Der Hersteller wehrt sich gegen Datenschutz-Vorwürfe. Anonymisierte Verkehrsdaten wurden von der Polizei für günstige Positionierung von Radarfallen genutzt.
Der Navi-Hersteller TomTom hat auf die Vorwürfe reagiert, dass Navigationsdaten an die niederländische Polizei verkauft werden. In einer Stellungnahme beteuert TomTom-CEO Harold Goddijn, dass entgegen anderslautender Berichte keine Möglichkeit bestehe, aus den gesammelten Verkehrsdaten den Besitzer eines bestimmten Navigationsgeräts oder den Fahrer eines Autos zu ermitteln. Er gesteht aber auch ein, dass es für die Kunden seines Unternehmens unangenehm sein mag, dass die Polizei aus den Daten errechnet, wo sich möglichst lukrative Radarfallen ergeben könnten. In einem YouTube-Video erklärt er: "Wir mögen das nicht, weil unsere Kunden das nicht mögen."
Polizei-Nutzung in Zukunft eingebremst?
Die Idee hinter der anonymisierten Sammlung der Navi-Daten sei, Flaschenhälse im Verkehr zu erkennen, schreibt Goddijn. Ziel sei es, Verkehrsstaus zu vermeiden und den Straßenverkehr somit effizienter zu machen. Die Geräte zeichnen aber auch die Fahrgeschwindigkeiten auf. Das hatte das Interesse der niederländischen Polizei hervorgerufen. TomTom überlegt sich derzeit, ob eine derartige Nutzung der Daten in Zukunft nicht unterbunden werden soll. Entsprechendes kündigte auch der Chef des Unternehmens an.
TomTom betont Anonymisierung
Generell sammeln die Navis des Herstellers nicht einfach ungefragt die Verkehrsdaten. Man kann die Funktion jederzeit deaktivieren. Hochgeladen würden nur anonyme Daten. Vom Gerät selbst klappt das nur mit LIVE-Modellen, die eine SIM-Karte inkludiert haben. Alle anderen laden die Daten erst hoch, wenn man sie mit einem Computer verbindet. Goddijn betont mehrfach in seiner Stellungnahme, dass die Daten anonymisiert werden und dass weder das Unternehmen noch jemand anderer daraus auf Personen oder Autolenker Rückschlüsse ziehen könne.
(Red.)