Der Kanzler am Pioneers Festival: "Wir brauchen Start-ups"

Christian Kern setzt ein Zeichen für Österreichs Startup-Community.
Christian Kern setzt ein Zeichen für Österreichs Startup-Community.REUTERS
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Das durchschnittliche Investment in junge Unternehmen liegt deutlich unter Europa-Schnitt. In der Branche wertet man Kerns Auftritt als wichtigen symbolischen Akt.

Unter großem Applaus ist am Dienstag Neo-Kanzler Christian Kern (SPÖ) auf die Hauptbühne des Pioneers Festival in der Wiener Hofburg getreten. Seine Nachricht an die Start-up-Community: Wir brauchen euch.

In Österreich gebe es im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch immer wenige Unternehmensgründer und wenige Universitätsabsolventen, die vorhaben, sich selbstständig zu machen, so der Kanzler. Auch werde hierzulande wenig privates Kapital in junge Unternehmen gesteckt - das durchschnittliche Investment liege bei nur 10 oder 11 Euro pro Kopf, im Europa-Schnitt seien es 35 Euro.

Österreich stehe vor zwei großen Herausforderungen. "Wir müssen die Arbeitslosigkeit bekämpfen und die Wettbewerbsfähigkeit stärken." Die Innovationsdynamik gehöre beschleunigt und das Bildungssystem verbessert. Der Staat könne das nicht alleine machen, sondern müsse mit der Wirtschaft zusammenarbeiten. "Die Rolle von Start-ups ist hier von größter Wichtigkeit", sagte Kern - und versprach mit einem "High Five", dass er nächstes Jahr wiederkommen werde.

Kerns Vorgänger Werner Faymann (SPÖ) war in den vergangenen Jahren nicht zum Pioneers Festival gekommen. In der Branche wertet man Kerns Auftritt als wichtigen symbolischen Akt, sei doch der Start-up-Geist im Land noch immer unterentwickelt. Vor allem an Wachstumsfinanzierung fehle es.

Start-ups mit "Toppriorität"

Start-ups haben für den neuen Kanzler "absolute Toppriorität". Ob sich das auch in mehr Geld für innovative Jungunternehmer abbilden wird, ließ er aber am Dienstag beim Pioneers Festival offen. "Wenn Sie mich heute nach einer konkreten Zahl fragen, sage ich, schonen Sie mich noch ein bisschen", so Kern zur APA.

Am Ende des Tages müsse man freilich alles in Geld abbilden. Er wolle sich jetzt gemeinsam mit dem im Start-up-Bereich aktiven Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) hinsetzen "und überlegen, wie wir das Geld des Steuerzahlers so effizient wie möglich einsetzen." Die Republik bekomme von Start-ups viel zurück, ist Kern überzeugt.

(APA)

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