Amazons Dash-Button in der Kritik der Verbraucherschützer

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Seit über einem Jahr sind die Wlan-Knöpfe in den USA erhältlich. Eine kleine Auswahl nun auch in Österreich. Doch Amazons Verkaufsmodell stößt auf Kritik.

Amazon will den Kunden das Schreiben von Einkaufszetteln abnehmen. Mit den Dash-Buttons soll man Produkte, die man regelmäßig braucht, nachbestellen können. Amazon empfiehlt die schlüsselgroßen Sender an dem jeweiligen Produkt anzubringen. Die Zahnpasta wird zum ersten Mal ausgequetscht. Bevor man sich also ständig in Erinnerung ruft, dass man Zahnpaste nachkaufen muss, drückt man auf den Knopf. Doch der Dash-Button, der über Wlan funktioniert, stößt auch auf Kritik.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen äußert aber durchaus berechtigte Kritik an dem Dash-Button, denn über eine App werden die gewünschten Produkte definiert. Zu diesem Zeitpunkt ist man auch über den Preis informiert, nicht aber wenn das Produkt dann tatsächlich bestellt wird. Und Amazon ändert bekanntlich relativ häufig die Preise. Ein Preisvergleich sei auch nicht möglich.

Analoge Preisvergleiche schwieriger

Im Handel selbst sind aber auch nicht immer ausführliche Preisvergleiche möglich. Hier ist man meist auf die unterschiedlichen Preise in dem Geschäft angewiesen, in dem man gerade einkauft. Nur selten werden vorab eingehende Prüfungen der Prospekte vorgenommen.

Doch den Preis zu wissen ist elementar vor dem Abschluss eines Kaufs. Dies wird aber dem Amazon-Kunden über den Dash-Button verwehrt.

Die Dash-Buttons sind vorerst nur exklusiv für Amazon-Prime-Mitglieder erhältlich und kosten pro Stück 4,99 Euro, wobei bei der Kunde beim ersten Kauf eine Gutschrift über 4,99 Euro erhält. Von Hundefutter bis Kondome können Dash-Buttons geordert werden. Der Vorwurf der Verbraucherzentrale Nordrhein Westfalen, dass Kunden damit an Amazon und in weiterer Folge an die Partner-Unternehmen gebunden sei, ist berechtigt. Die Auswahl an Rasierern ist eingeschränkt. Noch, denn Amazon wird in den kommenden Monaten das Angebot ausweiten. Derzeit sind erst 32 verschiedene Bestellknöpfe erhältlich. In den USA immerhin schon 160.

Keine Bestell-Überraschungen

Fraglich ist, welche Daten Amazon im Zusammenhang mit den Dash-Buttons sammelt. Über die Bestellzyklen und Produktgrößen könnte Amazon einerseits maßgeschneiderte Angebote in der App anzeigen, oder aber auch genau zu diesem Zeitpunkt die Preise anheben.

Hinsichtlich Mehrfachbestellungen muss man sich keine Sorgen machen. Sollte also eine Bestellung ohne Absprache mit dem Partner stattfinden, oder Kinder ihre Faszination daran haben, muss man nicht befürchten mit einer Container-Ladung an Klopapier beglückt zu werden, denn eine neue Bestellung kann erst abgeschlossen werden, sobald die aktuelle Lieferung erfolgt ist.

(bagre)

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