten Gehäusen untergebracht waren. 1984 brachten die Japaner das erste CD-Autoradio auf den Markt.

Bei der Entwicklung der Plasmafernseher-Technologie und Organischen LEDs (OLED) hat Pioneer eine wichtige Rolle gespielt. Dennoch konnte das Unternehmen im TV-Markt nie so richtig Fuß fassen. Zu der Einstellung der Fernseher-Produktion kommen noch Entlassungen von bis zu 10.000 Mitarbeitern. Für das Geschäftsjahr, das Ende März abgeschlossen wird, werden Verluste von 850 Millionen Euro erwartet.

(db)

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