iPhone 5: Lob und leichte Kritik in bisherigen Tests

iPhone 5: Lob und leichte Kritik in bisherigen Tests
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Bis auf die misslungene Maps-App wird dem neuen Smarthone durch die Bank ein positives Zeugnis ausgestellt. Allerdings würde echte Innovation derzeit nicht mehr bei Apple stattfinden, heißt es.

Seit Freitag ist das iPhone 5 in den USA, Deutschland, Großbritannien und ein paar anderen Märkten erhältlich. Mehrere US-Medien haben bereits im Vorfeld Zugriff auf das Gerät gehabt und bereits ihre Testberichte veröffentlicht. Der Grundtenor ist eindeutig: Sie loben das iPhone 5 und die Verbesserungen, die Apple gemacht hat. Allerdings lässt sich durch die Euphorie auch Kritik blicken, vor allem an einer merkbaren Stagnation bei Apple und beim Betriebssystem iOS.

"Bestes Smartphone auf dem Markt"

Journalisten-Urgestein und Wall-Street-Journal-Kolumnist Walt Mossberg sieht das iPhone 5 als "großartiges Produkt" an, das Apple im Vergleich zum Vorgänger "noch besser" gemacht habe. Das Gerät sei "das beste Smartphone auf dem Markt". Allerdings sei die neue Maps-App, wie etliche Nutzer bereits feststellen mussten, ein großer Minuspunkt. Das vergrößerte Display sei besser gelöst als bei anderen Herstellern, konstatiert Mossberg. Allerdings würden viele Apps ihn noch nicht ausnutzen, weshalb man im Alltag wenig davon merkt. Dafür sei die LTE-Verbindung, sofern verfügbar, beeindruckend und würde deutlich höhere Geschwindigkeiten bieten. In Österreich wird das iPhone 5 nicht mit den heimischen LTE-Frequenzen funktionieren.

(Noch) Kein LTE für Österreich

Das iPhone 5 nutzt für LTE die Frequenzen 850, 1800 und 2100 MHz. Österreichische Provider dürfen die flotten Datenfunktechnik nur auf 2600 MHz nutzen. Für 2013 steht eine Neuvergabe der Frequenzen an. Dann könnten auch die bisher nur für GSM nutzbaren 1800er-Frequenzen für LTE eingesetzt werden. Dieses "Refarming" der Mobilfunkfrequenzen kann aber erst geschehen, wenn der anstehende Kauf von Orange durch 3 von den Wettbewerbshütern genehmigt oder verboten wurde. Eine Entscheidung wird für November erwartet. In Deutschland wird LTE bereits auf 1800 MHz gefunkt.

Apple ruht sich auf Lorbeeren aus

Bei The Verge wird das iPhone 5 "fraglos das beste iPhone, das je gemacht wurde" genannt. Auch für den Massenmarkt gebe es derzeit kein besseres Smartphone. Negativ wirkt auch hier das Maps-Fiasko. Die Sinnhaftigkeit von Apples Gutschein und Bonuskarten-Sammlung "Passbook" müsse sich erst zeigen. Allerdings sei erkennbar, heißt es im Fazit des Tests, dass Apple sich derzeit sehr auf seinen Lorbeeren ausruhen würde. Das iPhone 5 und sein Betriebssystem iOS 6 würden keine echten Innovationen für die Nutzung oder Flexibilität eines Smartphones bieten. Hier müsse man auf die Konkurrenz vertrauen, um Apple anzutreiben.

"Exzellent", aber "Magie" fehlt

Cnet bescheinigt dem iPhone 5 eine gute Leistung. Die Liebe zum Detail, die Apple an den Tag gelegt hat, sei beeindruckend. Es fehle aber die "Magie" der früheren Versionen. Das iPhone 5 sei aber trotz aller Marketing-Superlative "ein Telefon, keine Jahrmarkt-Attraktion". Als kritisches Gerät für Apple sei es verständlich, die Verbesserungen so zu gestalten, wie der Hersteller es gemacht hat. Wer nach einem Gadget zum Angeben suche, sollte  sich woanders umsehen. Wer ein "exzellentes, gut durchdachtes Telefon" suche, würde beim iPhone 5 fündig werden.

Neuer Connector in der Kritik

David Pogue von der New York Times freut sich mehr über den flotteren A6-Prozessor als über den größeren Bildschirm. Dieser sei zwar nett, aber würde nicht einen dermaßenen Unterschied machen. Mit dem neuen Lightning-Connector habe Apple aber einen der bisherigen Vorteile auf dem Markt verspielt. Der Zwang, Adapter zu kaufen, um älteres Zubehör nutzen zu können, sei "nicht nur eine Ohrfeige für treue Kunden - es ist ein Stich ins Auge". Pogue glaubt aber nicht, dass sich das negativ auf den Erfolg des iPhone 5 auswirken wird. In der Glaubensfrage "iPhone, Android oder Windows Phone" würde das neue Gerät die Fronten nicht verschieben. Die Arugmente für die jeweiligen Plattformen bleiben gleich.

Kritik: Jammern auf hohem Niveau

Golem sieht die Sache etwas nüchterner als viele US-Medien. Das iPhone 5 würde "keine Maßstäbe" setzen, sondern nur zur Konkurrenz aufholen. Dennoch sei es ein gutes Gerät. Jegliche Kritik sei "Jammern auf hohem Niveau". Langfristig bedenklich könnte sein, dass Apple im Vergleich zur Konkurrenz keine neuen Akzente mehr setze. Wer bereits ein iPhone 4S nutzt, müsse nicht zwingend auf das neue Gerät umsteigen. Die allgemeine Kritik an der neuen Maps-App wird auch hier geäußert. Auch der Preis von 679 Euro wird als sehr hoch für das Gebotene angesehen.

Diebe in Japan schneller als Kunden

In Österreich wird das iPhone 5 ab 28. Oktober auf den Markt kommen. Kunden der heimischen Mobilfunker können sich das Gerät bereits vorbestellen. Obwohl das Gerät in Japan bereits verfügbar ist, ging es ein paar Apple-Fans wohl nicht schnell genug. Einbrecher konnten aus mehreren Ladengeschäften in Osaka hunderte Stück des iPhone 5 an sich reißen, berichtet das Wall Street Journal. Damit waren die Verbrecher die ersten, die das Gerät in Japan in den Händen hielten.

(db)

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