Apple legt am unteren Ende der Modellpalette nach. Das "Einsteiger"-iPhone mit reduziertem Speicher soll 549 Euro kosten.
Apple-Geräte sind teurer als viele Smartphones und Tablets der Konkurrenz. Das sorgt für Milliarden-Gewinne, treibt aber manchen preisbewussten Kunden in die Arme der Rivalen. Jetzt legt Apple am unteren Ende der Modellpalette nach. Der Konzern führte am Dienstag eine günstigere Version seines "Einsteiger"-Handymodells iPhone 5c ein. Das preiswerteste iPad wurde durch eine leistungsstärkere Version bei gleichem Preis ersetzt.
Ab Freitag sind die beiden neuen iPhones von Apple auch in Österreich erhältlich. Erstmals gibt es neben dem iPhone 5S ein weiteres Modell, das iPhone 5C, das zwar kein Billig-Modell ist, aber doch ein wenig günstiger. Beim Top-Modell ist der Fingerabdruck-Scanner eine große und angenehme Neuerung - sonst halten sich die Innovationen in Grenzen. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Das iPhone 5C ist um etwa 100 Euro günstiger als das 5S. Technisch gleicht das Gerät dem Vorgänger-Topmodell iPhone 5, optisch probiert es Apple mit einer reinen Kunststoff-Hülle in bunten Farben. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Wie Samsung muss nun auch Apple betonen, dass es sich doch um ganz besonders hochwertigen Kunststoff handle. Und tatsächlich: Wenn man das Gerät in die Hand nimmt, entpuppt sich die hochglänzende und an den Ecken gerundete Hülle als wahrer Handschmeichler. Aber schon am wenig genutzten Testgerät waren erste (wenn auch geringe) Kratzer und matte Abreibungsspuren zu sehen. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Von vorne verrät nur der hervorblitzende bunte Rand, dass es sich nicht um ein iPhone 5 oder 4S handelt. Das Betriebssystem, iOS 7, gibt es als Download auch für die älteren Modelle. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Im Vergleich zu den großen Android-Smartphones anderer Hersteller ist Apples Bildschirm mittlerweile etwas winzig - dafür ist das Gerät um Vieles leichter und in der Ein-Hand-Bedienung wesentlich praktischer. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Mit iOS 7 hat Apple das Design des Betriebssystems erstmals stark geändert - der Sperrbildschirm wirkt wesentlich moderner. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Das billigere iPhone 5C ist mit der Kamera des iPhone 5 ausgestattet - am teureren iPhone 5S hat sich in diesem Bereich aber einiges getan. Die Auflösung ist zwar gleich geblieben, aber der Sensor ist größer, was vor allem bei schlechtem Licht ein großer Vorteil ist. Stolz ist Apple auch auf den Blitz, der aus zwei verschiedenen Lichtern besteht, die für eine sehr natürliche Beleuchtung sorgen sollen. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Tatsächlich sind angeblitzte Hauttöne nicht ganz so bleich, wie man das von den LED-Blitzen anderer Smartphones kennt. Wer mit dem Ergebnis trotzdem unzufrieden ist, kann in iOS 7 einen Farbfilter wählen. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die eigentliche Neuerung des iPhone 5S ist aber der Fingerabdruck-Scanner. Mit ihm lässt sich das iPhone entsperren, was tatsächlich eine große Erleichterung ist. Der Finger ruht dazu etwa eine Sekunde auf dem Scanner und ganz ohne Code-Eingabe landet man am Homescreen. Für Firmen, deren Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen Codes regelmäßig ändern müssen, ist das sicher besonders praktisch. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Pro Gerät können mehrere berechtigte Finger gespeichert werden - auch von unterschiedlichen Personen. Dazu muss der Finger einfach in kurzen Abständen so lange, auf den Sensor gelegt und wieder angehoben werden, ... (c) Presse Digital (Sara Grasel) ... bis alle Rillen auf dem Bildschirm rot und damit erfasst sind. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Mit dem Fingerabdruck-Sensor lassen sich auf Wunsch auch Einkäufe in iTunes bestätigen - wohl das endgültige Ende für versehentliche Shopping-Touren von Kindern auf dem iPhone der Eltern. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Im Unterschied zum 5C, hat Apple dem iPhone 5S einen schnelleren A7-Prozessor spendiert, der erstmals auch eine 64-Bit-Architektur bietet. Apple hat dazu auch alle vorinstallierten Apps angepasst. In der Praxis schlägt sich das nieder - nutzt man das iPhone allerdings nur für Facebook, E-Mails, WhatsApp, Musik und Internet wird der Unterschied kaum zu merken sein. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die Rückseite des iPhone 5S ist vom Vorgängermodell iPhone 5 kaum zu unterscheiden - wären da nicht die neuen Farboptionen. Neben diesem eher unauffälligen Silber gibt es ein dunkles Grau, das das schwarze Modell ersetzt und ein goldfarbenes Modell, das aber ehr in dezentem Champagner gehalten ist. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die Kamera bietet noch eine Neuerung: Sie kann nun Zeitlupen-Videos filmen. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die meisten übrigen Neuerungen stehen über iOS 7 auch älteren Geräten zur Verfügung. Zum Beispiel erweiterte Möglkichkeiten, Bilder zu teilen - inklusive einer Übertragung via WLAN bzw. Bluetooth auf andere iOS-Geräte (AirDrop). (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die Ansicht von Bildern und Alben wurde überarbeitet, ... (c) Presse Digital (Sara Grasel) ... es gibt einen Schnellzugriff auf wichtige Einstellungen, indem man von unten über den Startbildschirm wischt und ... (c) Presse Digital (Sara Grasel) ... die Benachrichtigungszentrale ist umfangreicher. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Erstmals unterstützt das iPhone in Österreich auch die nächste Mobilfunkgeneration LTE, die bisher hierzulande jedoch nur in Ballungszentren ausgebaut ist. Um LTE nutzen zu können, muss außerdem ein spezieller Tarif bzw. ein Zusatzpaket beim Mobilfunker gebucht werden. (c) Presse Digital (Sara Grasel) Die beiden iPhones sind in Ösrterreich bei den Mobilfunkern mit einem entsprechend teuren Vertragstarif "kostenlos" erhältlich oder ohne Vertrag bei Apple ab 699 Euro (iPhone 5S) bzw. 599 Euro (5C). Das teuerste Modell mit 64 Gigabyte schlägt bei Apple mit 899 Euro zu Buche. (c) Presse Digital (Sara Grasel) iPhone 5S und 5C im Kurz-Test Das iPhone 5c, bei dem es angeblich Absatzprobleme gibt, gibt es jetzt auch in einer Variante mit einer reduzierten Speicherkapazität von 8 Gigabyte. Sie kostet 549 Euro ohne Vertrag. Bisher fing die Modellpalette bei 599 Euro für die Version mit 16 Gigabyte an.
Hinweise auf schlechte Verkaufszahlen Apple hatte das iPhone 5c mit dem bunten Kunststoff-Gehäuse im Herbst 2013 eingeführt. Seit Monaten gibt es Hinweise darauf, dass sich das Modell schlechter verkauft als erwartet. Bei Vorlage der jüngsten Quartalszahlen räumte Apple selbst ein, dass die Nachfrage im Weihnachtsgeschäft in den USA falsch eingeschätzt worden sei. Man habe zuwenige Geräte des Spitzenmodells iPhone 5s und zuviele vom 5c auf Lager gehabt. Das Kunststoff-iPhone ist zwar günstiger als das Spitzenmodell, aber immer noch deutlich teurer als diverse vergleichbare Smartphones anderer Hersteller.
Als sein günstigstes Tablet verkaufte Apple bisher das inzwischen drei Jahre alte iPad 2. Jetzt wurde es durch das Modell von Herbst 2012 mit verbessertem Bildschirm und dem neuen Ladegerät-Anschluss "Lightning" der aktuellen iPhone-Modelle ersetzt. Der Preis bleibt bei 379 Euro.
Klar, das iPhone ist kein Schnäppchen. Es gibt allerdings Länder, die angesichts des iPhone-Preises in Österreich vor Neid erblassen müssten. Und auch solche, in denen das Apple-Smartphone um einiges günstiger ist als hierzulande. Bloomberg hat sich die lokalen Preise des aktuellen iPhone 5S (16 GB) näher angesehen. Im Folgenden die Preise vom teuersten bis zum billigsten Land. (c) REUTERS (� Adrees Latif / Reuters) Am teuersten ist das iPhone 5S in Brasilien mit umgerechnet 858 Euro. (c) REUTERS (� Stephen Lam / Reuters) Gleich auf Platz 2 landet Italien mit 729 Euro. (c) REUTERS (� Jason Lee / Reuters) In Dänemark kommt das iPhone 5S mit 16 GB auf umgerechnet 723 Euro. (c) REUTERS (� Toru Hanai / Reuters) In Schweden sind es umgerechnet 711 Euro. (c) REUTERS (� George Frey / Reuters) In Frankreich kostet das begehrte Smartphone 709 Euro. (c) REUTERS (� Toru Hanai / Reuters) In Ungarn kostet das iPhone 5S umgerechnet 707 Euro. (c) REUTERS (� George Frey / Reuters) Platz 7 geht gleich an mehrere Euro-Länder. Wie in Österreich kostet das iPhone 5S mit 16 Gigabyte in Belgien, Finnland, Deutschland, Irland, den Niederlanden, Portugal und Spanien 699 Euro. (c) REUTERS (� Toru Hanai / Reuters) Umgerechnet 697 Euro kostet das iPhone 5S in Polen und Norwegen. (c) REUTERS (� Toru Hanai / Reuters) In der Türkei müssen iPhone-Kunden umgerechnet 694 Euro berappen. (c) REUTERS (� Toru Hanai / Reuters) Luxemburger müssen für das iPhone 5S 664 Euro bezahlen. (c) REUTERS (� Yuya Shino / Reuters) Ein Urlaub in London lohnt sich für österreichische Käufer bereits deutlich. Dort kostet das iPhone 5S umgerechnet 655 Euro. (c) REUTERS (� Edgar Su / Reuters) In Neuseeland kostet das Apple-Smartphone umgerechnet 646 Euro. (c) REUTERS (� Adrees Latif / Reuters) In der Schweiz kommt das iPhone 5S auf umgerechnet 641 Euro. (c) REUTERS (� Adrees Latif / Reuters) Umgerechnet 635 Euro kostet das iPhone 5S in Tschechien. (c) REUTERS (� Toru Hanai / Reuters) In China kostet das iPhone bei Apple umgerechnet 614 Euro. iPhone-Lookalikes gibt es aber sicher günstiger. (c) REUTERS (� Yuya Shino / Reuters) Umgerechnet 595 Euro kostet das iPhone 5S mit 16 Gigabyte auf den Philippinen. (c) REUTERS (� Adrees Latif / Reuters) Russland-Urlauber können das iPhone 5S derzeit sogar nur um umgerechnet 590 Euro erwerben. Das ist schon ein Hunderter weniger als in Österreich. Südkorea ist etwas weiter weg, aber auch dort kommt das Gerät auf umgerechnet 590 Euro. (c) REUTERS (� Adrees Latif / Reuters) In Mexiko gibt es das iPhone 5S um umgerechnet 577 Euro. (c) REUTERS (� Kim Kyung Hoon / Reuters) In den Arabischen Emiraten kommt das iPhone 5S derzeit gar nur auf umgerechnet 509 Euro. (c) REUTERS (� Jason Lee / Reuters) In Kanada kostet das iPhone 5S derzeit umgerechnet 467 Euro und das einzige Land, wo es noch billiger ist, ... (c) REUTERS (� Stephen Lam / Reuters) ... sind wenig überraschend die USA mit umgerechnet 466 Euro. (c) REUTERS (� Mike Blake / Reuters) In welchen Ländern das iPhone am meisten kostet Durchschnittlicher Preis sinkt Mit den Änderungen bemüht sich Apple sichtlich um die Zielgruppe der Nutzer, die zwar ein Produkt mit Apfel-Logo haben wollen, aber zu einem möglichst günstigen Preis. Die durchschnittlichen Preise im Geschäft mit Smartphones und Tablet-Computern gehen deutlich zurück. Doch Apple-Chef Tim Cook weigert sich nach wie vor, an Preiskämpfen teilzunehmen. Apple fährt mit dieser Linie Quartal für Quartal Milliarden-Gewinne ein, wächst aber nicht so schnell, wie es viele Anleger gerne sähen.
(APA/dpa)
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