Der Patenkampf vor einem US-Gericht droht zu einer Schlammschlacht zu werden. Jetzt meint Apple, dass Samsung wiederholt Beweise vernichtet.
Seit Montag richten sich die Augen der gesamten Elektronik-Branche nach San Jose in Kalifornien. Dort tragen die beiden Smartphone- und Tablet-Marktführer einen Prozess rund um Patente und "Geschmacksmuster" aus. Was langweilig klingt, ist ein offensiver Machtkampf, der immer mehr zur Schlammschlacht wird. Nachdem Samsung am Dienstag vom Gericht zurückgewiesene Dokumente mit Anschuldigungen gegen Apple einfach an US-Medien schickte und dafür von der Richterin zurechtgewiesen wurde, hat am Mittwoch Apple zurückgefeuert. Samsung habe Beweise vernichtet, meint Apple.
Angeblich hat Samsung wiederholt E-Mails zu dem aktuellen Fall gelöscht, obwohl angeordnet wurde, alle Daten zu erhalten. Laut Apple ist es nicht das erste Mal, dass Samsung Beweise vernichtet. Bereits 2004 hätte es einen ähnlichen Fall gegeben.
Streit um abgelehnte Dokumente
Am Dienstag sorgte Samsung für Aufsehen, als US-Medien Bilder udn Auszüge aus E-Mails aus für das Gericht gedachten Dokumenten zu veröffentlichen. Samsung wollte beweisen, dass Apple selbst von Sony kopiert hätte und Samsung bereits vor dem ersten iPhone ähnliche Designs hatte. Richterin Lucy Koh wies die Dokumente aber ab. Nach der Veröffentlichung rügte die Richterin Samsung, was Apple aber offenbar nicht weit genug ging. Schließlich würden die Dokumente die Geschworenen beeinflussen, argumentiert die US-Firma und fordert Sanktionen. Samsung-Anwalt John Quinn verteidigt den Schritt. Es hätte sich nicht um eine offizielle Pressemeldung gehandelt und sei nur an jene Medien geschickt worden, die explizit nach weiteren Informationen fragten. Zudem handle es sich nicht um Informationen, die zuvor geheim gewesen wären.
(Red. )