Apple und Samsung stellen Jury vor Mammutaufgabe

Apple Samsung stellen Geschworene
Apple Samsung stellen Geschworene(c) REUTERS (� Thomas Peter / Reuters)
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Die Konzerne haben im Patentkrieg keine Einigung gefunden. Die Geschworenen könnten mit 700 Fragen überfordert sein, warnt die Richterin.

Der viel beachtete Patentkrieg zwischen Samsung und Apple vor einem US-Gericht neigt sich dem Ende zu. Noch am Montag versuchten die Chefs der beiden Konzerne, Kwon Oh Hyun und Tim Cook, auf Anraten der Richterin Lucy Koh in einem persönlichen Gespräch eine Einigung zu finden. Vergebens. Bleiben nur noch die Schlussplädoyers, die für Dienstag angesetzt sind, und dann liegt der Ball bei den Geschworenen. Die Jury steht vor einer Mammutaufgabe. 

Welches der 21 Geräte verletzt Patent 381?

Sieben Männer und drei Frauen sollen entscheiden, welche Patente von Samsung und Apple durch welche Geräte des jeweils anderen verletzt werden und den dadurch entstandenen Schaden abschätzen. Mehr als 700 Fragen werden in dem 22-seitigen Dokument aufgeworfen, das den Geschworenen bei der Urteilsfindung helfen soll, berichtet die "PC World". Koh zeigte sich besorgt, dass die Jury überfordert sein könnte. "Ich habe bereits Schwierigkeiten, das zu verstehen und ich habe ein wenig mehr Zeit gehabt als die (Jury)", sagte Koh am Montag. Das Dokument, die sogenannte "verdict form", ist bereits im Internet gelandet und allein in der ersten Frage sollen die Geschworenen entscheiden, ob 21 einzeln aufgelistete Geräte von Samsung ein bestimmtes Patent von Apple verletzen. 

500 Millionen Dollar oder doch 2,5 Milliarden?

Dann steht die Jury vor der schweren Aufgabe, die Patentverletzungen zu beziffern. Apple fordert von Samsung mehr als 2,5 Milliarden Dollar. Experten von Samsung wiesen diesen Anspruch zurück und bewerteten den Schaden - falls sich alle Patenverletzungen bestätigen - mit rund 500 Millionen Dollar.  Die Geschworenen sollen in dem Urteilsformular den Gesamtschaden für die beiden Unternehmen eintragen und schließlich die Summe auch auf jedes einzelne Gerät herunterbrechen - das betrifft fünf Apple-Geräte und 28 Samsung-Geräte. 

Kampf um die Vorherrschaft am Markt

Neben diesen möglichen Schadensersatzzahlungen, steht für Apple und Samsung weit mehr auf dem Spiel. Der Prozess hat die Aufmerksamkeit der gesamten Branche auf sich gelenkt, weil sich hier vielleicht entscheidet, wer in den kommenden Jahren den Markt für Smartphones und Tablets dominieren wird. Samsung hat mit seiner großen Zahl erfolgreicher Android-Geräte Apples iPhone bereits von der Spitze am Smartphone-Markt verdrängt. Bei Tablets ist Apples iPad nach wie vor mit großem Vorsprung vorne. Noch.

(sg)

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