Sorgenkind iPhone: Apple enttäuscht Anleger

Sorgenkind iPhone Apple enttaeuscht
Sorgenkind iPhone Apple enttaeuscht(c) AP (Amy Sancetta)
  • Drucken

Die Käufer schlagen beim iPad zu, zeigen sich beim iPhone aber unerwartet zurückhaltend. Möglicherweise warten Apple-Fans auf ein neues iPhone.

Das iPhone des US-Herstellers Apple hat sich kurz vor dem erwarteten Modellwechsel schlechter verkauft als erwartet. Der sonst so erfolgsverwöhnte US-Elektronikkonzern enttäuschte die Börsianer mit der Nachricht, im dritten Geschäftsquartal von April bis Juni 26 Millionen der Smartphones losgeworden zu sein. Analysten hatten im Schnitt mit mehr als 28 Millionen gerechnet. Zu Spitzenzeiten war Apple binnen drei Monaten sogar 37 Millionen iPhones losgeworden.

Die Apple-Aktie fiel nachbörslich um mehr als fünf Prozent. Das iPhone ist der große Gewinnbringer im Konzern. Auch die Prognose für das laufende vierte Geschäftsquartal stellte die Börsianer nicht zufrieden. Dabei ist Apple eigentlich eine sichere Bank. Der Konzern hatte in schöner Regelmäßigkeit die Erwartungen übertroffen und war dank der Verkaufserfolge von iPhone, iPad-Tablet, Mac-Computer und iPod-Musikspieler zum wertvollsten Konzern der Welt aufgestiegen.

Käufer warten auf das neue iPhone 5

Nun scheinen jedoch viele Kunden auf das neue iPhone 5 zu warten, das im Spätsommer oder Herbst herauskommen soll. Konzernchef Tim Cook versprach für die Zukunft wie üblich "erstaunliche neue Produkte", ohne allerdings ins Detail zu gehen. Geheimhaltung gehört bei Apple zum Geschäft. Auch beim Modellwechsel vom iPhone 4 zum iPhone 4S war ein Verkaufsstau zu spüren gewesen. Für das iPhone 5 wird unter anderem mit einem größeren Bildschirm gerechnet.

Dabei hat Apple seinen Quartalsgewinn wieder stark gesteigert - bloß die Anleger hatten mehr erwartet. Apple machte vor allem dank der Rekordverkäufe seines Tabletcomputers iPad einen Gewinn von 8,82 Milliarden Dollar (7,30 Mrd. Euro) im abgelaufenen Quartal, wie das Unternehmen am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Das waren 20,5 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg sogar um 22,5 Prozent auf 35,02 Milliarden Dollar.

IPod-Verkäufe sind rückläufig

Apple-Chef Tim Cook erklärte, auch sein Unternehmen spüre die Schuldenkrise in Europa: Die Verkäufe in Griechenland, Italien und Frankreich seien "besonders schlecht", die in Deutschland hätten um weniger als zehn Prozent zugenommen. "Glücklicherweise stellen sich diese Probleme in den USA und in China nicht. In Lateinamerika seien die Verkäufe "fast schon schockierend" stark gewachsen.

Die Verkäufe von Mac-Rechnern legten nur minimal zu auf vier Millionen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der gesamte PC-Markt leidet momentan unter einer Zurückhaltung der Kunden. Vom iPod wurde Apple 6,8 Millionen los - ein Minus von zehn Prozent.

(APA/Reuters/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.