Überholspur: Twitter kauft Startup von Österreicher

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Der 21-jährige Felix Krause ist nach der Übernahme seines Startups Fastlane zudem auch der erste österreichische Twitter-Entwickler.

Mit 16 Jahren hat er eine erfolgreiche App für Fahrradrouten veröffentlicht, vor einem Jahr startete er Fastlane als Nebenprojekt. Und genau dieses hat der Kurznachrichtendienst Twitter gekauft. Der 21-Jährige ist zudem ab sofort Teil des Unternehmens. Die Software für App-Entwickler soll Arbeitsprozesse erleichtern und abkürzen. Den Zahlen auf der Homepage zufolge konnten Entwickler in den letzten vier Monaten über 136.297 Stunden einsparen.

Krause hat in Wiener Neustadt (NÖ) die HTL absolviert und ist dann an die University of Central Lancashire in Preston (England) gegangen, um Softwareengineering zu studieren. "Die haben die HTL-Ausbildung aus Österreich anerkannt und ich konnte daher direkt im dritten Jahr einsteigen", begründete er den Schritt ins Ausland.

Problemorientiertes Arbeiten

Schon während des Studiums hat er für Softwarefirmen gearbeitet und "gemerkt, dass es da ein großes Problem mit der Veröffentlichung von iPhone-Apps gibt". Dafür müsse man viele Dinge manuell machen "und ich dachte mir, ich möchte etwas schreiben, um das supereinfach und schnell zu machen". Seine Software reduziere das ganze Verfahren auf einen Klick, alles laufe dann automatisch binnen weniger Minuten ab.

Vor rund einem Jahr hat Krause begonnen und nach etwa drei Monaten eine erste Version der Software veröffentlicht. Er legte das ganze als Open-Source-Projekt an, gründete aber gleichzeitig seine Firma "Fastlane". Geld verdiente er mit Unternehmen, die spezielle Wünsche an die Software hatten und denen er maßgeschneiderte Lösungen lieferte. Nach einem halben Jahr hätten schon zahlreiche Firmen sein Programm genutzt, heute seien es rund 15.000 Nutzer täglich.

Fastlane bleibt Open Source

"Dann hat mich Twitter kontaktiert und mir eine Zusammenarbeit angeboten", sagte Krause. Gemeinsam habe man eine Lösung gesucht, die für beide Seiten passe "und nachdem ich nach San Francisco kommen wollte, hat sich das so ergeben, dass 'Fastlane' nun ein Teil von Twitter ist und ich Vollzeit an meinem Projekt weiterarbeiten kann". Die Software bleibe aber Open Source.

Ende Oktober präsentierte Krause bei der jährlichen Entwickler-Konferenz "Twitter Flight" in San Francisco sein Projekt, das in "Fabric", die App-Entwickler-Plattform von Twitter integriert wurde. Bei der Konferenz gab Krause bekannt, dass seine Software nun nicht mehr nur für Apple, sondern auch für Android genutzt werden kann.

Über den Kaufpreis für "Fastlane" verrät Krause nichts. Er erhalte das Geld nun als Twitter-Mitarbeiter - seines Wissens nach übrigens derzeit der einzige aus Österreich - über mehrere Jahre verteilt.

(APA)

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