Öffentliches WLAN in Graz schürt Elektrosmog-Ängste

WLAN als Gesundheitsrisiko?
WLAN als Gesundheitsrisiko?(c) APA (Herbert P. Oczeret)
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Bis Ende des Jahres soll Graz mit 150 WLAN-Hotspots flächendeckend mit Drahtlos-Internet versorgt werden. Nun werden erste Gesundheits-Bedenken geäußert: WLAN soll so gefährlich sein wie Asbest.

In Graz wird an der Errichtung eines flächendeckenden, kostenlosen WLAN-Netzes gearbeitet. Nun werden kritische Stimmen hinsichtlich möglicher gesundheitlicher Risiken laut. Norbert Leitgeb, Elektrosmog-Experte von der TU Graz, beruhigt: Internationale Studien hätten bisher keine Langzeitwirkungen durch Elektrosmog nachweisen können.

Internet-Surfen im öffentlichen Raum soll ab Herbst in Graz an vielen Plätzen möglich sein. Davor fürchtet sich die Grazer Landschaftsplanerin Maria Baumgartner: Wohngebiete und Erholungsräume würden durch die bis Ende des Jahres geplanten 150 Zugangsstationen (Hotspots) mit zusätzlicher elektromagnetischer Strahlung belastet. In Städten wie Paris und Frankfurt seien Drahtlosnetzwerke mittlerweile aus Bibliotheken und Schulen wegen gesundheitlicher Bedenken wieder verbannt worden, so Baumgartner. Baumgartner verweist auf die Europäische Umweltagentur, die die gesundheitlichen Gefahren der drahtlosen Netzwerken mit jenen von Asbest, Nikotin oder bleihaltigen Benzin gleichstelle. Vor allem vor Langzeitschäden bei empfindlichen Gruppen wie Kindern werde gewarnt.

Die Citycom, eine Tochter der Graz AG, ist für den Aufbau des städtischen WLAN- Netzes verantwortlich. WLAN-Hotspots soll es künftig an vielen Haltestellen, Straßenlaternen und Verkehrsschildern geben. Initiiert hat das Projekt VP-Gemeinderat Kurt Hohensinner, umgesetzt wird es nun von seinem Parteikollegen und IT-Experten Dominic Neumann. Er stuft die zusätzlichen Belastungen durch ein städtisches Drahtlosnetzwerk als vernachlässigbar ein. Bei bisher schon rund 6000 WLAN-Empfangsgeräten in Grazer Unternehmen und Haushalten würden weitere 350 Geräte im Vollausbau "nicht ins Gewicht" fallen.

Norbert Leitgeb, Elektrosmog-Experte von der TU Graz, gibt auf Anfrage der APA Entwarnung. Internationale Studien hätten bisher keine Langzeitwirkungen durch Elektrosmog nachweisen können. Der Grazer Wissenschafter hielt fest, dass die Belastung durch die "Hotspots" deutlich geringer ausfällt als bei Handys, da "der Strahlungspegel generell sehr niedrig ist und die Strahlungsintensität mit der Entfernung abnimmt".

(APA)

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