Tesla-Zulieferer nennt Autopilot-System "unausgereift"

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US-INVESTIGATION-CONTINUES-INTO-TESLA-DRIVER'S-DEATH-WHILE-IN-AUAPA/AFP/GETTY IMAGES/SPENCER PLA
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Die Kameras könnten seitlich kreuzende Fahrzeuge nicht erkennen. Auch weiß gestrichene Lkws könnten ein Problem darstellen. 2018 soll eine Lösung bereitstehen.

Nach dem tödlichen Unfall mit einem selbstfahrenden Tesla-Elektroauto hat ein Zulieferer das Auto-Pilotsystem des US-Herstellers als unausgereift kritisiert. Die Firma Mobileye aus Israel, der Kameras an Tesla liefert, erklärte der "Süddeutschen Zeitung": "Der Tesla-Unfall ist mit einem seitlich kreuzenden Fahrzeug passiert. Solche Situationen können Mobileye-Systeme ab 2018 erkennen."

Der Unfall ereignete sich nach Unternehmensangaben im Mai, als ein Lastzug im rechten Winkel vor dem selbstfahrenden Auto des Tesla-Modells S die Straße kreuzte. Möglicherweise habe der Autopilot die weiß gestrichene Seite des Lkw nicht vom taghellen Himmel dahinter unterscheiden können; die Bremsfunktion sei jedenfalls nicht ausgelöst worden. Am Mittwoch war ein weiterer Unfall bekannt geworden. Es wird nun untersucht, ob das Autopilot-System eingeschaltet war oder nicht.

Zentraler Supercomputer soll entscheiden

Tesla hatte das Autopilot-System im vergangenen Jahr vorgestellt. Die Fahrer müssten jedoch bei Autopilot-Fahrten jederzeit die Hände am Lenker halten und die Verantwortung für ihre Fahrten ausüben, betont der Hersteller.

Vertreter deutscher Autobauer mahnten beim Einsetzen von Autopilot-Systemen zur Vorsicht. "Wir sind sehr vorsichtig damit, so etwas für den Kunden freizugeben", zitierte die "SZ" aus dem BMW-Konzern. Mercedes-Experte Michael Hafner sagte dem Blatt, der Straßenverkehr sei so komplex, "dass wir noch keine hundertprozentige Verfügbarkeit haben".

Ziel vieler Autohersteller ist dem Bericht zufolge, das Autopilot-System mit bis zu hundert einzelnen Steuergeräten durch einen zentralen Supercomputer zu ersetzen, der Daten aller Sensoren in Echtzeit verarbeitet und Entscheidungen trifft.

(APA/AFP)

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