Neue Drohnen-Richtlinien bedeuten Aus für Amazons Pläne

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Der Online-Händler wollte die Drohnen für noch schnellere Lieferungen in den USA einsetzen. Diese Pläne kann das Unternehmen nun ad acta legen.

Die US-Flugaufsichtsbehörde hat Regeln für kommerzielle Drohnenflüge vorgestellt. Amazon kann dadurch seine Pläne für Lieferdrohnen in den USA begraben.

Noch im Dezember versuchte der Online-Händler eine Testgenehmigung bei der FAA zu erzwingen. Die Androhung die Geräte außerhalb des Landes zu entwickeln und zu testen, haben auch nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

Doch der US-Sender CNN erhielt die Erlaubnis, die Drohnen zu testen. Um Luftbilder für Nachrichtensendungen aufzunehmen, sollen Drohnen mit Kameras bestückt werden. Bevor ein tatsächlicher Einsatz möglich ist, muss CNN aber testen, wie sich die Drohnen nutzen lassen. Auch die Ergebnisse der Testreihe mussten an die Flugbehörde weitergegeben werden.

FAA veröffentlicht Richtlinien-Katalog

Auf diesen Ergebnissen fußen nun die von der FAA erstellten Richtlinien. Die Behörde betont, dass sie den Einsatz von Drohnen begrüßt. Vor allem im Rettungswesen sind Drohnen sinnvoll.

Die Richtlinien sind weniger streng ausgefallen, als anfänglich vermutet. Eine Lizenz wie für Privatflugzeuge wird von der FAA nicht verlangt.

Die Piloten müssen aber einen Test absolvieren und diesen alle zwei Jahre erneuern. Hauptbestandteil des abgefragten Wissens sollen aeronautische Fragen sein. Eine Altersbeschränkung soll es ebenfalls geben. So dürfen Personen ab 17 Jahren die Prüfung ablegen. Der Prüfer kann auch eine praktische Vorführung anordnen.

Die Krux für Amazon

Im Betrieb dürfen die Drohnen lediglich in einer Höhe von 150 Metern fliegen und es muss durchgehender Sichtkontakt mit den Piloten bestehen. Und genau hier werden die Richtlinien für Amazon zum Knackpunkt. Denn eine kommerzielle Nutzung ist nicht kosteneffizient möglich, wenn der Pilot ständig eine Drohne im Blick haben muss.

Doch für die FAA steht sinnigerweise die Flugsicherheit im Vordergrund. Zu viele Unfälle im Vorjahr ließen die Behörde vorsichtig werden. Immerhin kam es innerhalb von sechs Monaten zu 200 Zwischenfällen mit Drohnen in Flugverbotszonen um Flughäfen.

60 Tage Zeit um Regeln zu kommentieren

Bis die neuen Richtlinien implementiert wurden und in bestehende Gesetze integriert, kann es noch bis zu zwei Jahre dauern. Innerhalb der nächsten 60 Tage können die neuen Regeln kommentiert werden. Ob Amazon Beschwerde einreicht oder versuchen wird dagegen vorzugehen, bleibt abzuwarten.

(bg)

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