Im Patentprozess zwischen Samsung und Apple hat Apple-Designer Chris Stringer Dutzende abgelehnte Designs für iPhone und iPad gezeigt.
Am Dienstag rief US-Richterin Lucy Koh den ersten Zeugen im Patentprozess zwischen Samsung und Apple auf. Apple-Designer Chris Stringer wurde zuerst von Apple befragt. Er gab zu Protokoll, dass der Konzern von vielen Handyherstellern kopiert werde, aber ganz besonders von Samsung. Im Kreuzverhör von Samsung gab er zu, dass auch Apple ein Auge darauf habe, was die "Feinde" produzieren - das sei aber ganz normal.
Dutzende Prototypen, abgelehnte Beweise
Stringer zeigte vor Gericht Dutzende abgelehnte Designstudien für iPhone und iPad, die den Designprozess von Apple näher beleuchten sollten. Samsung wollte dem Gericht Beweise vorlegen, nach denen Apples iPhone eigentlich auf Sony-Designs beruhe und somit selbst abgekupfert sei. Aus internen Apple-E-Mails gehe hervor, dass der von Sony abgeworbene Designer Shin Nishibori gebeten wurde, zu zeigen, wie ein Smartphone im Design von Sony aussehen könnte. Apple konterte, dass bereits vor dieser Designstudie Prototypen im typischen iPhone-Design existiert hätten. Die Richterin hat die Beweismittel, die auch Touchscreen-Smartphones von Samsung vor dem ersten iPhone umfasst hätten, nicht zugelassen. The Verge hat alle von Stringer vor Gericht gezeigten Prototypen von Apple veröffentlicht.
2,5 Milliarden Dollar Schadenersatz drohen
Am Dienstag wurde als zweiter Zeuge Apples Marketing-Chef Phil Schiller aufgerufen, die Befragung musste aber unterbrochen werden und wird an einem anderen Tag fortgesetzt. Das Verfahren in San Jose läuft seit Montag und könnte zur entscheidenden Schlacht im weltweiten Patentkrieg der beiden führenden Smartphone-Anbieter werden. Sie werfen sich gegenseitig Ideenklau vor. Apple will von Samsung mehr als 2,5 Milliarden Dollar (2 Mrd. Euro) Schadenersatz.
(Red. )