Sehen in der Nacht mit Nikons D5

Gadget Show Nikon
Gadget Show NikonGregory Bull / AP / picturedesk.com
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Im Vorfeld der CES präsentierte Nikon sein lang erwartetes neues Kameraflaggschiff D5, dessen kleine Schwester D500 und noch eine kleine Überraschung.

Eine wirklich große Überraschung war die Präsentation der Nikon D5 ja nicht. Die Enthüllung des lange erwarteten neuen DSLR-Flaggschiffs der Japaner anlässlich der alljährlichen Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas galt schon länger als ausgemachte Sache. Nikon nutzte die Präsentation auch, um ein Bekenntnis zur klassischen DSLR-Technik abzugeben und für sein neues Gerät die Losung „Geschwindigkeit, Genauigkeit, Bildqualität“ auszugeben.

Für die ersten beiden Punkte ist in erster Line der verbesserte Autofokus verantwortlich, der nun 153 Messfelder und eine erhöhte Empfindlichkeit aufweist. Eine weitere Zahl, auf die Fans gewartet haben: Serienbilder schafft sie zwölf pro Sekunde (bis zu 200 hintereinander im Raw-Modus). Als Beweis für die Fähigkeiten der D5 zeigte der Sportfotograf Matthias Hengst bei der Präsentation einige beachtliche Fotos diverser Bewerbe.


Beeindruckender Autofocus. Besonders beeindruckend, soweit man das bei einem ersten Ausprobieren in Las Vegas testen konnte, ist die Verlässlichkeit des Autofokus. Der neue FX-Sensor mit 20,8 Megapixel liefert auch bereits direkt aus der Kamera perfekte Hauttöne. Die D5 filmt erstmals für eine klassische DSLR in 4k-Auflösung. Bemerkenswert: Die maximale ISO-Zahl wurde auf 102.500, im speziellen High-5-Modus sogar auf fantastische 3.280.000 hochgeschraubt. Damit kann man auch in der Nacht fotografieren. Die für die Präsentation ausgewählten Bilder im „normalen“ Low-Light-Bereich zeigten kaum Bildrauschen. Der Preis der D5: knapp 7000 Euro.

Für ambitionierte Amateure leistbarer ist die ebenfalls vorgestellte D500. Sie wird knapp 2000 Euro kosten und ist die Antwort auf Canons 7D II. Mit der großen Schwester D5 gemein hat sie AF-System und Bildprozessor und die damit verbundenen Qualitäten. Bei Serienbildern (10/s) und maximaler ISO-Zahl (1.638.400) liegt sie nur knapp unter der D5. Wesentlichster Abstrich im Vergleich ist der Sensor, der zwar ebenfalls 21 Megapixel besitzt, allerdings das kleinere APS-C („DX“)-Format. Ein gemeinsames Feature ist die neu eingeführte „Snap Bridge“, eine Verbindung via Bluetooth, die die neuen Spiegelreflexkameras in die Welt der Smartphones und Tablets integrieren soll.

Im Anschluss an die Präsentation gab es noch eine echte Überraschung: Ein kleines Gadget namens Key Mission 360, das – wie der Name schon vermuten lässt – Rundumvideos aufnehmen kann. Und zwar in 4k-Auflösung. Mit der Key Mission 360 steigt Nikon nicht nur in den Markt der Action-Cams ein, sondern will das Segment durch die Rundumaufnahme revolutionieren. Die 360-Grad-Filme, die mit VR-Brillen bzw. Kombinationen aus Brille und Handy angesehen werden können und eine freie Wahl der Perspektive ermöglichen, werden generell immer populärer.

Das würfelförmige Gerät ist wasserdicht, stoßfest und soll unter anderem mit effektivem Bildstabilisator die Nikon-Tugenden bezüglich Bildqualität hochhalten. Zudem soll ein günstiger Preis – der allerdings noch nicht beziffert wurde – die Verbreitung der neuen Technologie fördern.

Die vorgestellten Geräte werden im März in den Handel kommen.

Compliance Hinweis: Die Reise des Autors zur CES in Las Vegas wurde von Nikon unterstützt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.01.2016)

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